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Bildung verändert sich angesichts der Megatrends des 21. Jahrhunderts: Digitale Transformation, Wissensexplosion und New Work fordern von allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft, Wandel als Chance zu begreifen und sich beständig weiterzuentwickeln. Mit der Gesamtstrategie „schule.digital“ gestalten Bayerns Schulen diesen Wandel aktiv und erfolgreich mit, damit die Kultur der Digitalität zur neuen Normalität an unseren Schulen wird. Dafür will die Staatsregierung auch weiterhin Infrastruktur optimieren, Unterricht durch den Einsatz digitaler Technologien weiterentwickeln und die digitale Expertise der Lehrkräfte stärken. Gleichzeitig sollen Schulen auch in der Organisation und der Schulverwaltung digitaler werden. Ziel ist eine kooperative Gestaltung hin zu einer vernetzten Schulgemeinschaft.
Zur Verbesserung der technischen Rahmenbedingungen für digitales Lernen hat die Staatsregierung in den vergangenen Jahren massiv in die IT-Infrastruktur an Bayerns Schulen investiert. Aktuell gibt es im Freistaat rund 63.000 digitale Klassenzimmer, knapp 300.000 verleihbare digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie rund 110.000 Lehrergeräte. Mit der nächsten Förderrunde 2022/23 soll bei den Lehrergeräten die Vollausstattung erreicht sein. Im Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft“ werden im Schuljahr 2022/2023 neue pädagogische und didaktische Konzepte erprobt, bei denen das Lernen mit analogen und digitalen Medien und Werkzeugen selbstverständlich ineinandergreift – im Klassenzimmer genauso wie beim Lernen zuhause. Ziel ist ein Gesamtansatz für eine flächendeckende Weiterentwicklung des Unterrichts.
Zur Weiterentwicklung der digitalen Strukturen wurde die BayernCloud Schule erfolgreich gestartet. Mit ihr stellt der Freistaat allen Schulen bereits jetzt unter anderem das Videokonferenzsystem Visavid sowie zahlreiche pädagogische Angebote kostenfrei zur Verfügung, insbesondere mebis mit seiner Lernplattform, einem Prüfungsarchiv, einer Mediathek und einer Online-Tafel. Zum Ende des Schuljahres 2021/2022 wurde die zweite Ausbaustufe erfolgreich abgeschlossen. In einem nächsten Schritt soll die BayernCloud Schule jetzt um einen sog. virtuellen Arbeitsplatz mit Web-Office, Cloud-Speicher und Messenger-Anwendungen erweitert werden.
Digitale Bildung ist fester Bestandteil im bayerischen LehrplanPLUS aller Schularten und Jahrgangsstufen. Bereits Grundschulkinder lernen den altersgemäßen Umgang mit digitalen Medien. Die Gesamtstrategie „schule.digital“ zielt darauf ab, die Unterrichtsqualität durch den Einsatz digitaler Technologien weiter zu steigern und so auch in Zukunft beste Bildungschancen in Bayern zu gewährleisten. Schülerinnen und Schüler sollen an bayerischen Schulen Zukunftsskills erwerben. Dabei geht es nicht um volldigitalisierten Unterricht, sondern ein selbstverständliches Neben- und Miteinander bewährter und digitaler Lernformate.
Digitale Kompetenzen sind Kernkompetenzen von Lehrkräften und Voraussetzung für einen lernförderlichen Einsatz digitaler Medien und Werkzeuge im Unterricht. Der Freistaat investiert gezielt in die zeitgemäße Aus- und Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer. Bayern nimmt bundesweit einen Spitzenplatz bei der Fortbildung von Lehrkräften zum Themenfeld „Digitale Bildung“ ein. Allein im Jahr 2021 wurden rund 7.300 Veranstaltungen mit über 255.000 Teilnahmen gezählt. Das Themenfeld „Digitale Bildung“ macht damit inzwischen einen Anteil von ca. 51 % am Gesamtangebot der Staatlichen Lehrerfortbildung aus. Der Freistaat begleitet die Digitalisierung u. a. durch ein attraktives Fortbildungsangebot der im Sommer 2020 neu gegründeten Stabsstelle „Medien.Pädagogik.Didaktik.“ der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen.
Mit dem Netzwerk „Beratung digitale Bildung in Bayern“ stehen den Schulen insgesamt 171 Expertinnen und Experten in medienpädagogischen wie auch informationstechnischen Fragen zur Seite. Zum Schuljahr 2021/2022 wurde diese Struktur als Ergebnis des sog. Schul-Digitalisierungsgipfels der Staatsregierung vom 23. Juli 2020 nochmals erweitert und gestärkt.
Ein zeitgemäßer Rechts- und Organisationsrahmen ist eine wichtige Voraussetzung, damit digitale Innovationsprozesse auf allen Ebenen des Schulwesens angestoßen und erfolgreich umgesetzt werden können. Nur so können passende Lösungen an den Schulen vor Ort entwickelt werden. Die intensive Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten sowie die Kooperation von Lehrkräften innerhalb einer Schule und darüber hinaus sind Chance und Herausforderung zugleich, um von der digitalen Kultur der Zusammenarbeit und des Teilens von Wissen zu profitieren.
Dazu hat die Staatsregierung die Bildungsregionen in Bayern weiterentwickelt. Von den 76 Bildungsregionen im Freistaat haben sich 37 zu einer „Digitalen Bildungsregion“ weiterentwickelt. Die Akteure vor Ort arbeiten an einer möglichst engen Vernetzung von schulischen und außerschulischen Bildungsträgern, um die digitale Transformation gemeinsam zu gestalten.
Darüber hinaus sollen die Chancen datenbasierter Schulverwaltung und intelligenter Vernetzung von Prozessen genutzt werden, um Verwaltung effizienter, flexibler und bürgerfreundlicher zu machen.
Dem Freistaat ist die Förderung von Medienkompetenz bereits seit vielen Jahren ein Anliegen. Er unterstützt und fördert erfolgreich zahlreiche Projekte zur Vermittlung von Medienkompetenz. Ziel der Staatsregierung ist es, die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken, sie vor gefährdenden Inhalten zu schützen und den Schutz ihrer Persönlichkeitsrechte und ihrer Daten zu gewährleisten. Dieses Engagement wird Bayern nachhaltig fortsetzen und zukunftsweisend ausbauen, um allen Menschen in Bayern – unabhängig welchen Alters – einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu ermöglichen.
Das digitale Zeitalter verlangt zunehmend einen souveränen Umgang mit Medien. Unserer Gesellschaft werden ständig und überall zahlreiche Informations- und Unterhaltungsformate verschiedenster Medien angeboten. Die Vermittlung von Medienkompetenz ist daher eine zentrale Aufgabe, die mit fortschreitender Digitalisierung täglich an Bedeutung gewinnt. Für die Teilhabe an unserer demokratischen Gesellschaft ist eine sichere und verantwortungsbewusste Mediennutzung unverzichtbar.
Im Jahr 2021 lag die Gesamtmediennutzung über alle Mediengattungen hinweg bei 11 Stunden und 18 Minuten pro Tag (Quelle: Mediennutzungsanalyse des Verbands Privater Medien e. V. (VAUNET)). Dieser Umstand verdeutlicht einmal mehr das Erfordernis von Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation für die Informationssuche, die eigenständige Meinungsbildung und die politische wie gesellschaftliche Beteiligung.
Bayern hat die Bedeutung von Medienkompetenz früh erkannt und bereits im Jahr 2009 die Entwicklung eines Konzepts für einen „Medienführerschein“ initiiert. Das daraufhin ins Leben gerufene Projekt der Staatskanzlei, der „Medienführerschein Bayern“, erweist sich seitdem als Erfolg. So konnte am 19. Juli 2022 die 1.000.000ste Urkunde des „Medienführerschein Bayern“ übergeben werden.
Die Initiativen der gesamten Staatsregierung zur Vermittlung von Medienkompetenz sind vielfältig, richten sich an verschiedene Adressaten und folgen unterschiedlichen Ansätzen. Dafür wendet der Freistaat 2022 insgesamt über 25,3 Mio. Euro auf. So wurde beispielsweise digitale Bildung/Medienbildung als schulart- und fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel fest im Lehrplant verankert. Der Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft“ setzt u. a. an der personenbezogenen Ausstattung mit mobilen Endgeräten an. Im Umwelt- und Verbraucherschutz wurden zwei Medienkompetenzprojekte mit insgesamt 350.000 Euro gefördert. In den Bereichen der Kindertagesbetreuung und der Jugendhilfe werden 2022 insgesamt 13 Medienkompetenzprojekte mit rund 7,2 Mio. Euro gefördert. Mit der Medienkompetenz-App „Wo ist Goldi? – Sicher Surfen im Netz“ wurde vom Freistaat eine in die aktuelle Zeit passende Möglichkeit geschaffen, Kindern spielerisch den sicheren Umgang mit digitalen Medien im Internet aufzuzeigen.
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