Nachwuchs bei Visayas-Pustelschweinen, Antilopen, Rotkopfschafen und anderen Tierarten

von Aytürk
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Im Tiergarten Nürnberg haben viele Tiere vor kurzem Nachwuchs bekommen, darunter die hoch bedrohten Visayas-Pustelschweine und Mendesantilopen. Auch bei den Nilgauantilopen, den Rotkopfschafen und den Zwergziegen im Kinderzoo gibt es Nachwuchs. Die meisten Jungtiere halten sich in den Außengehegen auf und sind gut für Besucherinnen und Besucher zu sehen.

Zu den jüngsten Bewohnern des Tiergartens zählen die beiden Nilgauantilopen (Boselaphus tragocamelus), die am Montag, 14. April 2025, zur Welt kamen. Bereits kurz nach ihrer Geburt standen die beiden Jungtiere, ein Männchen und ein Weibchen, sicher auf den Beinen und folgten ihrer Mutter. Die Nilgauantilopen teilen sich eine Anlage mit den Hirschziegenantilopen. Ihr Gehege befindet sich gegenüber des Steinbockfelsens.

Bei ihren Verwandten, den Mendesantilopen (Addax nasomaculatus), wurde am 23. März ein Weibchen geboren. Der Tiergarten Nürnberg hält damit sechs Tiere dieser vom Aussterben bedrohten Art. Der natürliche Lebensraum der Mendesantilopen sind die Wüsten und Halbwüsten Nordafrikas. Bedroht ist die Art vor allem durch die Zerstörung des Lebensraums und die unkontrollierte Jagd. In der Natur leben nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN nur noch wenige Dutzend Tiere. Mit Nachzuchten in Zoos konnten erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekte in Reservaten gestartet werden.

Ebenfalls hoch bedroht sind die Visayas-Pustelschweine (Sus cebifrons), die im Nashornhaus oder auf der oberen Nashornanlage zu sehen sind. Dort kam am 20. März ein Frischling zur Welt. Die Visayas-Pustelschweine kommen vermutlich nur noch auf zwei philippinischen Inseln vor. Die IUCN stuft auch sie als „vom Aussterben bedroht“ ein. Den größten Bedrohungsfaktor für die Art stellt die Afrikanische Schweinepest (ASP) dar, die auch in Südostasien ausgebrochen ist.

„Rund zwei Drittel aller Schweinearten leben in Südostasien. Sie kommen dort oft nur auf wenigen Inseln vor, sind also endemisch. Dazu gehören auch die Visayas-Pustelschweine. Seuchen wie die ASP können dort ganze Arten auslöschen“, sagt der Biologische Leiter und stellvertretende Direktor des Tiergartens Nürnberg, Jörg Beckmann. „Die Populationen in Zoos und Zuchtstationen bilden deshalb eine wichtige Reserve. Sie sind die einzige Chance, die Arten wieder in ihrem natürlichen Lebensraum anzusiedeln, sollten die wilden Populationen durch die Seuche erlöschen.“

Nachwuchs im Tiergarten gibt es aktuell außerdem bei den Afrikanischen Büffeln (Syncerus caffer), den Riesenkängurus (Macropus giganteus), den Zwergziegen (Capra aegagrus hircus), verschiedenen Kaninchenrassen im Kinderzoo und nebenan bei den Rotkopfschafen (Ovis aries aries). Die alte Schafrasse steht auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen als bedroht. Charakteristisch ist die rotbraune Färbung von Kopf und Beinen, die vor allem in den ersten Monaten gut sichtbar ist.

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