Corona sorgt für mehr Hilfebedarf

Bildunterschrift: Jugendkreistagssprecherin Mia Morell ist Mitglied im Vorstand des neu gegründeten Dachverbands bayerischer Jugendvertretungen. Landrat Thomas Eberth (r.) und Kreisjugendpfleger Stephan Junghans gratulierten zur Wahl. Foto: Kathrin Klotzbach Bildunterschrift: Jugendkreistagssprecherin Mia Morell ist Mitglied im Vorstand des neu gegründeten Dachverbands bayerischer Jugendvertretungen. Landrat Thomas Eberth (r.) und Kreisjugendpfleger Stephan Junghans gratulierten zur Wahl. Foto: Kathrin Klotzbach

Jugendkreistag Würzburg stimmt für Beitritt zum Dachverband bayerischer Jugendvertretungen

 

Erstmals vernetzen sich Jugendvertretungen der bayerischen Gemeinden, Städte und Landkreise, um als gemeinsame Plattform die Interessen junger Menschen besser vertreten zu können. Dem neu gegründeten Dachverband der bayerischen Jugendvertretungen (DVBJ) will sich auch der Jugendkreistag Würzburg anschließen. Das beschlossen die Jugendkreisrätinnen und -kreisräte einstimmig in ihrer jüngsten Sitzung.

 

Jugendkreistagssprecherin Mia Morell berichtete von der Gründungsveranstaltung des Dachverbands, an der sich über 45 Delegierte aus 26 bayerischen Jugendvertretungen beteiligt hatten. „Das hebt unseren Einfluss auf eine ganz neue Ebene. Wir bündeln unsere Stimmen, um laut zu sein und gehört zu werden!“ Jugendpolitische Interessen wie die Herabsenkung des Wahlalters und die Gründung von Jugendparlamenten in allen bayerischen Kommunen ließen sich vereint besser verfolgen. Als Mitglied im DVBJ-Vorstand plant Mia Morell mit ihren beiden Kollegen aus Ingolstadt und Schrobenhausen bereits die nächsten Schritte: „Es stehen Gespräche mit dem Bayerischen Jugendring und der Akademie für Kinder- und Jugendparlamente an“. Kontakt bestehe auch zu den jugendpolitischen Sprechern der Fraktionen im Bayerischen Landtag, die in digitalen Grußworten zur Verbandsgründung gratuliert hatten.

 

Corona sorgt für mehr Hilfebedarf

 

Zu dem Ruf nach mehr politischem Gehör gesellte sich im Jugendkreistag auch der Wunsch, Beratungs- und Unterstützungsangebote für junge Menschen auszubauen. Aufgrund der langen Corona-Einschränkungen seien viele Jugendliche psychisch und sozial angeschlagen, begründeten Schüler der Realschule Ochsenfurt ihren Antrag auf Verstärkung der Jugendsozialarbeit an den Schulen. „In den letzten beiden Corona-Jahren hat sich bestätigt, wie wichtig die Jugendsozialarbeit ist“, gab Klaus Rostek, Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie am Landratsamt Würzburg, den Antragstellern Recht. „Mittlerweise finden wir die Jugendsozialarbeit an allen Mittelschulen im Landkreis. Mit Mitteln aus dem Kreishaushalt wird zudem das Angebot an den Grundschulen stark ausgebaut.“ Der Jugendkreistag fordert nun, auch an den Realschulen und Gymnasien Stellen für Sozialpädagogen zu schaffen, da schulische und private Probleme nicht an der Schulform Halt machten.

  

Öko-Modellregion vorgestellt

 

Neben der psychischen stand auch die körperliche Gesundheit junger Menschen auf der Tagesordnung des Jugendkreistags. Um das Bewusstsein für eine ausgewogene und möglichst regionale Ernährung zu stärken, regten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Veitshöchheim Kurse und Praxisseminare für Jugendliche an. Da sich der Landkreis Würzburg seit gut einem halben Jahr Öko-Modellregion nennen darf und die regionale Versorgung mit Bio-Lebensmitteln zu seinem Thema gemacht hat, fiel es Projektmanagerin Janina Herrmann leicht, den Jugendlichen gleich mehrere Angebote vorzustellen. „Um den Weg der Karotte vom Feld bis in den Supermarkt nachzuvollziehen, bietet sich zum Beispiel der Besuch eines Demonstrationsbetriebs für Ökologischen Landbau an.“ Zudem gebe es im Landkreis Würzburg auch Bio-Betriebe, die sich als Erlebnisbauernhöfe engagieren und Lernprogramme für allgemeinbildende Schulen anbieten. Annegret Hager von der Würzburger Beratungsstelle des VerbraucherService Bayern stellte das Bildungsprogramm „Schule fürs Leben“ vor, zu dem auch Kurse aus dem Themenbereich Ernährung, wie etwa der Kauf regionaler Lebensmittel im Supermarkt, gehören.

 

Schulverwaltung setzt Beschluss um

 

Nicht fehlen durfte ein Rückblick auf die Umsetzung von Beschlüssen der vorangegangenen Jugendkreistagssitzung. Unter anderem hatte sich das junge Gremium für die Anschaffung von Automaten mit Menstruationsartikeln an den landkreiseigenen Schulen ausgesprochen. Kreisjugendpfleger Stephan Junghans meldete Vollzug: an allen weiterführenden Schulen in der Trägerschaft des Landkreises werden die Automaten aufgehängt. Damit die Hygieneartikel zu einem möglichst kostengünstigen Preis angeboten werden können, beteiligt sich der Jugendkreistag in diesem Haushaltsjahr mit 1.500 Euro an Anschaffung, Wartung und Betrieb der Automaten.

 

Bildunterschrift: Jugendkreistagssprecherin Mia Morell ist Mitglied im Vorstand des neu gegründeten Dachverbands bayerischer Jugendvertretungen. Landrat Thomas Eberth (r.) und Kreisjugendpfleger Stephan Junghans gratulierten zur Wahl. Foto: Kathrin Klotzbach

Last modified on Mittwoch, 13 April 2022 14:56
Aytürk

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