Ausstellung im Rathausfoyer: „Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte“ erzählen ihre eigene Geschichte

„Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte 3“  Eine Würzburger Institution stellt sich vor: 75 Jahre nach der Wiedergründung des Vereins „Freunde Mainfränkischen Kunst und Geschichte“ blickt eine Ausstellung im Rathaus zurück und auf aktuelle Projekte. Der Vorsitzende Prof. Dr. Matthias Stickler beim Rundgang mit Bürgermeister Martin Heilig. Foto: Georg Wagenbrenner „Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte 3“ Eine Würzburger Institution stellt sich vor: 75 Jahre nach der Wiedergründung des Vereins „Freunde Mainfränkischen Kunst und Geschichte“ blickt eine Ausstellung im Rathaus zurück und auf aktuelle Projekte. Der Vorsitzende Prof. Dr. Matthias Stickler beim Rundgang mit Bürgermeister Martin Heilig. Foto: Georg Wagenbrenner

Ganz am Anfang stand eine Wiedergründung, eine Fusion, ein Bündeln der Kräfte. 1948 - vor 75 Jahren - nahmen die „Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte“ nach dem Krieg wieder die Arbeit auf und bildeten fortan mit dem Würzburger Kunstverein von 1841 und dem Fränkischen Kunst- und Altertumsverein von 1893 eine neue Einheit. Es entstand bis in die Gegenwart hinein einer der größten regionalen Geschichts- und Kunstvereine Deutschlands, der nun die eigene Geschichte in einer Ausstellung im Würzburger Rathaus präsentiert.

 

Bürgermeister Martin Heilig bezeichnete beim Festakt zur Vernissage die Vereinswiedergründung vor einem Dreivierteljahrhundert als einen Glücksfall für Würzburg und Mainfranken: „Ohne die Ihrem Verein gehörenden Gemälde, Skulpturen, historischen Urkunden, Druckschriften, Handschriften, Fotos sowie Bücher und Zeitschriften wären das Museum für Franken, das Staatsarchiv und die Universitätsbibliothek um vieles ärmer.“ Der Bürgermeister würdigte aber nicht nur die öffentlich zugänglichen Sammlungen, sondern einen äußerst lebendigen und aktiven Verein, mit großem Forschungsinteresse, regelmäßigen Publikationen, Vorträgen, Führungen, Studienfahrten oder kreativen Sonderformaten wie beispielsweise die Beteiligung am 100-jährigen Jubiläum des Mozartfests.

 

Bereits 1981 zeichnete die Stadt Würzburg die „Freunde“ für ihre außerordentlichen Verdienste mit der Goldenen Stadtplakette aus. Seitdem haben sich immer neue Generationen Geschichtsinteressierter und Kunstbegeisterter dieser Würzburger Institution angeschlossen, die bestens in die Wissenschaft vernetzt ist, das kulturelle Erbe bewahrt und stets auch neue Impulse setzt.

 

Der Einladung des Vereinsvorsitzenden Prof. Dr. Matthias Stickler waren entsprechend auch viele langjährige Partner gefolgt. Stadtarchiv-Leiter Dr. Axel Metz und Dr. Alexander Wolz, Leiter des Staatsarchivs Würzburg, gratulierten zum Jubiläum und der Ausstellung. Der Gründungsdirektor des Museums für Franken Prof. Dr. Schneider ist als 2. Vorstand natürlich mehr als nur ein Partner. Viele im Team forschen oder forschten beruflich und im Ehrenamt. Für Heilig liegt eine ausgewiesene Stärke des Vereins nicht nur darin, wissenschaftlich fundiert zu arbeiten, sondern auch allgemein verständlich zu veröffentlichen. Man beschäftigt sich intensiv mit der Geschichte der Heimat und sei gleichzeitig auch stets offen für neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die Mainfranken gerade erst kennenlernen. Der Heimatbegriff sei hier kein ausgrenzendes „Bollwerk der Abwehr“, im Gegenteil leiste man vielmehr Hilfestellung beim heimisch werden.

 

Dies betonte auch Prof. Stickler in seiner Begrüßung: „Wir wollen in einer zunehmend heterogenen Gesellschaft integral wirken. Ob jemand die deutsche Sprache spricht, Christ oder Muslim ist, ist für den Verein nicht entscheidend.“ Zu kulturellen und geschichtlichen Fragestellungen könne man eine sachliche Gesprächsgrundlage liefern, die Engstirnigkeit oder den Rückzug in die eigene Blase verhindern soll. Der Dank des Vorsitzenden ging an ein großes Team, das nun die Rückschau auf 192 Jahre miterstellt, modern gestaltet und beworben hat. Selbst für ihn bringe eine solche Ausstellung immer noch Überraschungen. Natürlich sei ihm bewusst gewesen, dass der Verein im Museum für Franken äußerst prominent vertreten ist, dass man mit stolzen 5250 Objekten aber gar der größte Leihgeber auf der Festung Marienberg ist, sei ihm beispielsweise neu gewesen. Die Plakatausstellung im Rathaus bietet sicher noch weitere Aha-Momente. Der Verein betrachtet sich auf den reich bebilderten Tafeln nicht nur selbst, sondern rückt naturgemäß auch Kunstwerke, Künstler und Schätze der Sammlungen in den Fokus. Das Jubiläum des Vereins wird am 23. September auch noch mit einem Festakt auf der Festung Marienberg begangen: dann mit Staatsministerin Judith Gerlach und Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der auch die Schirmherrschaft für die aktuelle Ausstellung übernommen hat.

 

Die Ausstellung ist im Foyer im 1. Obergeschoss des Rathauses montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 13.30 Uhr zu sehen. Mehr über den Verein unter www.freunde-mainfranken.de.

Aytürk

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