Mehr Mitsprache, mehr Möglichkeiten: Wie der Jugendkreistag seine Ideen besser vertreten möchte

 Bildunterschrift: Keine Scheu vor Gremienarbeit: Der Jugendkreistag Würzburg strebt einen Sitz im Jugendhilfeausschuss an und möchte die Interessen junger Menschen besser vertreten. Foto: Kathrin Klotzbach Bildunterschrift: Keine Scheu vor Gremienarbeit: Der Jugendkreistag Würzburg strebt einen Sitz im Jugendhilfeausschuss an und möchte die Interessen junger Menschen besser vertreten. Foto: Kathrin Klotzbach

Politik ist Gremienarbeit. Egal ob Kreistag oder Landtag: Bevor eine Entscheidung mehrheitsfähig ist, beraten Ausschüsse über das Für und Wider. Das wissen auch die Jugendkreisrätinnen und -räte im Landkreis Würzburg. In seiner jüngsten Sitzung beantragte der Jugendkreistag deshalb den Sitz eines beratenden Mitglieds im Jugendhilfeausschuss. Hier wurden zuletzt Themen wie die Förderung der Jugendsozialarbeit an Schulen, das Konzept des Ferienpasses oder Maßnahmen der Suchtprävention behandelt – Themen, bei denen sich auch der Jugendkreistag gerne eingebracht hätte.

 

Stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer, die die Sitzungsleitung übernommen hatte, freute sich über das Interesse der Jugendlichen an der Ausschussarbeit. Allerdings ist die Zusammensetzung des Jugendhilfeausschusses gesetzlich geregelt. Das Landratsamt klärt nun mit dem Bayerischen Landesjugendamt, wie eine Teilnahme von Vertretern des Jugendkreistages aussehen kann und ob sich dies schon in der laufenden Wahlperiode umsetzen ließe.

 

Junge Politik in den Gemeinden

 

Auf seine Agenda hat der Jugendkreistag auch die Stärkung der Jugendbeteiligung auf Gemeindeebene gesetzt. Höchberg, Rottendorf, Waldbrunn und Waldbüttelbrunn haben bereits Jugendgemeinderäte eingerichtet. Aber auch andere Möglichkeiten der Partizipation und Information kann sich der Jugendkreistag vorstellen – angefangen von Jungbürgerversammlungen bis hin zu Bürgermeistersprechstunden für Jugendliche. Die Kommunale Jugendarbeit im Landkreis erarbeitet nun in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring und dem Jugendkreistag ein Konzept zur Förderung von Beteiligungsformaten in den Gemeinden des Landkreises.

 

Wahlen: Welcher Weg ist der richtige?

 

Während sich der Jugendkreistag auf eine neue Geschäftsordnung geeinigt hat, die nun dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgelegt wird, bleibt die Verabschiedung einer Wahlordnung ein heiß diskutiertes Thema. Eine Steuerungsgruppe aus Jugendkreisrätinnen und -räten favorisiert die Einführung von Online-Wahlen, um eine möglichst breite, schulübergreifende Mitwirkung zu fördern. Auch Klaus Rostek, Leiter der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit am Landratsamt, möchte, dass jeder Jugendliche aus dem Landkreis die Möglichkeit hat, sich wählen zu lassen. „Nur, welcher Weg ist der richtige?“, gibt er auch mit Blick auf die Gewinnung von Kandidatinnen und Kandidaten zu bedenken. Derzeit findet die Auswahl der Jugendkreistagsmitglieder an den Schulen statt, in der Regel durch Ernennung und oft nach einer persönlichen Ansprache durch Lehrkräfte.
Die Kommunale Jugendarbeit erhielt nun den Auftrag, gemeinsam mit dem Jugendkreistag eine Klausurtagung zu einer möglichen neuen Wahlordnung zu organisieren. Stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer schlug vor, auch die Fraktionsspitzen des Kreistags einzuladen. „Im Austausch mit der Politik ergeben sich möglicherweise noch weitere Ideen für ein demokratisches Wahlverfahren“, so die stellvertretende Landrätin. 

 

Termin mit Landtagskandidatinnen und -kandidaten steht

 

Wenn der Jugendkreistag Ende November das nächste Mal zusammenkommt, dürfte die Wahlordnung also erneut auf der Tagesordnung stehen.

 

Einen Erfolg gab es aber auch in der jüngsten Sitzung zu vermelden: Auf Initiative des Jugendkreistags findet am 2. Oktober 2023 eine Vorstellung der Landtagskandidatinnen und -kandidaten aus den Stimmkreisen Stadt und Landkreis Würzburg statt. Die Veranstaltung wird gemeinsam mit dem Stadtjugendring und dem Kreisjugendring durchgeführt und rechtzeitig beworben.

Aytürk

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