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Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner „Raus aus der Energiekrise, rein in die Klimalösungen - Wie wir die Energiewende umsetzen!“ fand enormen Zuspruch
Rund 150 Interessierte verfolgten den sachlichen und faktenbasierten, aber auch humorvollen Vortrag des renommierten Wissenschaftlers der OTH Regensburg am Freitagabend im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Kelheim. Mit der Verleihung des Klimaschutzpreises bildete der Fachvortrag den offiziellen Auftakt zu den Regional- und Umwelttagen. Landrat Martin Neumeyer und Bürgermeister Christian Schweiger konnten eine Vielzahl von Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Banken und Sparkassen, Fachbehörden und Fachverbänden sowie kirchlichen und sozialen Organisationen begrüßen. „Mit diesem Andrang haben wir nicht gerechnet. Umso mehr zeigt es uns, dass unsere Bürgerinnen und Bürger ernsthaft danach suchen, was jeder einzelne tun kann. Vielleicht ist eine größere Aufgeschlossenheit für neue Formen der Energieversorgung da, als wir glauben“, so Landrat Martin Neumeyer.
Vorausdenken nicht nur in Hypothesen und Visionen, sondern Vorausdenken auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und damit realistischer Abschätzungen – das zeichnet den Wissenschaftler Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner aus. Dass er dabei sehr nahe am praktisch Umsetzbaren forscht und entwickelt, liegt vielleicht auch daran, dass er vor seiner wissenschaftlichen Karriere das Handwerk eines Elektrikers erlernte und zwei Jahre lang im Entwicklungsdienst in Kenia Hilfsprojekte umsetzte. Nicht ohne Grund wurden er vor kurzem in den nationalen Wasserstoffrat berufen. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Energiewirtschaft und umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten steht er heute dafür, wie innovative Ideen nach einigen Jahren in der Praxis Einzug finden.
In gut verständlicher Sprache und Bildern stellte Prof. Dr. Sterner die Entwicklungen dar. Die deutliche Zunahme von Bränden in Wäldern und auf Ackerböden aufgrund massiv erhöhter Boden- und Lufttemperaturen, die Zunahme von Tagen und Nächten mit Spitzentemperaturen, was vor allem der älteren Bevölkerung enorme Probleme bereitet und die Alterssterblichkeit anwachsen lässt. Überschwemmungen und Erdrutsche mit einer bislang nicht gekannten Massivität. Woher kommt dies alles? Bereits 1896 gab es erste wissenschaftliche Veröffentlichungen, die besagten: Wenn der CO2-Ausstoß sich verdoppelt, erhöht sich die Temperatur auf der Erde um ca. 3 Grad Celsius. Eine Aussage aus dem vorletzten Jahrhundert, die nach heutigem wissenschaftlichen Stand bestätigt ist. Man wusste also bereits im letzten Jahrhundert, insbesondere auch die Ölkonzerne, was auf die Menschheit zukommt. Die wissenschaftlichen Modelle aus früheren Zeiten werden heute von den tatsächlichen Entwicklungen immer wieder bestätigt. Ein typisches Beispiel sind die Temperaturkurven, die konsequent nach oben gehen. Der Juni 2023 war der heißeste Juni auf Erden seit 120.000 Jahren. Wir können also gar nicht mehr anders, als unser Tun zu verändern. „Veränderung ist natürlich auch immer mit Angst verbunden, aber – und das ist der große Irrglaube – Veränderung ist nichts Negatives. Es gehört seit Jahrhunderten und Jahrtausenden zum menschlichen Dasein dazu. Trauen wir uns also Veränderungen zu. Der schwierigste Begleiter und Bremser ist dabei immer die Angst, die es zu überwinden gilt“, so der Wissenschaftler, der bei seinem Vortrag auch immer wieder die christlichen Werte einbrachte.
Mut und Verantwortung übernehmen für den eigenen jährlichen Restmüll in Höhe von 187 kg, den Recycling-Müll in Höhe von 177 kg – aber auch den eigenen CO2-Müll in Höhe von 9.000 kg (!) pro Person. Aber wie? Klimaschutz steht und fällt mit dem Ausbau von Wind- uns Solarenergie, aber auch mit der Vielfalt der Energieversorgung – so die Kernbotschaft Sterners. Die Laufzeitverlängerung der AKWs würde nur einen marginalen Effekt zeigen, auch was die Energiepreise betrifft. Deutschland war 2022 zudem Stromexporteur, es wurden 61 % mehr exportiert als importiert. Spielraum ist somit vorhanden. Holz als Brennstoff ist für viele Regionen für die Wärmegewinnung bestens geeignet und Holz steht für einen gesunden CO2-Kreislauf. Auch Biogas hat seine Berechtigung. Bei der Wärme ist die Wärmepumpe aktuell die beste und effizienteste Lösung. Auf den Mix kommt es an. Wie in der Natur: Wir brauchen Vielfalt. Zudem ist der Ausbau der Netzinfrastruktur und der Aufbau der Speichertechnologie entscheidend. Hier wurde viel Zeit verloren, mittlerweile ist man aber auf einem guten Weg. „Wir haben funktionsfähige Lösungsansätze, im Kleinen wie im Großen. Die Energiewende ist notwendig und – das ist die wichtige Botschaft – sie ist machbar“, so die motivierende Botschaft des Wissenschaftlers.
3 Fragen an den Wissenschaftler Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner:
Wie stufen Sie die Aktivitäten im Landkreis Kelheim ein?
Sterner: „Die Preisträger des Klimapreises zeigen, wie es funktionieren kann. Wir brauchen gute Vorbilder, bei denen die Idee in der Praxis dann tatsächlich auch gut funktioniert. Das senkt die Hemmschwellen. Vor allem die Projekte der Schüler und Jugendgruppen haben mir sehr gut gefallen. Das sind die Hoffnungsträger. Aber wir brauchen auch schon jetzt Maßnahmen wie die Wasserstoffinitiative, die Nutzung von Flächen für Solarenergie und deutlich mehr Windenergie.“
Wo sehen Sie wichtige Ansätze hier vor Ort?
Sterner: „Wichtig ist die Ausbildung und das Generieren von Fachkräften. Dazu brauchen wir einen gesunden Mix: Ingenieure, Techniker, aber vor allem auch Handwerksbetriebe. Ich kann nur nochmals sagen: die Energieversorgung ist die entscheidende Branche für die Zukunft. Bei den Regional- und Umwelttagen gibt es die Handwerksmeile und daneben Firmen und Organisation, die über Energie, Klima und Biodiversität informieren. Der von mir angesprochene Mix findet sich hier bereits wieder. Also ein gutes Klima für Ausbildung und innovative Betriebe schaffen und regionale Betriebe wie die Stadtwerke, die mit gutem Beispiel vorangehen.“
Stichwort Innovation. Der öffentliche Personennahverkehr und die veränderte Mobilität wurden von Ihnen als wichtige Stellschrauben angesprochen. Bei uns wird das Thema Seilbahn vom Bahnhof Saal nach Kelheim diskutiert. Wie stufen Sie diese Idee ein?
Sterner: „Leider wurde die alte Bahnstrecke aufgelassen. Das ist aus heutiger Sicht natürlich sehr schade und ein Fehler. Aber Seilbahnen sind hochinnovativ, mit geringem Eingriff in die Infrastruktur umzusetzen und technisch mindestens genauso gut und effizient wie eine Eisenbahn – in jedem Fall besser als Individualverkehr mit Autos. Das sollte sich Kelheim genauer anschauen!“
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