In zwei Sprachen Lesen und Schreiben lernen

Die bilingualen Arbeitshefte werden zu Beginn des neuen Schuljahres an die ukrainischen Grundschülerinnen und Grundschüler verteilt. Erstellt wurden sie von Maren Gronert (2.v.re.), Alla Robeyko (3.v.re.) und Larissa Hartmann (3.v.li.). Finanziert wurde das Lernpaket aus dem Spendentopf der Stadt Würzburg für Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien aus der Ukraine. Ingo Matschullis (2.v.li.) vom staatlichen Schulamt, Gunther Kunze (re., Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie Stadt Würzburg) und Monika Kraft (li., stv. Leiterin des Fachbereichs Jugend und Familie) freuen sich über die didaktisch gut aufgebauten Lehrmittel.  Foto: Claudia Lother Die bilingualen Arbeitshefte werden zu Beginn des neuen Schuljahres an die ukrainischen Grundschülerinnen und Grundschüler verteilt. Erstellt wurden sie von Maren Gronert (2.v.re.), Alla Robeyko (3.v.re.) und Larissa Hartmann (3.v.li.). Finanziert wurde das Lernpaket aus dem Spendentopf der Stadt Würzburg für Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien aus der Ukraine. Ingo Matschullis (2.v.li.) vom staatlichen Schulamt, Gunther Kunze (re., Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie Stadt Würzburg) und Monika Kraft (li., stv. Leiterin des Fachbereichs Jugend und Familie) freuen sich über die didaktisch gut aufgebauten Lehrmittel. Foto: Claudia Lother

Stadt Würzburg unterstützt „BiLi“ für ukrainische Grundschülerinnen und Grundschüler

 

Umlaute wie den deutschen Buchstaben „ü“ gibt es in der ukrainischen Sprache nicht. Ukrainische Kinder, die nach Deutschland gekommen sind, haben in den letzten Monaten aber möglicherweise schon Bekanntschaft mit einem Überraschungsei gemacht - und damit auch mit dem Buchstaben „Ü“ und wie man ihn ausspricht. Eine „Anlauttabelle“ basiert im Grunde auf diesem Prinzip und soll ABC-Schützen über das Hören und Erkennen von Gegenständen und Lauten helfen, Lesen und Schreiben zu lernen. Eine solche Anlauttabelle, ein bilinguales Buch und dazu passende Arbeitshefte wurden von einem Würzburger Pädagogen- und Muttersprachlerteam bereits mit dem Eintreffen der ersten ukrainischen Flüchtlingskinder entwickelt. Maren Gronert, Lehrerin an der Grundschule Dürrbachgrund, die Ukrainerin Alla Robeyko, im März nach Würzburg geflüchtete Lehrerin an der Mittelschule Zellerau, die Ukrainerin Larissa Hartmann, die seit sieben Jahren in Würzburg lebt und am Sprachenzentrum der Universität Würzburg arbeitet, und Alban Schraut, Schulleiter der Mönchbergschule haben gemeinsam das bilinguale Buch „BiLi“ und die Arbeitshefte entwickelt und übersetzt. Eingebunden war auch Martina Weigand, Fachberaterin Deutsch als Zweitsprache von der Mönchbergschule. Sie schrieb das Geleitwort. Die bilinguale Anlauttabelle wurde schon ab Ostern in der Flüchtlingsunterkunft der Oberdürrbacher Turnhalle, in der ukrainischen Willkommensgruppe der Mönchbergschule sowie weiteren Schulen in Bayern eingesetzt. Nun kommen alle ukrainischen Grundschülerinnen und Grundschüler in Würzburg in den Genuss dieser Lehrmittel: 150 Sets mit Anlauttabelle, Buch und Heften werden zu Schuljahresbeginn an die Würzburger Grundschulen verteilt. Finanziert hat die Stadt Würzburg die Lehrmittel über das Spendenkonto zur Finanzierung erweiterter Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien aus der Ukraine in der Stadt Würzburg.

 

Wie funktioniert das bilinguale Heft?

Kernstück ist die zweisprachige Anlauttabelle. Alle Anfangslaute werden auf der doppelseitigen Tabelle mit einem Objekt abgebildet, dessen Namen mit diesem Laut und Buchstaben beginnt, eine Seite Deutsch, eine Seite Ukrainisch. Also beispielsweise A wie Atlas. In Ukrainisch: a як атлас. Die Begriffe sind mit anderen Lernbereichen, wie Musik, Mathematik, Heimat- und Sachunterricht verknüpft und an der Lebenswelt und den Interessen der Kinder orientiert. „Das aktive Handeln mit Buchstaben und Lauten beider Sprachen erschließt die Schrift und ermöglicht so den bilingualen Schriftspracherwerbsprozess", erklärt Maren Gronert. Die Buchstaben und passende Wörter des Basiswortschatzes sowie das Schreiben kleinerer Texte werden zeitgleich in beiden Sprachen in ergänzenden Arbeitsheften geübt – auf der linken Seite in Deutsch, auf der rechten in Ukrainisch. Das Lesebuch bietet Texte in beiden Sprachen, die sich auf den Leitbegriff der Anlauttabelle beziehen. Auf Deutsch und Ukrainisch sollen die Kinder so schnell Wort und Schrift lernen. Die Hefte bieten einen breiten Basiswortschatz und werden damit unterschiedlichen Lerntempi und Entwicklungsschritten gerecht. Außerdem sind sie geografisch und kulturell an den Gegebenheiten der Stadt Würzburg orientiert. So finden sich auf der W–Seite ein Ortseingangsschild, Weinberge sowie als große Wasserstraße der Main.

Dabei sollen die Materialien nicht nur den Kindern dienen, sondern auch Lehrerinnen und Lehrer entlasten. In den ersten Wochen des neuen Schuljahres sind über das Schulamt Fortbildungen zur didaktischen Arbeit mit dem Lehrwerk geplant. „Das neue Schuljahr wird für viele Grundschulen eine besondere Herausforderung werden", weiß Ingo Matschullis, Schulamtsdirektor am Staatlichen Schulamt Würzburg Stadt und Landkreis. "Nachdem die Kinder aus der Ukraine im zurückliegenden Schuljahr einige Monate in den Willkommensgruppen unterrichtet wurden, werden die Grundschülerinnen und Grundschüler im Schuljahr 2022/23 in den regulären Fachunterricht der Grundschulen integriert. Damit wird den Kindern im Grundschulalter auch ein intensives Sprachbad sowie vielfältige Begegnungen mit Gleichaltrigen ermöglicht. Zusätzlich zum Regelunterricht sind ergänzende Angebote im Bereich Sprachförderung (Deutsch-Plus) eingeplant. Ein solches Lehrwerk ist als Unterstützung für die Lehrkraft vor Ort nur zu begrüßen, wir möchten den Kindern die Zeit hier gut und lehrreich gestalten."

Gunther Kunze, Fachbereichsleiter Jugend und Familie am Sozialreferat der Stadt Würzburg, freut sich sehr über das Ergebnis dieser Zusammenarbeit. „Ohne unsere Spender wäre die Herstellung dieses Lernmaterials nicht möglich gewesen – genauso wenig ohne die Kompetenz der Autorinnen und des Autors. Wir sind sehr dankbar für die engagierte, unkomplizierte und pädagogisch wertvoll umgesetzte Arbeit, die unseren ukrainischen Grundschülerinnen und Grundschülern das Erlernen von Wort und Schrift sowohl in deutscher als auch in ukrainischer Sprache ermöglichen soll. Die Kinder sollen nicht nur Deutsch lernen, sondern auch ihre Muttersprache nicht verlernen.“

 

 

Spendenkonto zur Finanzierung erweiterter Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien aus der Ukraine in der Stadt Würzburg:

Sparkasse Mainfranken Würzburg, IBAN: DE92 7905 0000 0042 0000 67, BIC: BYLADEM1SWU Verwendungszweck (bitte unbedingt angeben): 0.4980.1781 Flüchtlingshilfe Ukraine in Würzburg. Für Spendenquittungen, bitte die Anschrift im Verwendungszweck angeben.

 

BU: Die bilingualen Arbeitshefte werden zu Beginn des neuen Schuljahres an die ukrainischen Grundschülerinnen und Grundschüler verteilt. Erstellt wurden sie von Maren Gronert (2.v.re.), Alla Robeyko (3.v.re.) und Larissa Hartmann (3.v.li.). Finanziert wurde das Lernpaket aus dem Spendentopf der Stadt Würzburg für Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien aus der Ukraine. Ingo Matschullis (2.v.li.) vom staatlichen Schulamt, Gunther Kunze (re., Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie Stadt Würzburg) und Monika Kraft (li., stv. Leiterin des Fachbereichs Jugend und Familie) freuen sich über die didaktisch gut aufgebauten Lehrmittel. Foto: Claudia Lother

Aytürk

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