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Manfred Roth Stiftung fördert Forschungsprojekt
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- Erstellt am Montag, 30. November 2020 15:40
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Mit Künstlicher Intelligenz die Diagnose von Hauterkrankungen verbessern
Die Grundlage für eine optimale Therapie ist eine korrekte Diagnose. Doch nicht immer fällt das leicht. So kann ein Hautgeschwür zunächst aussehen wie eine durch Venenschwäche verursachte Wunde und sich dann als Folge einer Überreaktion des Immunsystems entpuppen - zwei völlig verschiedene Erkrankungen. Künstliche Intelligenz (KI) soll die Diagnose in der Zukunft ver- einfachen. Im Klinikum Nürnberg startet jetzt ein Forschungsprojekt, das von der Manfred Roth Stiftung mit 20.000 Euro gefördert wird. Entwickelt wird ein Computer-Algorithmus, der Hautveränderungen eindeutig klassifizieren und die Verwechslungsgefahr minimieren soll.
„Wir freuen uns, der Klinik für Dermatologie und dem Institut für Medizinische Physik die entscheidende Starthilfe für dieses vielversprechende Forschungs- vorhaben zu geben“, erklärt Dr. Wilhelm Polster, Vorstand der gemeinnützigen Manfred Roth Stiftung. Und Klaus Teichmann vom Stiftungsrat ergänzt: „Wir wollen nicht nur soziale Projekte, sondern auch die Forschung insbesondere im medizinischen Bereich fördern und Entwicklungen initiieren, die dem Gemein- wohl zugutekommen.“ Eine Entscheidung, die Prof. Dr. Achim Jockwig, Vor- standsvorsitzender des Klinikums Nürnberg, nur begrüßen kann. „Die großzü- gige Unterstützung der Manfred Roth Stiftung ermöglicht uns, die klinische Forschung auf unserem Uni-Medizin-Campus intensiv und zielgenau voranzu- treiben.“
Eine Verwechslung kann dramatische Folgen haben
Künstliche Intelligenz zur Unterstützung der Diagnosestellung bei Hauterkran- kungen – so der offizielle Name des Projekts. Dr. Manuel Krieter, Oberarzt der Nürnberger Klinik für Dermatologie, erhofft sich noch mehr Sicherheit für seine Patientinnen und Patienten. „Die beiden Hauterkrankungen Ulcus cruris, also Unterschenkelgeschwüre, und das seltener vorkommende Pyoderma gangraenosum, kurz PG genannt, können sehr ähnlich aussehen. Allerdings sind beide Erkrankungen unterschiedlich zu behandeln. Eine Wundreinigung,
wie sie bei einem Geschwür üblich ist, kann bei PG-Patienten zu einer deutli- chen Verschlechterung führen.“ Wichtig sei deshalb, so der Mediziner weiter, eine von Beginn an korrekte und verlässliche Diagnose von PG.
Trainingsprogramm für den Algorithmus
„Wir möchten zur klaren Diagnose von PG eine KI-Pilotanlage am Klinikum auf- bauen, die lernfähig ist und anhand medizinischer Bilddaten auf die Unter- scheidung von verschiedenen Hauterkrankungen trainiert werden kann“, er- klärt Dr. Mattias Birkner vom Institut für Medizinische Physik. „Wir verfügen bereits über einen großen Datenschatz und können damit den Algorithmus ex- zellent anlernen,“ ergänzt Dr. Josefin Hartmann, die Leiterin des Instituts für Medizinische Physik. Der Algorithmus wird mit Bilddaten gefüttert, bis er in der Lage ist, die spezifischen Eigenheiten der Hautveränderungen automatisch zu erkennen. „Langfristig versprechen wir uns, die Infrastruktur auch zur Diffe- renzierung von Krankheiten über die Dermatologie hinaus zu nutzen“, so Dr. Hartmann weiter.
Computeranlage mit leistungsstarker Grafik
Zentrale Anschaffung ist eine Rechenanlage mit besonders leistungsstarker Grafikverarbeitung. „Wir benötigen hier eine Hardware für spezifische und sehr rechenintensive Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI), die wir in die Rechenzentrumsinfrastruktur des Klinikums integrieren werden“, erklärt Dr. Margit Fischer, stellvertretende Leiterin der Abteilung für Informationsverar- beitung. Die Anlage muss passgenau auf den Forschungszweck und die dazuge- hörigen mathematischen Algorithmen ausgerichtet sein. Zwar gibt es hierfür cloudbasierte Lösungen, die sind jedoch aus Gründen des Datenschutzes im Klinikum nicht einsetzbar. „Aus Sicht des IT-Dienstleisters freut es uns, dass wir ein so innovatives und vielversprechendes Projekt betreuen und unterstützen können“, so Dr. Fischer weiter.
Unternehmer mit sozialem Engagement
Die Manfred Roth Stiftung setzt das Wirken des gleichnamigen, 2010 verstor- benen Fürther Unternehmers und Gründers der Einzelhandelskette NORMA fort, der sich zeitlebens für soziale Zwecke engagiert hat. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung bereits zahlreiche Projekte und Einrichtungen in ihrer sozialen, kulturellen, bildungsfördernden oder wissenschaftlichen Arbeit unterstützt. Fi- nanzielles Engagement dort, wo es hilft und für gemeinnützige Zwecke ge- braucht wird – für die Manfred Roth Stiftung ist es selbstverständlich, auf zahl- reichen Gebieten im öffentlichen Leben und der Gesellschaft aktiv zu sein.
Das Besondere an der Stiftung ist, dass die gespendeten Gelder von den Be- schäftigten der Einzelhandelskette Norma erarbeitet werden. Auch das Klini- kum Nürnberg wurde bereits mehrfach großzügig bedacht.
Foto: Dr. Wilhelm Polster (l.) und Klaus Teichmann (3. v. l.) von der Manfred Roth Stiftung überreichen dem Team des Klinikums Nürnberg den Scheck über 20.000 Euro für ein innovatives Forschungsprojekt. Im Bild außerdem: Dr. Mar- git Fischer (2. v. l.), Forschungsreferent Prof. Dr. Ralph Bertram (4. v. l.), Prof. Dr. Achim Jockwig (5. v. l.), Dr. Josefin Hartmann (6. v. l.), Dr. Manuel Krieter (mit der Hand am Scheck), Dr. Mattias Birkner (2. v. r.) und Prof. Dr. Sascha Pahernik (r.), Dekan für Forschung am PMU-Standort Nürnberg.
Quelle: Giulia Iannicelli, Klinikum Nürnberg
Das Klinikum Nürnberg ist eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Deutschland und bietet das gesamte Leistungsspektrum der Maximalversorgung an. Mit 2.206 Betten an zwei Standorten (Klinikum Nord und Klinikum Süd) und 7.000 Beschäftigten versorgt es knapp 100.000 stationäre und 105.000 am- bulante Patienten im Jahr. Zum Klinikverbund gehören drei weitere Krankenhäuser im Landkreis Nürn- berger Land.
Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Nürnberg wurde 2014 gegründet und ist zweiter Standort der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg. In Nürnberg werden jährlich 50 Me- dizinstudierende ausgebildet. Das Curriculum orientiert sich eng an der Ausbildung der amerikanischen Mayo-Medical School. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität kooperiert zudem mit weiteren wis- senschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland.
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