Die frohe Kunde kam direkt aus München und der Jubel des Stadtbücherei-Teams war gewiss bis hoch ans Hubland zu hören: der Hauptpreis des Bayerischen Bibliothekspreises geht dieses Jahr an die Würzburger Stadtbücherei. Der Sonderpreis geht an die Stadtbücherei Marktoberdorf im Ostallgäu. Zwei stolze Siegerinnen, die nun für ihre außerordentliche Arbeit geehrt werden.

Der Bayerische Bibliothekspreis, ein Kooperationsprojekt des Kunstministeriums und des Bayerischen Bibliotheksverbands e. V. (BBV), ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Kunstminister Markus Blume hob in seiner Bekanntmachung hervor: „Die Preisträger aus Würzburg und Marktoberdorf zeichnen sich durch Ideenreichtum, Innovation und Idealismus aus. Sie beweisen, dass Bibliotheken heute weit mehr als Wissensspeicher sind. Als „Wohnzimmer der Stadt“ bieten sie lebendige Gemeinschaftszentren, in denen Menschen jeden Alters zusammenkommen.“

Mit der Eröffnung der Stadtteilbücherei Hubland im Jahr 2019, die partizipativ entwickelt wurde und die Bedürfnisse der Menschen von Anfang an in den Mittelpunkt stellte, schuf Würzburg einen Dritten Ort, der sowohl national als auch international als Vorbild gilt. Als erste Open Library in der Stadt vereinte sie die Funktionen eines „öffentlichen Wohnzimmers“ und eines Pilotprojekts für die gesamte Stadtbücherei. Die Erkenntnis, dass es bei diesem einen Dritten Ort nicht bleiben darf, führte zur Entwicklung des Bibliotheksentwicklungsplans im Rahmen des Programms „hochdrei – Stadtbibliotheken verändern“ der Kulturstiftung des Bundes. Dieser Plan bildet nun ebenfalls die Grundlage für aktuelle Projekte wie auch das Bürgerhaus in Versbach.

Bild Buchungsterminals:  Andreas Grasser

Mit der Eröffnung von „Level3“ im Falkenhaus, einem Ort, an dem Digitalisierung hautnah erlebbar wird, und dem erfolgreichen Start von Projekten wie dem Podcast „Reinhören und weiterlesen“ zeigt die Stadtbücherei, wie sie den Herausforderungen der digitalen Transformation begegnet. Zusätzlich engagiert sich die Stadtbücherei intensiv für Nachhaltigkeit, was sich unter anderem in der Klimabilanzierung und der Umsetzung umweltfreundlicher Maßnahmen widerspiegelt.

Im Jahr 2023 wurde erstmals die Marke von 1 Millionen Entleihungen überschritten, und sowohl die Besuchszahlen als auch die Neuanmeldungen stiegen signifikant. Dies verdeutlicht den großen Bedarf an niedrigschwelligem Zugang zu Informationen und kultureller Bildung, insbesondere in der heutigen Zeit.
Martha Maucher, die Leiterin der Stadtbücherei, und ihr Team danken allen Büchereiunterstützerinnen und -wegbegleitern für diesen gemeinschaftlichen Erfolg. Ihr Blick ist nach vorn gerichtet – denn der Weg geht weiter, gemeinsam und partizipativ.