Minister Pinkwart würdigt ehrenamtliche Handwerkerinnen und Handwerker

"Handwerkerinnen und Handwerker tragen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in hohem Maße zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei", erklärte NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart beim 8. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW (Foto: WHKT) "Handwerkerinnen und Handwerker tragen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in hohem Maße zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei", erklärte NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart beim 8. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW (Foto: WHKT)

In Raesfeld hat am Freitag der »8. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« auf Einladung des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT) und mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums NRW stattgefunden. Ein jährliches Highlight im NRW-Handwerkskalender. Gewürdigt werden besonders engagierte Handwerkerinnen und Handwerker, die sich sozial und gesellschaftlich einsetzen, anderen helfen und Verantwortung übernehmen. Darunter auch die diesjährige Preisträgerin des vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen mit 5.000 Euro dotierten und von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überreichten Ehrenamtspreises Handwerk NRW 2022 – Dorit Cordes. Die Zahntechnikerin aus Greven verbringt ihre Urlaube regelmäßig in Ecuador und Bolivien, um dort Menschen mit einem Zahnersatz Würde und Lebensqualität zurückzugeben. Eine wichtige Stütze ist dabei der Förderkreis Clinica Santa Maria e.V., welcher zahnmedizinische Projekte in Lateinamerika organisiert.

Nachdem in den letzten beiden Jahren der Treffpunkt Ehrenamt im kleinen Kreis im Rittersaal des Schlosses Raesfeld stattgefunden hat, haben in diesem Jahr ca. 100 geladene Gäste aus Handwerk, Politik und Gesellschaft die Chance genutzt, in einem Festzelt auf dem Hof des Raesfelder Schlosses live dabei zu sein und zu hören, wie Handwerkerinnen und Handwerker sehr emotional darüber berichten, was sie bewegt und warum das Ehrenamt ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist.

In seiner Begrüßung hob WHKT-Präsident Berthold Schröder die große Bedeutung des Ehrenamts für Handwerk und Gesellschaft hervor. »Wir sind allen, die sich ehrenamtlich engagieren, zu großem Dank verpflichtet. Ohne sie würden viele Bereiche unserer Gesellschaft nicht funktionieren. Im Handwerk steht und fällt die Selbstverwaltung und mit ihr das Berufsbildungssystem mit dem Einsatz Ehrenamtlicher. Viele Handwerkerinnen und Handwerker übernehmen darüber hinaus Verantwortung außerhalb der Handwerksorganisation. Sie unterstützen zum Beispiel das lokale Vereinsleben und packen in sozialen oder kirchlichen Einrichtungen mit an. Dieser Einsatz verdient unseren Respekt.«

Wirtschaftsminister Pinkwart sagte: »Handwerkerinnen und Handwerker in Nordrhein-Westfalen tragen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in hohem Maße zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Das hat sich besonders auch bei der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr gezeigt, als zahlreiche Handwerksunternehmen schnelle und tatkräftige Hilfe geleistet haben. Für den beeindruckenden ehrenamtlichen Einsatz bedanke ich mich im Namen der Landesregierung ganz herzlich.«

Die Auswahl der Handwerkerinnen und Handwerker für den Treffpunkt Ehrenamt haben die sieben Handwerkskammern aus NRW übernommen. Eine zusätzliche Würdigung erhielten in diesem Jahr Handwerkerinnen und Handwerker, die sich in besonderem Maße in der Fluthilfe 2021 engagiert haben. WHKT-Präsident Schröder und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier nahmen die Ehrungen persönlich im Rahmen des Treffpunkts Ehrenamt vor.

In seinem Dank an die Handwerkerinnen und Handwerker, die sich an den Aufräumarbeiten und dem noch viele Jahre währenden Wiederaufbau beteiligen, machte Heidmeier klar: »Das Handwerk hat in der Katastrophe nicht gefragt, sondern gehandelt! Über 700.000 Euro sind in kurzer Zeit für betroffene Betriebe zusammengekommen. Zudem haben die Handwerkskammern über ihre Betriebsberatungen dafür gesorgt, dass in engem Austausch mit dem NRW-Wirtschaftsministerium die Aufbauhilfen bei betroffenen Betrieben ankommen. Wichtig ist, dass sich das Handwerk trotz aktueller Lieferschwierigkeiten, hoher Energiekosten und fehlender Fachkräfte weiterhin am Aufbau beteiligt. Um dies zu unterstützen, haben wir mit dem NRW-Bauministerium die Kooperationsvereinbarung ‚Handwerk im Wiederaufbau‘ getroffen.«

In diesem Jahr stellten am »Tisch des Ehrenamts« folgende Handwerkerinnen und Handwerker im Gespräch mit WDR-Moderatorin Michaela Padberg ihr Engagement vor:

Marc Schmitz, Haustechnik aus Köln: Das Unternehmen unterstützt vor allem Projekte aus der Region mit Spenden und beteiligte sich beispielsweise bei der Sanierung des alten Betriebshofes und der Neugestaltung des Amares Naturkindergartens e.V. Köln. Ferner werden zahlreiche Flüchtlingsprojekte im eigenen Unternehmen wie auch anderweitig durchgeführt und unterstützt.

Jule Rombey, Tischlerin aus dem Selfkant: Die Initiative „Handwerk hilft – Bild hilft e.V. Ein Herz für Kinder“ sammelt Geld für in Not geratene Kinder und verfolgt das Ziel, Interesse für das Handwerk zu wecken und Chancengleichheit für sozial benachteiligte Jugendliche herzustellen.

Stefan Zimmermann, Zimmerer aus Bochum: Engagiert sich in besonderem Maße für Kinder. So ist er in der evangelischen Kirchengemeinde Bochum-Stiepel aktiv, hat im südafrikanischen Bistum Witbank ehrenamtlich den Bau von Schulgebäuden unterstützt und macht Kindern in den Bochumer Tageseinrichtungen mit seinen Holzhäuschen eine große Freude.

Pauline Gaube, Haustechnik aus Arnsberg: Mit der Hilfsaktion für Ukraine-Flüchtlinge organisierten Geschäftsführer Cloer und Paulina Gaube, die ein duales Studium absolviert, Fahrten mit Hilfsgütern aus dem Sauerland an die Grenze der Ukraine. Bei ihren Rückfahrten halfen sie Geflüchteten auf ihren Wegen durch Deutschland und organisierten weitere Spendenaktionen.

Uwe Hempen-Hermeier, Maschinen- und Fahrzeugbau aus Petershagen: Der Betrieb unterstützt Projekte, Vereine und Schulen mit Spenden und konkreten Hilfsaktionen. Im Mittelpunkt dabei: die Umwelt. So ist die Umweltbildungsflatrate des Grundschulverbunds Eldagsen-Friedewalde entstanden, das Aktionskomitee „Rettet die Weißstörche“ sowie die Arbeitsgemeinschaft „Alte Synagoge Petershagen“ sowie ein Projekt in Tansania, das jungen Frauen den Weg ins Schneiderhandwerk bereitet.

Petra Geldermann, Friseurin aus Reken: Petra Geldermann ist Mitglied der Barber Angels Brotherhood e.V. Der Verein schneidet Obdachlosen und Bedürftigen kostenfrei die Haare und Bärte und vermittelt dabei ein ganz besonderes Gefühl des Mit- und vor allem des Füreinander.

Für ihr Engagement in der Fluthilfe 2021 wurden folgende Handwerkerinnen und Handwerker ausgezeichnet:

Ralf Scheler, Oberbürgermeister aus Eilenburg, Sachsen, hat unmittelbar den Kontakt zum Präsidenten der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert, aufgenommen und Hilfe organisiert. Über ein Spendenkonto wurden wöchentlich Beträge an die Stadt Remscheid für Menschen überwiesen, die von der Flutkatastrophe betroffen waren. Die enge Verbundenheit des Oberbürgermeisters zum Handwerk stammt aus seiner eigenen Vergangenheit. Der gelernte Schlosser war knapp 20 Jahre mit einem Metallbaubetrieb selbstständig, hat als Kreishandwerksmeister und viele Jahre als Präsident der Handwerkskammer Leipzig das handwerkliche Ehrenamt gelebt.

Ludger Gausling, Elektroinstallateurmeister aus Heek: Aus seinem Privatvermögen hat er über 1 Mio. Euro an betroffene Elektrobetriebe im Flutgebiet für den Wiederaufbau und den Erhalt der betrieblichen Liquidität gespendet sowie eine Ausbildungsstätte des Handwerks maßgebend unterstützt.

Stefan Thesing und Alfred Hörbelt, stellvertretend für Thorsten Kalwey und sein 18-köpfiges Helferteam des Kreises Coesfeld und der Elektroinnung: Das Team beteiligte sich an der Organisation dringend benötigter Materialien für den Aufbau der Infrastruktur und nahm an zahlreichen Einsätzen vor Ort teil. Neben der rein technischen Hilfestellung stand die seelische Unterstützung bei der Schicksalsbewältigung zahlreicher Betroffener im Mittelpunkt.

Christian Stopp, Elektromeister aus Siegburg, engagierte sich an der Wiederherstellung der Stromversorgung und war selbst von der Unwetterkatastrophe betroffen. Durch den Zusammenschluss mit der Elektroseelsorge Walportzheim und der Arche e.V. hat er gemeinsam den Wiederaufbau für unversicherte Flutopfer organsiert.

Verena Lütz, Fabian Goeth und Michael Gläßer, stellvertretend für Cornelia Pastohr aus Ringen, die das Projekt „GesellenHelfen“ initiiert haben: Das Projekt wurde von insgesamt vier im Ahrtal lebender Gesellen gegründet. Schnell hat es sich zu einem großen Netzwerk von Handwerkerinnen und Handwerkern etabliert, ohne die wertvolle historische Bausubstanz verloren gegangen wäre.

Lukas Tellers und Ralf Küppers, Straßenbaubetrieb aus Waldfeucht-Haaren: Obwohl der Familienbetrieb sich in Betriebsferien befand, half Lukas Tellers umgehend mit seinem LKW im Ahrtal aus. Mit seinen Kollegen startete er weitere Touren mit Radladern, Kehrmaschine sowie einer Wasser- und Dieselversorgung.

Oliver Höllen, Haustechnik aus St. Augustin: Als selbstständiger Handwerker und langjähriger Zivil- und Katastrophenschützer beim THW war Oliver Höllen umgehend im Einsatz, half bei der Rettung Eingeschlossener, hat die Räumung mit schwerem Gerät begleitet und die Stromerstversorgung mit aufgebaut.

Mit dem Treffpunkt Ehrenamt würdigt der WHKT jährlich das ehrenamtliche Engagement der Handwerkerinnen und Handwerker in Nordrhein-Westfalen. Dieser wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Hintergründe zum Treffpunkt Ehrenamt sind verfügbar unter: www.ehrenamt-handwerk-nrw.de

Fotomaterial steht zur Verfügung unter: https://www.whkt.de/owncloud/index.php/s/YQvAQOYwvE3ifqb

 

Last modified on Freitag, 17 Juni 2022 22:31
Aytürk

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