Fachtagung zum Waldameisen-Schutz im Landratsamt Würzburg

Die ehrenamtliche Ameisenhegerin Sylvia Höhne (3.v.l.) informierte bei einer Fachtagung im Landratsamt Würzburg über Schutz und Hege von Waldameisen. Ihr Kollege Burkhard Helfrich (2.v.l) sowie die drei Fachkräfte für Naturschutz an der Unteren Naturschutzbehörde (v.l.n.r.) Isabel Stöcker, Jürgen Schneemann und Erhard Heinle beteiligten sich am Erfahrungsaustausch.  Foto: Tobias Scheuer Die ehrenamtliche Ameisenhegerin Sylvia Höhne (3.v.l.) informierte bei einer Fachtagung im Landratsamt Würzburg über Schutz und Hege von Waldameisen. Ihr Kollege Burkhard Helfrich (2.v.l) sowie die drei Fachkräfte für Naturschutz an der Unteren Naturschutzbehörde (v.l.n.r.) Isabel Stöcker, Jürgen Schneemann und Erhard Heinle beteiligten sich am Erfahrungsaustausch. Foto: Tobias Scheuer

Vernetzung und Digitalisierung zum Schutz der Waldameise

 

Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Würzburg hat zu einer Fachtagung „Waldameisen-Schutz“ geladen, für die Ameisenhegerin Sylvia Höhne als Referentin gewonnen werden konnte.

 

Ameisenheger sind speziell ausgebildete Personen, die Schutzmaßnahmen zum Erhalt und der Förderung der besonders geschützten Ameisenarten unternehmen und beispielsweise Rettungs- und Notumsiedelungen von Nestern fachlich begleiten. Neben Sylvia Höhne gibt es mit Burkhard Helfrich im Landkreis Würzburg noch einen zweiten ehrenamtlichen Ameisenheger.

 

Der Einladung folgten Naturschutzwächter, Vertreterinnen und Vertreter von biologischen Fachbüros, des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Fachstelle Waldnaturschutz und der Naturschutzbehörden, um die Ameisenexpertin zu hören.

 

Waldameisen – eine gefährdete Art

Burkard Helfrich informierte, dass in Bayern 87 Ameisenarten existieren, von denen 59 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Sylvia Höhne erklärt die Gründe für die Bedrohung der Ameisenbestände: dies sind neben Klimawandel und Lebensraumzerschneidung auch der Rückgang anderer Insektenarten, auf die die Ameisen als Nahrungsgrundlage angewiesen sind. So fehlen ihnen wichtige Eiweißreserven, ohne diese sie die feuchten und kalten Winter nicht oder nur geschwächt überleben. Kommen dann noch Eingriffe in den Lebensraum der Tiere hinzu, wie die Fällung essentieller Nahrungsbäume, haben die Ameisen kaum noch eine Überlebenschance, da ihnen dann ihre wichtigste Nahrungsgrundlage, die Baumläuse und deren Honigtau, genommen wird, so Höhne.

 

Einige Waldameisen-Arten sind besonders geschützt

Aufgrund ihrer geringen Größe werden Ameisen häufig mit dem bloßen Auge schnell übersehen. Acht Arten der hügelbauenden Waldameisen gehören zu den besonders geschützten Tierarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Somit genießen Rote Waldameise und Co. den gleichen Schutzstatus wie einige Amphibienarten, beispielsweise die Erdkröte.

 

Informationsfluss verbessern, Vorkommen kartieren

Intensiv wurde diskutiert, wie die Waldameise als wichtiger Förderer der Artenvielfalt besser geschützt werden kann. Eine Erkenntnis dabei: der dazu erforderliche Informationsfluss zwischen Ehrenamt, Behörden und Planungsbüros bedarf der Verbesserung.

Einer der wichtigsten Bausteine hierfür ist eine einheitliche Datengrundlade, also eine Kartierung der vorhandenen Ameisennester. Diese Informationsweitergabe soll der erste Schritt und gleichzeitig der Grundstein für ein Netzwerk im Ameisenschutz sein.

 

Mit der Fachtagung wurde der Auftakt für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen möglichen Beteiligten zum Schutz von Waldameise & Co. geschaffen, der weitere Austausch ist bereits in Planung.

 

Was können Bürgerinnen und Bürger tun?

Auch die Bevölkerung darf beim sonntäglichen Waldspaziergang vorgefundene Waldameisen-Nester gerne der Unteren Naturschutzbehörde unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zur Kartierung melden.

 

Aytürk

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