Hilfe für das Seelein am Heuchelhof – Landschaftspflegeverband stoppt Verlandung

Bild: Amphibienfahrzeug mäht das Schilf im Wasser und an Land  Foto: Stephanie Möltner, Landschaftspflegeverband für Mensch und Natur Stadt Würzburg Bild: Amphibienfahrzeug mäht das Schilf im Wasser und an Land Foto: Stephanie Möltner, Landschaftspflegeverband für Mensch und Natur Stadt Würzburg
Im Stadtgebiet Würzburg gibt es nur wenige Feuchtbiotope, die dauerhaft Wasser führen. Eines der bekanntesten und größten dieser Biotope ist das Stillgewässer „Seelein“ an der Berner Straße im Herzen des Heuchelhofs.

„Das Seelein ist nicht nur ökologisch wertvoll, sondern als Teil der Grünanlage hat es einen großen Erholungswert für die Bürgerinnen und Bürger des Heuchelhofs,“ erklärt Bürgermeister Martin Heilig, 1. Vorsitzender des Landschaftspflegeverband für Mensch und Natur Stadt Würzburg e.V. (LPV).

Die Verlandung ist ein natürlicher Prozess. Sie entsteht durch den Eintrag von Sedimenten, feinen Schwebteilchen und organischem Material und führt über einen längeren Zeitraum durch das Wachstum von Wasser- und Sumpfpflanzen (Röhrichtpflanzen) zu einer Verringerung der freien Wasserfläche.

Um dies zu verhindern und das Stillgewässer zu erhalten sind Pflegemaßnahmen nötig. Schlamm und übermäßiger Schilfbewuchs wird dabei mit einem geeigneten Bagger entnommen, ohne die wasserführende Schicht zu beschädigen.

Eine Pflege mit herkömmlicher Technik ist auf Grund der starken Vernässung der Fläche nicht mehr möglich. Deshalb hat der Landschaftspflegeverband eine Fachfirma beauftragt. „Auf den sehr nassen Flächen kommt ein Amphibienfahrzeug mit Balkenmäher zum Einsatz. Diese Multimaschine ist in der Lage sowohl im Wasser als auch in den Übergangsbereichen und an Land Schilf zu mähen. Die Arbeiten auf den übrigbleibenden trockeneren Bereichen übernehmen dann Balkenmähfahrzeuge des Gartenamtes“, erläutert Gartenamtsleiter Dr. Helge Bert Grob.

Im Anschluss an die Schilfmahd wurden Teile der Schilfrhizome und des Schlamms ausgebaggert. Dieser Aushub muss für einige Zeit neben der Wasserfläche entwässern. Dies bietet auch versehentlich mitgenommenen Tieren die Möglichkeit, wieder in das Gewässer zu flüchten. In dem abgelagerten Aushub laufen, ähnlich zu einem Kompost, Verrottungs-prozesse ab. Bei diesen kann es mitunter zu Gerüchen kommen. Nach entsprechender Lagerzeit wird das Aushubmaterial entfernt.   

Gemäß guter fachlicher Praxis werden in der Landschaftspflege Flächen nicht komplett gerodet oder gemäht. So wurde bewusst ein Teil des alten Schilfbestandes belassen, denn auch dieser bietet Deckung und Nahrungsangebot für verschiedene Tierarten.

Besonders in den zunehmend niederschlagsarmen Jahren sind feuchte Rückzugsgebiete überlebenswichtig. Daher muss das Gewässer regelmäßig gepflegt werden, damit es sich langfristig für Amphibien-, Vögel- und Insektenarten als Lebensraum halten kann.
Aytürk

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