Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung

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Diskussionsveranstaltung der Allianz für duale Ausbildung in Lateinamerika und Karibik

Welchen Beitrag kann duale Berufsbildung für den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschafts-, Arbeitswelt und Gesellschaft in Lateinamerika leisten? Wie setzen Berufsbildungsinstitutionen eine grüne Entwicklungsagenda um? Dies war Thema der Konferenz "Nachhaltigkeit und grüner Wandel in der dualen Berufsbildung".

 

Wie muss sich die (duale) Berufsbildung aufstellen, um den aktuellen, ökologischen Herausforderungen wirksam zu begegnen? Diese Frage diskutierten etwa 400 Teilnehmende aus Lateinamerika, der Karibik und Deutschland anhand von Praxisbeispielen auf der virtuellen Konferenz "Nachhaltigkeit und grüner Wandel in der dualen Berufsausbildung“ am 31.8.2023. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und die Allianz für duale Ausbildung in Lateinamerika und der Karibik hatten diese Konferenz gemeinsam organisiert.

Das Themenspektrum reichte von der (dualen) allgemeinen und beruflichen Bildung für eine grüne Transformation und Nachhaltigkeit über Zukunftsmodelle für den Arbeitsmarkt bis hin zur Aktualisierung und Schaffung neuer Berufsprofile.

Wie trägt die berufliche Bildung in Deutschland zu einem nachhaltigen Wandel in Wirtschafts- und Arbeitswelt bei?

Dieser Frage ging Hannelore Kress, Teamleitung für bilaterale Kooperationen beim German Office for International Cooperation in VET (GOVET) in ihrem Impulsvortrag „Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demografie, Berufsbildung und nachhaltige Lieferketten“ nach. Es sei Aufgabe der beruflichen Bildung, den Auszubildenden Kompetenzen zu vermitteln, die sie dazu befähigen, den nachhaltigen Wandel in der Wirtschafts- und Arbeitswelt mitzugestalten. Das BIBB schaffe durch die entsprechende Modernisierung der Ausbildungsordnungen die curriculare Voraussetzung. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Modellversuche unterstützen diese Entwicklung. Am Praxisbeispiel Bäckerhandwerk wurde gezeigt, wie und an welchen Stellen in den Arbeitsprozessen nachhaltige Kompetenzen vermittelt werden sowie, welchen Beitrag die Lernorte Betrieb und Schule leisten können.

Best Practice-Beispiele aus Costa Rica, Mexiko und Brasilien

Drei Best Practice Beispiele aus Lateinamerika mit unterschiedlicher Perspektive auf das Thema Nachhaltigkeit in der Ausbildung von Fachkräften boten wertvolle Denkanstöße für konkrete Veränderungen. Kernelemente für ein Gelingen sind dabei die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen und Unternehmen sowie die Förderung verantwortungsvoller Praktiken.

Karla Astorga, Dozentin für Umweltmanagement und Mitarbeiterin am Nukleus für Materialtechnologien am Nationalen Institut für Berufsbildung (INA, Costa Rica) beschrieb konkrete Maßnahmen zur Einbeziehung des Umweltmanagements in Lehr- und Lernprozesse. Außerdem berichtete sie über die Erfahrungen ihres Fachbereichs als Bildungsdienstleistungsanbieter für Unternehmen für Umweltmanagementthemen.

Hugo Nicolás Pérez González, akademischer Sekretär vom Nationalen Berufsbildungskolleg CONALEP (Mexiko), zeigte anhand des Programms „Green CONALEP“, wie in Übereinstimmung mit den politischen Strategien und dem nationalen Lehrplan für die Sekundarstufe II „grüne“ Kompetenzen in bestehende Lehrpläne eingeführt, Dozentinnen und Dozenten weitergebildet und Projekte bei CONALEP und in den Kommunen umgesetzt werden („Programa glocal“ – global und lokal).

Marcello Pio, Spezialist für industrielle Entwicklung an der Nationalen Beobachtungsstelle der Industrie des Nationalen Berufsbildungsinstituts SENAI (Brasilien), erläuterte die Anwendung des Modells für Qualifikations- und Berufsprojektionen für den Arbeitsmarkt im Bereich erneuerbare Energien und Biogas. Dieses Modell zielt darauf ab, neue Berufsprofile und Lehrplanentwürfe entsprechend der technologischen und organisatorischen Entwicklung der brasilianischen Wirtschaft anzupassen sowie neue Fachkräfteprofile zu identifizieren. SENAI wendet es bereits seit etwa 20 Jahren an.

Abschließend erläuterte Fernando Vargas, leitender Spezialist für Berufsbildung vom Inter-American Centre for Knowledge Development in Vocational Training der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO/Cinterfor, Uruguay), die Bedeutung der Antizipation der Nachfrage nach grünen Arbeitsplätzen und die Chancen, die darin für die Schaffung neuer, sektorspezifischer Lehr- und Lernangebote liegen. Dabei zeigte er anhand von Zahlen die aktuellen Entwicklungen in Lateinamerika und Karibik auf.

Die Konferenz fand im Rahmen der Allianz für duale Ausbildung in Lateinamerika und der Karibik statt und ist Teil der Veranstaltungsreihe 2023. Sie wurde vom BIBB, gemeinsam mit der Präsidentschaft der Allianz, CONALEP und dem technischen Sekretariat, ILO/Cinterfor, organisiert. Die nächste virtuelle Konferenz findet am 19. Oktober 2023 zum Thema: Digitale Transformation und Berufsbildung statt.

Aytürk

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