Die Inter-Amerikanische Entwicklungsbank (IDB) hat in Zusammenarbeit mit der GIZ eine fünfzehnköpfige Delegation nach Deutschland eingeladen, um das deutsche duale Ausbildungssystem kennenzulernen, mit den beteiligten Akteuren zu sprechen und zu verstehen, wie duale Ausbildung erfolgreich gestaltet werden kann. GOVET stellte der Gruppe am 18. Juli 2023 das deutsche Berufsbildungssystem vor, gab eine Einführung in die landwirtschaftlichen Ausbildungsberufe und diskutierte mit den Teilnehmer*innen die Vorteile und Kosten der Berufsbildung.

Die Delegierten aus Belize, Brasilien, Honduras, Jamaika, Kolumbien, Panama, Peru, Suriname, Trinidad und Tobago und USA interessierten sich insbesondere für die Funktionsweise des deutschen dualen Berufsbildungssystems, die beteiligten Akteure und die landwirtschaftlichen Ausbildungsprogramme. Zur Gruppe gehörten Gorday de Villalobos, Bildungsministerin aus Panama, Fayval Williams, Bildungsministerin aus Jamaica und Henry Ori, Bildungsminister aus Suriname.

In der Betrachtung der Kosten und Vorteile von dualer Berufsbildung erfragte die Gruppe, wie die Kosten zwischen Staat und Privatsektor aufgeteilt würden. Überraschend war für die Teilnehmer*innen, dass die Unternehmen sämtliche Kosten der betrieblichen Ausbildung übernehmen, eine Ausbildungsvergütung zahlen und keine steuerlichen Vergünstigen oder andere Anreize seitens des Staates erhalten.

Die Arbeiten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Kosten-Nutzen-Analyse zeigen, dass die Unternehmen eine breite Palette von Vorteilen in Betracht ziehen, darunter die produktive Arbeit der Auszubildenden und die stärkere Bindung an den Arbeitgeber. Diese und weitere positive Faktoren tragen zum Ausbildungsengagement der Unternehmen bei. Der wichtigste Aspekt ist die Möglichkeit durch duale Berufsbildung frühzeitig qualifiziertes Personal zu gewinnen und so die Zukunft der Unternehmen abzusichern.