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Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wird pünktlich zu Beginn der Johanniskirchweih die mittelalterliche Holzschuherkapelle auf dem Johannisfriedhof wiedereröffnet. Die Sanierung hat die Stadt Nürnberg rund 485 000 Euro gekostet. Oberbürgermeister Marcus König eröffnet zusammen mit Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich und dem Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Nürnberg
St. Johannis, Ulrich Willmer, das sanierte Kleinod am Freitag, 24. Juni 2022, im Beisein geladener Gäste.
Im Zuge der Johanniskirchweih bietet der Bürgerverein St. Johannis am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Juni 2022, für interessierte Bürgerinnen und Bürger jeweils 20-minütige Führungen in der Holzschuherkapelle an. Die Führungen finden von 11 bis 16 Uhr stündlich statt.
„Die Holzschuherkapelle ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk und gleichzeitig der ‚kleinste Friedhof‘, den die Stadt betreibt, denn die Familie Holzschuher hat auch heute noch das Recht, ihre Angehörigen hier beizusetzen. Die Grablegung Christi von Adam Kraft ist ein einmaliges Kunstwerk, das nun saniert ist und damit hoffentlich noch lange erhalten und geschützt werden kann“, so Oberbürgermeister Marcus König.
Die Kapelle wurde 1507 von dem städtischen Werkmeister Hans Behaim auf dem Johannisfriedhof errichtet, seit 1532 war sie als Familienbegräbnisstätte im Besitz der Familie Holzschuher von Harrlach. Sie wurde 1927 von der Stadt Nürnberg erworben. Ausgangspunkt für die Sanierung war die dortige Skulptur „Grablegung“ von Adam Kraft. Feuchtigkeit und Salzausblühungen haben im Laufe der Jahre die
Figurengruppe stark geschädigt. Bei weiteren Untersuchungen wurden auch am Gebäude Schäden festgestellt.
Unter der Leitung des Hochbauamts der Stadt Nürnberg in Zusammenarbeit mit den Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg, der fachlichen Begleitung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie Restauratoren wurde ein umfangreiches Sanierungs- und Klimakonzept entwickelt und umgesetzt. „Das ausgeklügelte Klimakonzept wird die Figurengruppe sowie das Holzinventar in der Kapelle die nächsten Jahre wieder gut in Schuss halten“, erklärt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.
Vor Beginn der Arbeiten wurden die beweglichen Kunstgegenstände im Depot der städtischen Museen eingelagert. Nach der unumgänglichen Dachsanierung wurden die Fassade und der Innenraum mit seinem Gewölbe und dem umliegenden Holzgestühl instandgesetzt, ebenso die Verglasungen mit teilweise mittelalterlichen Wappenfenster der Familie Holzschuher. Die berühmte Figurengruppe war in diesem Zeitraum eingehaust und konnte erst zum Ende der Innenraumarbeiten restauriert werden. Die Gesamtbauzeit hat sich wegen der vielen Einzelschritte und den Problemen am Bau durch die Corona-Krise gegenüber der ursprünglichen Planung verlängert. maj
Daten zum Projekt: Bruttorauminhalt: Bruttogeschossfläche: Nutzfläche: Baubeginn: Baufertigstellung: Nutzungsbeginn: Projektleitung: Planung/ Objektüberwachung:
ca. 670 Kubikmeter ca. 88 Quadratmeter ca. 65 Quadratmeter September 2016 April 2022
Juni 2022
Stadt Nürnberg, Hochbauamt
Stadt Nürnberg, Hochbauamt
Stadt Nürnberg, Kunst und Museen
Stadt Nürnberg, Untere Denkmalschutzbehörde
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München
Ingenieurbüro Leyh, Höchstadt
Steinrestaurierung Monolith, Bamberg Glasrestaurierung Hör, Fürth
Restaurator Wiech, Nürnberg Restaurator Lenk, Neunkirchen am Brand Restaurator Kummer, Simonshofen
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