Nachwuchs bei verschiedenen Huftieren im Tiergarten

Bei den Mähnenspringern, auch Mähnenschafe genannt, sind in den letzten Wochen insgesamt sechs Jungtiere geboren. Das Foto wurde Mitte März aufgenommen. Bildnachweis: Thomas Hahn / Tiergarten Nürnberg Bei den Mähnenspringern, auch Mähnenschafe genannt, sind in den letzten Wochen insgesamt sechs Jungtiere geboren. Das Foto wurde Mitte März aufgenommen. Bildnachweis: Thomas Hahn / Tiergarten Nürnberg

Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gibt es aktuell Nachwuchs bei den gefährdeten Rotkopfschafen, den Mähnenspringern und weiteren Huftieren im Kinderzoo.

Bei den Mähnenspringern, auch Mähnenschafe genannt, sind in den letzten Wochen insgesamt sechs Jungtiere geboren worden. Die Herde besteht nun aus 20 Tieren. Besucherinnen und Besucher können die Lämmer auf der Außenanlage neben dem Aqua-Park sehen. Auch im Kinderzoo gibt es Nachwuchs: Dort haben Rotkopfschafe, Kamerunschafe und Zwergziegen Junge bekommen.

Die Mähnenschafe (Ammotragus lervia) verfügen über spezielle Hufe und kräftige Beine. Das macht sie zu geschickten Springern und Kletterern. Bereits wenige Stunden nach der Geburt kann der Nachwuchs seiner Mutter über Stock und Stein folgen. Charakteristisch – vor allem für die Böcke – ist die lange Mähne an Hals, Brust und Vorderbeinen. Mähnenschafe kommen in den Bergregionen Nordafrikas vor. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Art in ihrem Ursprungsgebiet als „gefährdet“ ein. Gründe dafür sind Wilderei sowie die fortschreitende Ausbreitung der Wüste. Zudem konkurrieren sie häufig mit Haustieren um Wasserquellen und Nahrungsgebiete. Die Art gilt deshalb auch als Botschafter für den Arten- und Naturschutz in Nordafrika.

„Die Weltnaturschutzunion geht davon aus, dass die Populationen der Mähnenschafe in den nächsten Jahren weiter schrumpfen werden. Die Zucht in menschlicher Obhut wird deshalb für den Erhalt dieser Tierart immer wichtiger. Den Zoos kommt hier eine zentrale Rolle zu. Grundsätzlich lassen sich durch die guten Forschungsbedingungen in Zoos auch viele Erkenntnisse über gefährdete Arten gewinnen“, sagt Jörg Beckmann, Biologischer Leiter und stellvertretender Direktor des Tiergartens.

Nachwuchs bei stark bedrohten Rotkopfschafen im Kinderzoo

Auch im Kinderzoo gibt es Nachwuchs: Dort wurden in den letzten Wochen unter anderem sechs Rotkopfschafe geboren. Typisch für die Rasse, die auch Rouge de Roussillon genannt wird, ist die rötlich-braune Färbung von Kopf und Beinen. Rotkopfschafe (Ovis aries aries) waren ursprünglich in den Pyrenäen beheimatet. Bereits seit 1981 wird die stark bedrohte Schafrasse im Tiergarten gehalten. 14 Tiere übernahm damals der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. Diese Schafe bildeten den Grundstock für den Aufbau einer aus zwölf Mutterlinien hergeleiteten Kleinherde. Derzeit lebt eine Zuchtgruppe im Tiergarten und eine Gruppe männlicher Rotkopfschafe auf Gut Mittelbüg, der Außenstelle des Tiergartens in Schwaig. Eine weitere Bockgruppe des Tiergartens gibt es auf dem Gelände der Natur-Erlebnis-Gärtnerei der Noris Inklusion gGmbH am Marienbergpark.

„Jeder Nachwuchs ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser seltenen Tierart. Weltweit gibt es nur wenige hundert Tiere. Dabei gelten die Rotkopfschafe als sehr robust. Sie stellen keine hohen Ansprüche an Haltung und Futter“, sagt Dr. Katrin Baumgartner, Tierärztin im Tiergarten Nürnberg und auch zuständig für die Zucht seltener und bedrohterHaustierrassen. „Durch die aktuellen Geburten ist die Herde im Tiergarten nun auf 19 Tiere angewachsen. Es freut uns, dass wir damit an die Zuchterfolge aus den vergangenen Jahren anknüpfen können.“

Neben den jungen Rotkopfschafen sind kürzlich auch acht Zwergziegen und fünf Kamerunschafe geboren. Zwergziegen (Capra aegagrus hircus) stammen ursprünglich aus West- und Zentralafrika und kommen dort in den Steppengebieten vor. Seit einigen Jahrhunderten leben sie auch in Europa. Auch die Kamerunschafe (Ovis ammon aries) stammen ursprünglich aus Westafrika, kommen mittelweile aber weltweit vor. Das männliche Tier, den Widder, erkennt man an seinen sichelförmigen Hörnern und einer Mähne an Hals und Brust. Das weibliche Tier, auch Aue genannt, ist hornlos.

Der JAKO-O Kinderzoo im südöstlichen Teil des Tiergartens wurde 2002 eröffnet. Neben bekannten Haustierarten gibt es dort auch Tiere zu sehen, die unter den sich ändernden Klimabedingungen künftig immer wichtiger werden – wie die Rotkopfschafe, die als sehr robust und wärmetolerant gelten. Kinder können im Kinderzoo unter professioneller Anleitung einen Eindruck vom Pferdestriegeln, Ziegenmelken oder Schafescheren bekommen. Dabei lernen sie vieles über die Pflege der Tiere und wie man Verantwortung für sie übernimmt. Infotafeln und Schilder erklären kindgerecht und mit vielen Bildern, woher die Tiere stammen, wie sie sich ernähren und welchen Nutzen wir Menschen von ihnen haben.

 

Bei den Mähnenspringern, auch Mähnenschafe genannt, sind in den letzten Wochen insgesamt sechs Jungtiere geboren. Das Foto wurde Mitte März aufgenommen. Bildnachweis: Thomas Hahn / Tiergarten Nürnberg

 

 

Auch die Zwergziegen stammen ursprünglich aus West- und Zentralafrika. Acht Jungtiere kann man aktuell im Kinderzoo beobachten. Bildnachweis: Tom Burger / Tiergarten Nürnberg 

 

  

Neben den jungen Rotkopfschafen sind kürzlich auch fünf Kamerunschafe im Kinderzoo des Tiergartens geboren. Sie stammen ursprünglich aus Westafrika, kommen mittelweile aber weltweit vor. Bildnachweis: Tom Burger / Tiergarten Nürnberg 

Aytürk

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