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Ab sofort sind Ameisenheger im Landkreis Kelheim unterwegs: Mitte Juni bestellte Landrat Martin Neumeyer Birgit Rott und Wolfgang Hertlin zu Ameisenhegern im Landkreis Kelheim.
Zwar genießen alle Ameisen als wildlebende Tierarten einen sogenannten Mindestschutz, die Gattung der Waldameisen jedoch, die sich insbesondere durch ihre Hügelbauten auszeichnet, unterliegt darüber hinaus dem „besonderen Schutzstatus“. Gemäß Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, wildlebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten sowie deren Fortpflanzungs- oder Ruhestätten (Nester) aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. Jeder Eingriff in die Neststruktur ist strengstens untersagt.
Wenn die Ameisen allerdings an einem unpassenden Ort ihren Hügel bauen, kann es zu Konflikten mit dem Menschen kommen. Eingehende Anfragen von betroffenen Bürgern im Landkreis Kelheim werden von der unteren Naturschutzbehörde aufgenommen und an einen Ameisenheger weitergeleitet. Dieser nimmt anschließend Kontakt mit der betroffenen Person auf und vereinbart einen Beratungstermin vor Ort. Ziel ist es, durch Aufklärung, Beratung und Information ein Nebeneinander von Mensch und Tier zu ermöglichen. Sofern dies nicht möglich ist, weil das Belassen des Nestes an Ort und Stelle nicht zumutbar ist oder ein Bauvorhaben bevorsteht, nehmen Ameisenheger mit entsprechender Genehmigung fachgerechte Umsiedlungen von Ameisenvölkern vor. Daneben gehören auch die Hege, Pflege und Kontrolle der Bestände sowie deren Entwicklung zu den Aufgaben eines Ameisenhegers.
Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben wird die untere Naturschutzbehörde im Bereich Artenschutz von ehrenamtlichen Beratern unterstützt. Neben den Artengruppen Biber und Hornissen – für die bereits Beraternetzwerke am Landratsamt Kelheim bestehen – war die untere Naturschutzbehörde Anfang des Jahres auf der Suche nach weiteren Freiwilligen, deren Interesse insbesondere dem Schutz der für das Ökosystem Wald bedeutungsvollen Waldameisen dient. Auf den öffentlichen Aufruf des Landkreises Kelheim im Februar dieses Jahres hin haben Birgit Rott und Wolfgang Hertlin ihre Unterstützung angeboten. Um für die Tätigkeit als Ameisenhegerin gewappnet zu sein, hat Birgit Rott im April an einem dreitätigen Ausbildungslehrgang der Ameisenschutzwarte Landesverband Bayern e.V. teilgenommen und sich damit die Rechts- und Fachkenntnisse auf diesem Gebiet angeeignet. Wolfgang Hertlin ist bereits landkreisübergreifend im Natur- und Artenschutz als Ehrenamtlicher mehrfach aktiv und hatte bereits den Ausbildungslehrgang zum Ameisenheger absolviert. Der Landkreis Kelheim bedankt sich bei den neu bestellten Ameisenhegern für ihr ehrenamtliches Engagement und der damit verbundenen Unterstützung der unteren Naturschutzbehörde.
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