Zu komplizierte Sprache, fehlende Barrierefreiheit, zu große Gruppen, zu schnelles oder zu langsames Unterrichtstempo – die Hürden für Teilhabe an Bildung können so individuell sein wie ihre Adressaten. Die Auswirkung ist aber immer die gleiche, egal, ob es sich um behinderte Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund oder hochbegabte Underachiever handelt. Es werden einfach nicht alle ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert. Um „(Digitale) Bildungsregion in Bayern“ zu werden, haben sich Stadt und Landkreis einem Prozess unterworfen, in dem in sechs Arbeitskreisen Handlungsempfehlungen für Bildungswege und -formen der Zukunft entwickelt werden sollten – mit dem Ziel bestmöglicher Bildung für alle und jeden.

„Obwohl die Finalisierung der Handlungsempfehlungen noch in der Bearbeitung ist und wir dann noch in den politischen Prozess gehen werden“, erklärt Dr. Alexandra Maßmann vom Bildungsbüro der Stadt Würzburg, „sind uns jetzt schon zahlreiche Überschneidungen von Säule 3 der Bildungsregion zum Aktionsplan Inklusion der Stadt Würzburg aufgefallen.“ Säule 3 der Bildungsregion stadt.land.wü. widmet sich dem Thema Bildungsgerechtigkeit und der Förderung aller Talente in der Region. Um sich abzustimmen, trafen sich daher die Bildungskoordinatorin des Landkreises Würzburg, Jana Hölz, die Mitarbeiterinnen des städtischen Bildungsbüros, Dr. Alexandra Maßmann und Uschi Bauersachs, mit einer der beiden städtischen Inklusionsbeauftragte, Anke Geiter, und der Inklusionsbeauftragten des Landkreises, Fabienne Erk. Der Landkreis plant einen eigenen Aktionsplan Inklusion.

„Es deckt sich viel und die Themenüberschneidungen sind für uns sehr wertvoll“, wertet die städtische Inklusionsbeauftragte Anke Geiter. Der Aktionsplan Inklusion der Stadt Würzburg möchte in sechs Handlungsfeldern Teilhabe vorantreiben, dazu gehört auch das Feld Bildung und Erziehung. Beispiele von Themenüberschneidungen sind die Forderung nach barrierefreiem Umbau mindestens einer Schule je Schulart durch die Kommune oder der Einsatz von mehr Förderlehrerinnen und Förderlehrern. Auch wenn Vorgaben wie die zweitgenannte nicht im Handlungsspielraum von Kommunen liegen, geben sie wertvolle Anregungen: „Diese überkommunalen Ziele entsprechen unserem Leitbild. Wir werten sie als strategische Zielrichtung, der wir in Zukunft mit umsetzbaren Projektzielen folgen möchten“, erklärt die Inklusionsbeauftragte Geiter. Für den Aktionsplan Inklusion haben Betroffene Handlungsempfehlungen priorisiert, für die Bildungsregion wurde vor allem mit Fachkräften aus dem Bildungsbereich zusammengearbeitet. „Die Themen, die beide Gruppen für besonders wichtig einschätzen, zeigen uns übergeordnete Bedarfe an“, fasst Jana Hölz, Bildungskoordinatorin am Landratsamt zusammen.

Um Parallelstrukturen zu vermeiden, haben die Mitarbeiterinnen von Stadt und Landkreis nun vereinbart, zunächst die Überschneidungen zu identifizieren, diese Themen gezielt sichtbarer zu machen und nach Prüfung kommunaler Umsetzbarkeit in konkrete Projektziele zu überführen. In der weiteren Zusammenarbeit sollen Inhalte für Sitzungen und Termine abgestimmt werden. Übergeordneter Zweck der Bildungsregion ist es, die Qualität der Bildung in Bayern weiter zu verbessern – ohne Barrieren.

www.stadt-land-wue.de/bildungsregion

https://www.wuerzburg.de/themen/gesundheit-soziales/aktionsplan-inklusion/index.html