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Wohlverdienter Ruhestand nach 31 Jahren im Öffentlichen GesundheitsdienstÂ
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Er war ein erprobter Krisenmanager und wurde nun von Landrat Thomas Eberth in den Ruhestand verabschiedet: Leitender Medizinaldirektor Dr. Johann Löw, der seit 2009 die Geschicke des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis Würzburg lenkte.Â
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Nach dem Grundwehrdienst und dem Studium der Medizin war Dr. Johann Löw ab 1988 als Assistenzarzt im Gemeindekrankenhaus Oberstdorf, dann an der Universitätsklinik Würzburg und in Allgemeinarztpraxen im Raum Würzburg tätig. 1992 erfolgte die Anerkennung zum Facharzt für Allgemeinmedizin. Am 1. Dezember 1992 wurde Dr. Löw von der Regierung von Unterfranken als Arzt am Staatlichen Gesundheitsamt Würzburg angestellt.Â
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Bereits zu Beginn seiner Tätigkeit im Öffentlichem Gesundheitsdienst (ÖGD) beschäftigte er sich mit Infektionskrankheiten mit gesellschaftlichem Bezug, wie HIV und mit der Notwendigkeit der Aufklärung und einem rationalen Umgang mit diesen Erkrankungen. 2007 berief man Dr. Löw zum stellvertretenden Leiter des Gesundheitsamtes, das da bereits seit 1996 organisatorisch zum Landratsamt Würzburg gehörte. Zwei Jahre später übernahm er zunächst kommissarisch die Leitung des Gesundheitsamtes von seinem Vorgänger Dr. Konrad Kläß. Noch in diesem Jahr 2009 beschäftigten Pandemiebefürchtungen den ÖGD wegen der Influenza H1N1, besser bekannt als Schweinegrippe. Der erste größere Ausbruch der Schweinegrippe in Deutschland wurde in Würzburg festgestellt.Â
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2011 übernahm Dr. Löw die Leitung des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis Würzburg und war damit im Rahmen seines Auftrags für rund 300.000 Menschen zuständig. Die erste große Flüchtlingswelle 2014/2015 forderte die engagierte Mitwirkung des Gesundheitsamtes mit Gesundheitsuntersuchungen von tausenden von Menschen, die vor allem aus Syrien und Afghanistan nach Deutschland flohen.Â
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Es folgten weitere neu in den Focus geratene Infektionskrankheiten und Bedrohungen, wie Hantan- und Noro-Virusinfektionen, Läuse und Krätze, BSE, MRSA und andere multiresistente Erreger, Legionellen, Masern, Affenpocken... und schließlich ab März 2020 die ersten Corona-Fälle in Würzburg. Am 2. März 2020 veröffentlichte das Landratsamt die erste Pressemitteilung dazu unter dem Titel „Landrat Nuß beruft Corona-Koordinierungsgruppe ein – Gesundheitsamt rüstet sich“. Landrat Thomas Eberth, der im Mai 2020 sein neues Amt antrat, betonte: „Es war eine sehr harte Zeit für Sie als Chef und für viele Kolleginnen und Kollegen. Fast das gesamte Landratsamt wurde zum Gesundheitsamt und viele, viele halfen mit, um diese Katastrophe zu bewältigen, die so viele Opfer forderte“. Zum erweiterten Mitarbeiterstab kamen rund 60 Contact-Tracer, die geschult werden mussten. Es gab die Unterstützung durch Bundeswehr und Polizei zu koordinieren, Test- und Impfzentren aus dem Boden zu stampfen und hunderte von Medienanfragen zu beantworten. Viele halfen mit, doch die zentrale Verantwortung und die immer wieder neu einzuschätzende Lage kam der Spitze des Gesundheitsamtes gemeinsam mit dem Landrat zu.Â
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Daneben ging es um die Ãœberwachungsaufgaben des Gesundheitsamtes: Trinkwasserversorgung, Schwimmbäder, Gemeinschaftseinrichtungen, Seniorenheime und Krankenhäuser gehören dazu. Landrat Eberth fasste zusammen: „Summa summarum: Ihre Zuständigkeiten reichten von der Wiege bis zur Bahre: von der Schwangerenberatung über die Meldung eines Neugeborenen-Screenings zu Schuleignungsuntersuchungen, Begutachtungen im Bereich der Sozialhilfe, Sozialpsychiatrie und im Beamtenrecht - bis zur Ãœberprüfung des Leichenschau-Scheines“.Â
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Eberth dankte Dr. Johann Löw, der am 1. Dezember 2023 seinen Ruhestand antritt, für die zwölf Jahre, die er mit hohem Verantwortungsbewusstsein, großem Engagement, Fachkompetenz und Weitblick der Leitung des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis Würzburg gewidmet hat.
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Im Namen der Stadt Würzburg und Würzburgs Oberbürgermeisters Christian Schuchardt sprach der Kommunalreferent der Stadt Würzburg Wolfgang Kleiner dem scheidenden Leiter des Gesundheitsamts Dank und Anerkennung aus. "Sein unermüdlicher Einsatz, oft auch über die üblichen Arbeitsstunden hinaus, verdient höchsten Respekt. Er war nicht nur ein fachlicher Experte, sondern auch eine verlässliche Stütze für die Gemeinschaft. Und wenn mal Hektik und Stress ausgebrochen war, war Dr. Löw ein ruhiger Pol in der Brandung", so Kleiner.
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