Forderung nach mehr Schutz: Tödliche Angriffe auf humanitäre Helfende auf Rekordniveau gestiegen "Jeder Tag könnte der letzte sein"

Zwei Mitarbeiterinnen von Islamic Relief in Port Sudan zeigen heute ihre Solidarität für ihre humanitären Kolleginnen und Kollegen. Im Sudan wurden seit Ausbruchs des Konflikts 37 humanitäre Helfende getötet. Zwei Mitarbeiterinnen von Islamic Relief in Port Sudan zeigen heute ihre Solidarität für ihre humanitären Kolleginnen und Kollegen. Im Sudan wurden seit Ausbruchs des Konflikts 37 humanitäre Helfende getötet.

 

Köln, 19. August 2024 - Die Zahl der tödlichen Angriffe auf Mitarbeitende von Hilfsorganisationen ist auf ein Rekordniveau gestiegen und bleibt ungestraft, warnt Islamic Relief zum heutigen Welttag der humanitären Hilfe. Neue Daten von letzter Woche zeigen, dass die Zahl der tödlichen Angriffe auf Personal humanitärer Organisationen in den letzten 20 Jahren um 400 Prozent zugenommen hat - 280 Tote im Jahr 2023 im Vergleich zu 56 Toten im Jahr 2004. Die Zahl von 2023 ist fast doppelt so hoch wie in jedem anderen Jahr der letzten zwei Jahrzehnte. Im Jahr 2024 sind bereits mindestens 176 hilfeleistende Menschen getötet worden, mehr als die Hälfte von ihnen in Gaza, das nun als tödlichster Ort für humanitäre Mitarbeitende gilt.

 

Seit Anfang 2023 wurden in 33 Ländern mindestens 456 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen getötet, wobei das vergangene Jahr das tödlichste darstellt und dieses Jahr mit der gleichen Rate weitergeht. Weitere 472 Helferinnen und Helfer wurden im gleichen Zeitraum verwundet oder entführt.

 

Allein in Gaza wurden seit Anfang Oktober 2023 mindestens 286 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen - fast ausschließlich Palästinenserinnen und Palästinenser - getötet. Der Gazastreifen zählt derzeit zum tödlichsten Ort der Welt für humanitäre Hilfeleistende, da Krankenhäuser, Krankenwagen, Schulen, Unterkünfte, Hilfskonvois, Büros und andere zivile Infrastrukturen angegriffen und zerstört werden.

 

Auch in anderen Ländern werden Mitarbeitende humanitärer Organisationen häufig angegriffen, wobei der Sudan und der Südsudan die nächsttödlichsten Orte für humanitäre Hilfeleistende sind. Im Sudan wurden seit Ausbruch des Krieges im April 2023 mindestens 37 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen getötet, Dutzende von ihnen wurden angegriffen und über 120 Büros und Lagerhäuser von bewaffneten Gruppen geplündert.

 

Angriffe auf Mitarbeitende humanitärer Organisationen verstoßen gegen Völkerrecht

 

Angesichts der Rekordzahl von Menschen, die weltweit auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, haben die zunehmenden Angriffe auf Mitarbeitende von Hilfsorganisationen eine katastrophale Wirkung auf die am meisten gefährdeten Menschen der Welt.

 

Angriffe auf Mitarbeitende humanitärer Organisationen - und deren Räumlichkeiten und Vermögenswerte - verstoßen gegen das Völkerrecht. Dennoch werden diese Gesetze zunehmend missachtet und die Angreifenden nicht zur Rechenschaft gezogen.

 

UN-Resolution 2730 des UN-Sicherheitsrats: Verstärkter Schutz für humanitäre Akteure

 

Islamic Relief fordert die UN-Mitgliedsstaaten auf, ihre Bemühungen zum Schutz von Mitarbeitenden humanitärer Organisationen, Vermögenswerten und Räumlichkeiten zu verstärken - wie in der im Mai dieses Jahres verabschiedeten Resolution 2730 des UN-Sicherheitsrats gefordert - und die Täter für Verstöße zur Rechenschaft zu ziehen.

 

Es muss mehr getan werden, um lokale Mitarbeitende von Hilfsorganisationen zu schützen. Während Angriffe auf internationale Mitarbeitende von Hilfsorganisationen - wie die Tötung von Mitarbeitenden der World Central Kitchen in Gaza im April - für Schlagzeilen sorgten und weltweit verurteilt wurden, handelt es sich bei den meisten getöteten und angegriffenen Mitarbeitenden von Hilfsorganisationen um nationale Mitarbeitende, die nur einen Bruchteil der Aufmerksamkeit erhalten.

 

Ein Helfer von Islamic Relief im Gazastreifen, dessen Name zu seinem Schutz nicht genannt wird, sagt: "Wir können jeden Moment die nächsten Opfer sein. Wir gehen jeden Tag zur Arbeit, lassen unsere Kinder und Familien zurück und riskieren unser Leben, um gefährdeten Menschen beim Überleben zu helfen. Wir versuchen unser Bestes, um zu helfen, obwohl das Ökosystem um uns herum kaum noch funktioniert. Aber jeder Tag könnte der letzte sein."

Aytürk

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