Der Landkreis Kelheim freut sich über die erfolgreiche Niederlassung von Jeanne-Marie Berger, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Anfang des Jahres ihre Praxis im Landkreis eröffnet hat. Nach intensiver Unterstützung durch die Gesundheitsregionplus – das Netzwerk hatte den Prozess im Verbund mit weiteren Akteuren in die Wege geleitet – und einem langwierigen Zulassungsprozess konnte die Sonderbedarfszulassung für die Ärztin letztlich erfolgreich erwirkt werden. Die positive Entwicklung in den ersten 100 Tagen zeigt, wie dringend die Versorgung im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Landkreis ist.
„Mit Blick auf die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung war unser Landkreis lange ein weißer Fleck. Mit der Unterstützung durch das Netzwerk der Gesundheitsregionplus konnten wir das nun ändern und freuen uns sehr, dass Frau Berger ihre Arbeit aufgenommen hat. Sie ist eine wertvolle Ergänzung unseres Gesundheitsangebotes und trägt maßgeblich dazu bei, die Versorgung im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie nachhaltig sicherzustellen.“
Martin Neumeyer, Landrat
Landrat Martin Neumeyer besuchte Jeanne-Marie Berger zusammen mit Franziska Neumeier, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim, in ihren Praxisräumlichkeiten in Abensberg, wo die Ärztin seit Beginn des Jahres tätig ist. Während des Besuchs informierten sie sich eingehend über den hohen Bedarf an psychiatrischer und psychotherapeutischer Versorgung sowie die Herausforderungen, denen sich die Kinder und Jugendlichen in der Praxis gegenübersehen. Insbesondere sprachen die Landkreisvertreter mit der Ärztin über Fälle von Schulangst, Überforderung und Suizidgedanken, die sie behandeln möchte. Besonders bedauerlich sei laut Berger, dass viele Betroffene erst sehr spät den Weg zu ihr finden, was die Dringlichkeit zusätzlicher niederschwelliger Angebote unterstreiche. Jeanne-Marie Berger betont in diesem Zuge die Bedeutung eines starken Netzwerks von Versorgungsangeboten und hebt die gute Zusammenarbeit, beispielsweise mit der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Kelheim oder den Frühförderstellen im Landkreis hervor.
Die Herausforderungen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind groß, doch die positiven Entwicklungen in den letzten Monaten bestärken uns darin, weiterhin engagiert für eine bessere Versorgung einzutreten. Es ist schön zu sehen, dass unsere Unterstützung Früchte trägt und Kinder sowie Jugendliche nun schneller und gezielter Hilfe erhalten. Ein großer Dank hierfür gilt allen beteiligten Akteuren aus dem Netzwerk der Gesundheitsregionplus, die diesen Erfolg ermöglicht haben.“
Franziska Neumeier, Gesundheitsregionplus Landkreis Kelheim
Im Rahmen der 1. Konstituierenden Sitzung des Gesundheitsforums der Gesundheitsregionplus wurde das Versorgungsdefizit im Fachbereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie mehrfach als drängendstes Thema benannt und in der Folge mit einer eigens eingerichteten Arbeitsgruppe mit höchster Priorität bearbeitet. Unter Einbezug aller relevanten Akteure arbeitete das Gremium an möglichen Lösungsansätzen zur Verbesserung der Versorgungssituation im Landkreis Kelheim.
Mitte des Jahres 2024 konnte die Sonderbedarfszulassung für Jeanne-Marie Berger, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, erwirkt und damit eine große Versorgungslücke im Landkreis Kelheim geschlossen werden. Mit Beginn des Jahres 2025 nahm Frau Berger ihre Tätigkeit im Landkreis, am Standort des B.B.W. St. Franziskus Abensberg, auf. Perspektivisch ist auch ein weiterer Standort in Kelheim geplant.