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Die Gründe für unbesetzt gebliebene Ausbildungsplätze sind vielfältig und unterscheiden sich je nach Einrichtung und Ausbildungssituation. Beklagt wird aber von einem Großteil aller Befragten in erster Linie ein Mangel an Bewerbungen, die fehlende Eignung der Bewerbenden oder die kurzfristige Absage von Ausbildungsinteressierten aufgrund vorhandener Alternativen.
Insbesondere Krankenhäuser lehnten Bewerbende aufgrund unzureichender schulischer Qualifikationen ab. Mangelnde Sprachkenntnisse wurden von jeweils rund der Hälfte der Krankenhäuser, Pflegedienste und Pflegeheime als Ablehnungsgrund aufgeführt. Eine Zusage für einen Ausbildungsplatz in einer anderen Pflegeeinrichtung oder in einem anderen Berufsbereich stellte den Hauptgrund für den kurzfristigen Rückzug potenzieller Auszubildender dar. Dagegen spielte die Aufnahme eines Pflege- oder eines anderen Studiums nur eine geringe Rolle für ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen. Anders verhielt sich dies jedoch bei den Krankenhäusern: Hier gaben 19 Prozent an, dass sich Bewerbende kurzfristig für ein Studium außerhalb und knapp 12 Prozent für ein Studium in der Pflege entschieden hatten.
Auch in der hochschulischen Pflegeausbildung übersteigt das Ausbildungsangebot die Nachfrage. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 2.122 Studienplätze angeboten, immatrikuliert waren 1.217 Studierende. Die Erstimmatrikulationen pro Jahr in primärqualifizierenden Studienangeboten sind von 2019 bis 2022 kontinuierlich gestiegen. Ein ähnlicher Anstieg zeigt sich laut BIBB-Pflegepanel auch, wenn man alle einbezogenen Studiengänge in der Pflege betrachtet. Dies umfasst auch ausbildungsbegleitende oder ausbildungsintegrierende Studiengänge Pflege, die mit einer Ausbildung nach dem Pflegeberufegesetz zusammenhängen.
Die Akademisierungsquoten, das heißt der Anteil von Studierenden an der Gesamtzahl der Auszubildenden, sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, allerdings auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Bei primärqualifizierenden Angeboten liegt diese aktuell bei rund einem Prozent, über alle Studienangebote im BIBB-Pflegepanel hinweg bei knapp 2,3 Prozent.
Insgesamt hat das BIBB-Pflegepanel mehr als 6.000 Personen zur beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung im Zeitraum von Oktober 2022 bis Mai 2023 befragt. Davon kamen 902 aus Pflegeschulen, 5.117 aus ausbildenden Einrichtungen und 49 aus Hochschulen, davon 29 primärqualifizierende Hochschulen. Weitere Auswertungen, unter anderem zur Frage, wie die Ausbildungsakteure kontinuierlich unterstützt werden können, folgen. Mit dem BIBB-Pflegepanel kommt das BIBB dem gesetzlichen Auftrag der Durchführung eines Monitorings zur Umsetzung der beruflichen und der hochschulischen Pflegeausbildung gemäß Pflegeberufe-Ausbildungs- und -Prüfungsverordnung nach.
Weitere Informationen unter www.bibb.de/de/bibb-pflegepanelÂ
Ansprechpartner/-in im BIBB:
Claudia Hofrath; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Dr. Michael Meng; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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