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Wird es draußen wärmer, beginnt die Zeit der Zecken. Sie lauern im Gras, Gebüsch oder Unterholz darauf, dass Tiere oder Menschen sie im Vorbeigehen von dort abstreifen. Finden sie am Körper eine unbedeckte Stelle, stechen sie zu und saugen das Blut ihrer Opfer. Zecken sind zwar nicht giftig für den Menschen, sie können aber zahlreiche Krankheiten übertragen, darunter auch gefährliche Erkrankungen wie Borreliose (Lyme-Krankheit) oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Meistens bleibt ein Stich des „gemeinen Holzbocks“ – die häufigste Zeckenart in Europa – ohne gesundheitliche Folgen. Nicht jede Zecke trägt die Erreger in sich und nicht jeder Stich einer befallenen Zecke führt zur einer Ansteckung. „Vorsichtig sollte man dennoch sein, denn beide Infektionen können gefährlich werden“, so Alexander Pröbstle von der AOK in Würzburg. Im Jahr 2022 verzeichnete das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bayernweit 260 FSME-Erkrankungen, in Unterfranken waren es 7. Borreliose tritt deutlich häufiger auf als die FSME. In Bayern erkrankten im vergangenen Jahr laut LGL über 3.600 Personen daran, in Unterfranken waren es 381.
FSME - Impfung schützt
Schutz vor der FSME bietet eine Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese für alle Menschen, die in Risikogebieten wohnen oder diese besuchen und sich viel in der Natur aufhalten. Denn es besteht die Gefahr, dass eine Infektion zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns führt (Meningoenzephalitis). „Zecken, die FSME-Viren tragen, kommen vorwiegend in bestimmten Regionen Deutschlands vor, beinahe ganz Bayern zählt dazu“, so Alexander Pröbstle. Mit dem Landkreis Fürstenfeldbruck und dem Stadtkreis München sind aktuell zwei neue Risikogebiete hinzugekommen, so dass 94 der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte als Risikogebiete gelten. „Die AOK übernimmt die Kosten der Immunisierung für alle, die in FSME-Risikogebieten leben oder in diese reisen“, so Alexander Pröbstle. Für eine vollständige Grundimmunisierung ist dreimaliges Impfen notwendig. Dieser Schutz hält dann mehrere Jahre vor.
Borreliose - früh reagieren schützt
Borreliose ist eine Erkrankung, die von Bakterien verursacht wird. „Die Borreliose erkennt man an der typischen ringförmigen Hautrötung rund um den Zeckenstich, die sich über Tage langsam nach außen verbreitet“, so Alexander Pröbstle. Diese sogenannte Wanderröte entwickelt sich manchmal erst einige Tage bis Wochen nach einem Stich, ist in der Regel innen blasser als am Rand und muss nicht unbedingt an der Einstichstelle, sondern kann auch an anderen Körperstellen auftreten. Möglicherweise kommen grippeähnliche Beschwerden hinzu, wie Fieber, Muskel- oder Kopfschmerzen. Wer solche Symptome hat, sollte zum Arzt gehen. Der Krankheitserreger überträgt sich, wenn überhaupt, erst nach längerem Saugen der Zecke. „Wenn man den Körper gleich nach dem Aufenthalt im Freien untersucht und mögliche Zecken sofort entfernt, kann man sich wirksam vor einer Borreliose schützen“, sagt Alexander Pröbstle und rät, die Zecke möglichst mit speziellen Hilfsmitteln zwischen Hautoberfläche und Kopf fassen und gerade herausziehen, ohne sie dabei zu zerquetschen.
Der beste Schutz besteht natürlich darin, sich erst gar nicht stechen zu lassen. Bei Wanderungen durchs Gebüsch empfiehlt es sich, feste Schuhe, lange Hosen und lange Ärmel zu tragen – oder man bleibt gleich auf festen Wegen. Helle Kleidung kann zusätzlich helfen, die herumkrabbelnden Tiere besser zu erkennen, bevor sie zustechen. Auch Zeckensprays, sogenannte Repellents, können Zecken ein bis zwei Stunden vertreiben. Danach muss erneut gesprüht werden.
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