Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek setzt sich gemeinsam mit der Integrationsbeauftragen der Bayerischen Staatsregierung Gudrun Brendel-Fischer dafür ein, dass ausländische Berufsabschlüsse in der Pflege und Medizin schneller als bisher anerkannt werden können, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Holetschek betonte am Montag in München: „Pflege und Medizin stehen vor großen personellen Herausforderungen. Gutes und qualifiziertes Personal wird überall händeringend gesucht – Deshalb wollen wir Menschen aus dem Ausland mit entsprechenden Abschlüssen ermöglichen, rasch in ihrem Beruf im Freistaat arbeiten zu können. Um das zu erreichen, wird beispielsweise dieses Jahr die Anerkennung der Abschlüsse von Pflegefachkräften schrittweise für ganz Bayern beim Landesamt für Pflege gebündelt.“
Sascha Jäger
Das Thema wurde am Montag auch bei einem Runden Tisch besprochen, den Bayerns Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer initiiert hatte. Daran nahmen Vertreter von Kliniken und Pflegeeinrichtungen sowie den zuständigen Landes- und Kommunalbehörden teil.
Bayerns Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer sagte: „Wir müssen hier Kapazitäten bündeln und gemeinsam arbeitnehmerfreundliche Lösungen entwickeln. Helfen können dabei Qualifizierungsmodule, in denen fehlende Kenntnisse berufsbegleitend erworben werden können. Die persönliche Teilnahme des Gesundheitsministers am Runden Tisch zeigt, dass die Thematik der Berufsanerkennung für ihn Chefsache ist. Ich danke ihm und allen Beteiligten für das konstruktive und gute Gespräch.“
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek unterstrich: „Die Beschleunigung der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen darf nicht zulasten der Qualitätsstandards gehen. Ich setze mich daher beim Bundesgesundheitsministerium für eine standardisierte Kompetenzprüfung bei Pflegefachkräften ein. Zudem plädiere ich bei allen Gesundheitsberufen dafür, die Bedeutung der Kenntnisprüfungen zu stärken: Der Bund soll in den Berufsgesetzen ein Wahlrecht verankern, dass auf die dokumentenbasierte Gleichwertigkeitsprüfung verzichtet werden kann, damit die ausländischen Fachkräfte sofort die Kenntnisprüfung absolvieren können.“
Der Minister erläuterte: „Anstatt der vielen Einzelfallprüfungen der jeweiligen Unterlagen der Antragstellenden sollen die ausländischen Fachkräfte gleich eine Prüfung ablegen können, um ihre Kenntnisse zu verifizieren. So kann auch künftig eine hohe Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung im Freistaat Bayern gewährleistet werden. Noch im Januar wollen wir bei Bund-Länder-Gesprächen erneut unser Konzept beim Bund vorstellen.“