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Die Leiterin des Fachbereichs Kultur, Kathrin Jacobs, hatte sichtlich Freude an der Eröffnung der Fotoausstellung „Night Journeys“ von Anja Meixner. Den zahlreichen Gästen der Vernissage im Oberen Foyer des Rathauses stellte Jacobs die in Würzburg geborene Künstlerin in biographischen Eckpunkten vor.
So entdeckte Meixner schon während ihres Anthropologiestudiums in Köln die Medien „Film“ und „Fotografie“. Sie ist davon überzeugt, dass besonders intensive Einsichten möglich sind, wenn man sich mittels der Kunst einer fremden Kultur bzw. menschlichen Zusammenhängen nähert.
Anja Meixner belegte viele Film- und Fotografiekurse an renommierten Hochschulen. Sie erhielt ein Stipendium am Institut für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen und machte Abschlüsse am Kölner Filmhaus, in Rockport, Maine sowie an drei australischen Einrichtungen. Bereits während ihres Hochschulstudiums in Deutschland arbeitete sie an verschiedenen Foto- und Filmprojekten mit.
Ihre Fotografien und Kurzfilme entstanden an zahlreichen Schauplätzen auf allen fünf Kontinenten. Ausstellungen ihrer Werke fanden ebenfalls an vielen Orten statt, vor allem in Sydney, unter anderem im Goethe-Institut, aber auch in Köln und im Raum Würzburg. Im Kulturspeicher waren bereits dreimal Fotografien von Anja Meixner zu sehen. Im Rathaus stellt sie nach 2017 zum zweiten Mal aus, weshalb Jacobs sie wohlwollend als „Wiederholungstäterin“ bezeichnete.
„Anja Meixners fotografische Arbeiten zeichnen sich durch einen vielschichtigen Bearbeitungsprozess aus. Sie sammelt Momentaufnahmen, die sie dann mittels Collage- und Montagetechniken digital bearbeitet und verfremdet. So entstehen Bilder von eindringlicher Imaginationskraft und Vielschichtigkeit. Heute wird oft geklagt, dass der Übergang von der analogen zur digitalen Fotografie zu einem Qualitätsverlust geführt habe. Anja Meixner zeigt, dass dies keineswegs zwangsläufig so ist. Ganz im Gegenteil: Die Möglichkeiten nachträglicher Bildbearbeitung führen bei ihr zu noch eindrucksvolleren Resultaten“, so Jacobs.
Zentrale Themen im Schaffen von Anja Meixner sind die Entfremdung des Menschen von der Natur und sich selbst, die Komplexität der Geschlechterrollen, die Widersprüchlichkeit der Darstellung von Macht und deren Zerbrechlichkeit sowie die Inszenierung des Lebens als große Party. In der Ausstellung „Night Journeys“ fängt sie die Rave-Szene in Sydney ein, in der ihr Sohn Tristan spontane Treffen für eine bestimmte Community als DJ organisiert und bespielt hat.
Der Titel „Night Journeys“ erinnert an die „Nachtmeerfahrten“ C. G. Jungs. „Nachtmeerfahrten“ nannte der Mitbegründer der analytischen Psychologie seine Erkundungen des kollektiven Unbewussten, bei denen die Auseinandersetzung mit der Nacht und Träumen eine zentrale Rolle spielt.
Jacobs wünschte „der Ausstellung die verdiente Beachtung und positive Aufnahme und den Besucherinnen und Besuchern viele interessante und inspirierende Impressionen.“
Die Ausstellung kann noch bis 27. Oktober im Oberen Foyer des Rathauses besucht werden. Mo-Do 8-18 Uhr, Fr 8-13.30 Uhr.
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