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Der Stadtplanungsausschuss (nicht: Verkehrsplanungsausschuss) des Stadtrats hat am gestrigen Donnerstag, 7. April 2022, den Entwurf für die Neugestaltung des Obstmarkts beschlossen. Die Planung wurde über Jahre betrieben und im vergangenen Jahr komplett überarbeitet, um den Herausforderungen durch den Klimawandel in der Innenstadt gerecht zu werden. Dabei wird die Fläche multifunktionaler urbaner Stadtraum und grüner Platz werden.
Das geschieht vor allem durch neue Bäume – zusätzlich zu den zwölf Bestandsbäumen sind nun insgesamt 42 Bäume zur Neupflanzung vorgesehen. Um überhaupt Bäume pflanzen zu können, werden die meisten Leitungen neu organisiert und verlegt. Das bringt die Chance mit sich, das Prinzip „Schwammstadt“ mehr als anfänglich konzipiertaufzugreifen. Regenwasser wird nun nicht flächig in den Kanal geleitet, sondern über entsiegelte Flächen aufgenommen. Vorgesehen ist eine vollständige Regenrückhaltung und Versickerung des Oberflächenwassers, das gleichzeitig den Bäumen zur Bewässerung dient und die Kanalisation entlasten wird. Das Entwässerungskonzept ist für zentrale Innenstadtbereiche neu, innovativ und wegweisend.
Die Pflasterung, die die enorme Nutzungsintensität der Fläche von circa 13 550 Quadratmetern von der Theresienstraße bis zur Spitalgasse über den Fünferplatz und den Obstmarkt erfordert, wird aus gestalterischen und ökologischen Gründen wo immer möglich in „ungebundener“ Bauweise, also mit offenen Fugen, vorgesehen. Die Fahrbahn wird konventionell mit ausbetonierten Fugen hergestellt, um vor allem der Belastung durch die Buslinien und den Lieferverkehr standhalten zu können.
Der Obstmarkt soll künftig verkehrsberuhigter Geschäftsbereich werden. Mit der einheitlichen Gestaltung der gesamten Fläche, der Reduzierung der Fahrbahnbreite und dem Verzicht auf öffentliche Stellplätze findet eine Neuorganisation des Straßenraums zugunsten einer neuen Aufenthaltsqualität statt.
„In Anbetracht der stadträumlichen Bedeutung und der vielfältigen Nutzungen des Obstmarkts sind einer Entsiegelung von Flächen leider Grenzen gesetzt. Etwa 40 Prozent des Areals sind für Fahrbahnen, Zufahrten und Taxen erforderlich, Flächen für die Infrastruktur oder Märkte kommen noch hinzu“, erklärt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. „Der Obstmarkt ist ein Stadtplatz, kein Park, die Möglichkeiten zur noch intensiverer Begrünung und Entsiegelungen bieten sich an anderen Orten, ich denke da an den Egidienberg, aber auch perspektivisch an den Stadtratsparkplatz.“ Die Entsiegelung des Stadtratsparkplatzes durch eine Blühwiese wird in einem zweiten Bauabschnitt realisiert. Dennoch wird der Parkplatz bereits mit der Neugestaltung des Obstmarktes einen Teil der Infrastruktur während des Christkindlesmarkts aufnehmen und so das Umfeld der Frauenkirche entlasten.
Die Gesamtkosten betragen etwa 11 Millionen Euro. Die Maßnahme ist im Rahmen der Städtebauförderung mit circa 60 Prozent der förderfähigen Kosten förderfähig. Mit einem Baubeginn kann ab 2024 gerechnet werden.
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