Kirschbaumschnitt in Remlingen: Erste Maßnahmen des Bayerischen Streuobstpaktes werden im Landkreis Würzburg umgesetzt

Die Pflege einer Kirschbaumreihe in Remlingen im Landkreis Würzburg ist eine geförderte Maßnahme im Rahmen des Bayerischen Streuobstpaktes. Vor Ort trafen sich (von links) die Pflegelandwirte Peter Piesch und Josef Busch, Landrat Thomas Eberth, Streuobstberaterin des Landkreises Würzburg Lena Wunderlich, Regionalkoordinator Streuobstpakt Jonas Stelz, Simone Heim und Niels Kölbl vom LPV Würzburg, Remlingens Bürgermeister Günter Schumacher und 2. Bürgermeisterin Eva Maria Stenke. Foto: Christian Schuster Die Pflege einer Kirschbaumreihe in Remlingen im Landkreis Würzburg ist eine geförderte Maßnahme im Rahmen des Bayerischen Streuobstpaktes. Vor Ort trafen sich (von links) die Pflegelandwirte Peter Piesch und Josef Busch, Landrat Thomas Eberth, Streuobstberaterin des Landkreises Würzburg Lena Wunderlich, Regionalkoordinator Streuobstpakt Jonas Stelz, Simone Heim und Niels Kölbl vom LPV Würzburg, Remlingens Bürgermeister Günter Schumacher und 2. Bürgermeisterin Eva Maria Stenke. Foto: Christian Schuster

Die Kirschbäume am Spielberg in Remlingen stehen Anfang August in vollem Saft. Am Boden liegen noch die letzten reifen Früchte, die Blätterdächer sind dicht. Sogar ein wenig zu dicht, wie Niels Kölbl vom Landschaftspflegeverband (LPV) Würzburg erklärt. Durch gute Nährstoffversorgung sind die Süßkirschen seit der Pflanzung stark gewachsen. Mit einem Sommerschnitt soll den Bäumen eine gleichmäßige Entwicklung ermöglicht werden – und damit auch mehr Widerstandsfähigkeit gegen klimatische Einflüsse.

 

Bestände von Streuobstbäumen, wie die in Remlingen, und die dazugehörigen Wiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Daher liegt nicht nur beim LPV Würzburg der Fokus seit einiger Zeit auf dem Erhalt und dem Ausbau von Streuobstbeständen. Im Rahmen des Bayerischen Streuobstpaktes fördert der Freistaat Bayern seit diesem Jahr die Pflege von Streuobstbäumen und die Pflanzung neuer Bäume auch finanziell. Im Landkreis Würzburg werden nun erste Maßnahmen im Rahmen des Streuobstpaktes umgesetzt.

 

Während Vogelschutzzeit nur „Sommerschnitt“ erlaubt

 

„Streuobst war in unserer Kulturlandschaft schon immer wichtig – und ist es bis heute“, ordnet der Vorsitzende des LPV Landrat Thomas Eberth ein. Neben dem Verzehr gewinnen Streuobstbäume in ihrer Funktion als Lebensräume für einheimische Arten zunehmend an Bedeutung. „Mit den Maßnahmen zur Nutzung und Pflege der Streuobstbestände nehmen wir seitens des Landkreises und des LPV also eine wichtige Aufgabe zum Erhalt der Biodiversität wahr“, so Eberth.

 

Wichtig ist den Verantwortlichen jedoch auch: Bäume und Äste dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz nur von Anfang Oktober bis Ende Februar geschnitten werden. Von März bis einschließlich September ist dies zum Schutz von Vögeln und anderen Tierarten grundsätzlich verboten. Das Gesetz sieht aber auch enge Ausnahmen von diesem Verbot vor. Der sogenannte Sommerschnitt, also ein Form- und Pflegeschnitt, an Obstbäumen auf Streuobstwiesen stellt eine solche Ausnahme dar.

 

Bei Maßnahmen des Landschaftspflegeverbands wie derzeit in Remlingen werde natürlich ganz genau auf Vogelnester oder Brutlöcher geachtet – und die entsprechenden Äste und Gehölze behutsam außen vor gelassen, erklärt Kölbl weiter. Die Pflegeschnitte werden daher stets auch von ortsansässigen Landwirten mit entsprechendem Fachwissen ausgeführt. 

 

Streuobstpakt Bayern: Bürger, Vereine und Kommunen erhalten Förderung

 

Nach der Pflege der Bestände im Sommer sollen in Remlingen auch neue Bäume gepflanzt werden. Die Gemeinde profitiert dabei aktuell von der Förderung durch den Freistaat Bayern. Über verschiedene Förderprogramme werden Streuobstmaßnahmen unterstützt: Über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien (LNPR) etwa können für Pflanzungen mit 150 Euro pro Baum und Pflegemaßnahmen mit bis zu 120 Euro je nach Aufwand gefördert werden. Anträge können von Gemeinden, Vereinen oder auch Privatpersonen direkt beim LPV oder der Streuobstberaterin des Landkreises Würzburg, Lena Wunderlich eingereicht werden. Die Anträge sollen mehrmals im Jahr zusammengefasst zur Antragstellung an die Regierung übersandt werden. Die aktuelle Runde ist für den Herbst geplant, Anträge sollen bis Ende August eingereicht werden.

 

Weitere Informationen zur Förderung und Antragstellung im Rahmen des Bayerischen Streuobstpaktes geben die Streuobstberaterin des Landkreises Würzburg Lena Wunderlich (Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0931-8003-5456) sowie Niels Kölbl vom LPV Würzburg (Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0931-8003-5453).

 

 

Infobox: Landschaftspflegeverband (LPV) Würzburg

 

Der Landschaftspflegeverband Würzburg e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, dessen Kernaufgabe die Pflege der mainfränkischen Kulturlandschaft ist. Dazu gehören fachkundige Beratung sowie die Organisation und Durchführung von Maßnahmen wie Feldgehölz-, Hecken- und Saumpflege sowie der Erhalt lichter Waldränder oder die Offenhaltung von Trockenstandorten. Von den 52 Gemeinden im Landkreis Würzburg nutzen derzeit 36 Mitgliedsgemeinden die Angebote des LPV. Die Vorstandschaft des Vereins setzt sich aus je drei Vertretern der Kommunalpolitik, des Naturschutzes und der Landwirtschaft zusammen, um den stetigen Interessenausgleich zwischen den drei Gruppen zu gewährleisten. 1. Vorsitzender ist Landrat Thomas Eberth. 

Aytürk

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