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„Gut Ding will Weile haben“, betonte Landrat Thomas Eberth bei der offiziellen Übergabe der sanierten Kreisstraße WÜ 3 und Teilen der WÜ 21 zwischen Veitshöchheim und Gadheim. Knapp 14 Monate hat der Ausbau der Strecke mit der gleichzeitigen Erneuerung der Ortsdurchfahrt des Veitshöchheimer Ortsteils gedauert. Die Kreisstraße WÜ 3 ist mit täglich knapp 7000 Fahrzeugen eine wichtige und viel befahrene Anbindung des nördlichen Landkreises Würzburg an die Bundesstraße B 27 und Würzburg.
Da die Strecke für diese Zeit voll gesperrt war, mussten vor allem die Bewohner von Güntersleben und Unterdürrbach lange Umfahrungen in Kauf nehmen und Anwohner der Umleitungsstrecken waren Belastungen durch den Mehrverkehr ausgesetzt. Entsprechend groß war die Erleichterung vieler Menschen, als die Strecke am Freitag, 8. April 2022 wieder für den Verkehr freigegeben wurde.
Knapp eine Woche danach fand die offizielle Freigabe von Straße und neu gestaltetem Ortskern an die Gadheimer Bürger statt. Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz begrüßte dabei als Gastgeber gemeinsam mit Landrat Thomas Eberth und dem Leiter des Bereichs Straßenbau im Staatlichen Bauamt Würzburg Andreas Hecke die Bewohnerinnen und Bewohner Gadheims auf dem Gelände der Einrichtung von Caritas und Salesianern Don Boscos „St. Markushof“ in Gadheim zur Bandschneide-Zeremonie.
Ebenso geladen waren zu der kleinen Feier die Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises Würzburg aus Bundestag, Landtag sowie Bezirkstag und Kreistag, die Bürgermeisterin und Bürgermeister der umliegenden Gemeinden mit Beschäftigten aus den jeweiligen Verwaltungen, des Kommunalunternehmens des Landkreises sowie Vertreter weiterer Behörden und beteiligter Planer und Unternehmen.
„Gemeinschaftsproduktion“ von Landkreis und Gemeinde
Nach der namentlichen Begrüßung der Ehrengäste durch Bürgermeister Jürgen Götz warf Landrat Thomas Eberth zunächst einen Blick zurück auf die vergangenen Jahre. Denn die Straßenbaumaßnahme beschäftigt die Beteiligten im Landkreis Würzburg bereits weit länger als die 14-monatige Bauzeit.
Über viele Jahre hinweg wurde die Sanierung der in die Jahre gekommenen Kreisstraße diskutiert, bis 2018 unter Altlandrat Eberhard Nuß schließlich der Beschluss des Ausschusses für Bauen, Verkehr und Infrastruktur für deren Ausbau getroffen wurde. Als „Gemeinschaftsproduktion“ des Landkreises und der Gemeinde Veitshöchheim wurde mit der Verbreiterung und Verstärkung des Straßenaufbaus sowie dem Bau eines Kreisverkehrs am nördlichen Ortsausgang Veitshöchheim auch die Ortsdurchfahrt des 80-Seelen Ortes Gadheim neugestaltet – und somit für mehr Verkehrssicherheit aber auch Aufenthaltsqualität in Gadheim gesorgt.
Mehrere Unwegsamkeiten führten zu Verzögerungen
Dass die Maßnahme im März 2020 vom damaligen Landrat Nuß aufgrund der anrollenden Corona-Pandemie einen Tag vor Baubeginn zunächst gestoppt wurde, ist nur eine der Unwegsamkeiten hin zur sanierten Kreisstraße. Schließlich begannen die Arbeiten erst im Februar 2021. Die Verlegung von Fernwasser- und anderen Versorgungsleitungen aber auch der Bau einer Behelfsstrecke für Bus und Rettungskräfte hatte immer wieder Probleme zutage gefördert – und damit zu Verzögerungen geführt. Letztlich sei die Maßnahme auch in der Planung mit zehn Monaten Bauzeit insgesamt „zu optimistisch“ eingeschätzt worden, so der Landrat.
„Es war keine leichte Aufgabe, alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen“, resümierte Eberth. Zur Feier dieses Moments hätte sich Landrat Thomas Eberth gar ein Bürgerfest mit Bürgerinnen und Bürgern aus allen betroffenen Gemeinden gewünscht – pandemiebedingt hatte man sich aber auf eine kleine Feier beschränkt. Der große Dank des Landrats, von Bürgermeister Jürgen Götz aber auch von Andreas Hecke vom Staatlichen Bauamt galt an dieser Stelle besonders der Geduld der betroffenen Menschen, aber auch den Arbeitern, die ihre Arbeit nun zügig abgeschlossen hatten.
Am Ende des Tages hoffe Eberth, dass die Bürgerinnen und Bürger bei allem berechtigten Ärger über die Verzögerung den Verantwortlichen doch Recht geben würden bei der Aussage „Gut Ding will eben Weile haben“ und das Ergebnis der Maßnahme ebenfalls als gelungen ansähen. „Nun freue ich mich, dass für die Menschen in Gadheim, Güntersleben und den umliegenden Gemeinden wieder ein Stück Normalität zurückgekehrt ist“, so Eberth. „Ich hoffe, dass damit die nächsten 30 Jahre Ruhe ist.“
Fehlerquellen auf dem Prüfstand und Kostenabrechnung
Die Kosten für die Maßnahme werden auf rund 5 Millionen Euro geschätzt. In etwa die Hälfte der Bausumme werden als Zuschüsse des Freistaats Bayern erwartet. Die übrige Summe tragen der Landkreis Würzburg und die Gemeinde Veitshöchheim.
Landrat Eberth betonte jedoch auch, dass genau dort noch einige Arbeit bei den Behörden ausstünden. Die Baumaßnahme wird nach ihrem Ende abschließend beurteilt und abgerechnet. In der Nachbereitung müssten auch alle Fehler – verschuldet und nicht verschuldet – ausgewertet werden, um für künftige Maßnahmen daraus zu lernen.
Andreas Hecke vom Staatlichen Bauamt fügte an, dass auch die bauvertragliche Aufarbeitung mit dem Unternehmen Leonhard Weiss weiter anstehe. Hätte man an irgendeiner Stelle im Umgang mit der Firma die Weichen anders stellen müssen? Diese Frage werde man sich nun ebenfalls stellen. Landrat Eberth betonte allerdings die zuletzt großartige geleistete Arbeit des Bauunternehmens Leonhard Weiss. „In den vergangenen Monaten konnte man sehen, wie Bauen Spaß machen kann.“
Doch natürlich gehe es dabei letztlich nicht um Spaß, sondern auch darum, dass die Arbeiten etwas bewirken. Die Strecke zwischen Gadheim und Veitshöchheim ist nun nach dem Austausch des maroden Asphalts und abgesunkener Kanaldeckel den erhöhten Erfordernissen durch das große Verkehrsaufkommen wieder gewachsen. Fahrbahnteiler mit Querungshilfen an den Ortseingängen, breitere Gehwege und eine barrierefreie Fußgängerampel bietet zudem mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer.
Strecke offiziell an Bevölkerung übergeben
Für die Bürgerinnen und Bürger sei die Maßnahme also mit dem heutigen Tag abgeschlossen – und darüber freue sich sogar die Sonne. Passend zum befeuerten Bratwurstgrill und kühlen Getränken hatte das Wetter die Freigabe mit Sonne satt und gut 20 Grad umrahmt.
Zu feierlichen Übergabe an die Bevölkerung zertrennten Landrat Thomas Eberth, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Behörden und Politik sowie den Bürgerinnen und Bürger Gadheims schließlich das symbolische Absperrband.
Gemeinsam wünschten sich alle: „Unfallfreiheit auf der Strecke für alle Verkehrsteilnehmer und vernünftige Auto- und Lkw-Fahrer, die die Geschwindigkeit einhalten.
Symbolischer Akt: Auch die Bürgerinnen und Bürger Gadheims und alle anderen Beteiligten hielten das Band während der Schneide-Zeremonie. Foto: Christian Schuster
Landrat Eberth (Mitte) reichte den Anwesenden das Band persönlich. Das Ende hielt Walter Dieck (hinten rechts) als Vertreter der Gadheimer Flurbereinigungsgenossenschaft in Händen. Foto: Christian Schuster
Sehr zur Freude der Gadheimer Jugend durften auch die Kinder des Ortes ein Stück des Bandes zerteilen. Foto: Christian Schuster
Mit Bratwurst und kühlen Getränken ließen die Versammelten Bürger gemeinsam mit den Vertretern aus Politik und Behörden den frühsommerlich lauen Abend ausklingen. Foto: Christian Schuster
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