Zum Stichtag 31.8.2021 registriert die Handwerkskammer für Unterfranken insgesamt 2.287 neue Lehrverträge, was einem sehr geringen Plus von 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Folgen der Corona-Pandemie sind auch im zweiten Jahr für den Ausbildungsmarkt im Handwerk deutlich spürbar, das zeigt der Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Dennoch: Junge Menschen können auch jetzt noch im Handwerk durchstarten und sich um eine Ausbildungsstelle bewerben. Rund 1.100 freie Lehrstellen sind aktuell noch in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer für Unterfranken registriert.
Die Corona-Pandemie beeinflusst auch in ihrem zweiten Jahr den Ausbildungsstart im unterfränkischen Handwerk. Zum Stichtag 31.8.2021 registriert die Handwerkskammer für Unterfranken insgesamt 2.287 neue Lehrverträge. Die Zahl der jungen Menschen, die eine Ausbildung im unterfränkischen Handwerk starten, ist damit im Vergleich zum Vorjahr um lediglich 0,7 % gestiegen. „Es ist sicherlich als Erfolg zu bewerten, dass wir auf dem Niveau des Vorjahres sind. Denn das heißt, dass die Auswirkungen der Pandemie auf den Ausbildungsmarkt nicht noch schlimmer geworden sind. Es heißt aber auch, dass wir eine Erholung am Ausbildungsmarkt nicht erkennen können“, so Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken. Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatten sich noch 2.426 junge Menschen für eine Ausbildung im unterfränkischen Handwerk entschieden. Als alleinigen Indikator für die aktuellen Ausbildungszahlen möchte Ludwig Paul die Pandemie jedoch nicht gelten lassen. „Wie bereits in den Vor-Pandemie-Zeiten müssen wir aufgrund des demographischen Faktors von stagnierenden oder gar fallenden Ausbildungszahlen ausgehen. Die Corona-Pandemie hat jedoch als Brandbeschleuniger gewirkt und somit den Ausbildungsmarkt massiv negativ beeinflusst.“ Ebenso hat die Berufsorientierung stark gelitten. Nach wie vor ausgefallene Berufsinformationstage, Berufsorientierung in den Bildungszentren der Handwerkskammer, Praktika und Infomessen haben dazu beigetragen, dass sich junge Menschen nicht umfänglich über eine Ausbildung im Handwerk informieren konnten. „Wir haben zwar unsere digitalen Angebote enorm ausgebaut, was sicherlich auch dazu geführt hat, dass wir das Vorjahresniveau halten konnten, aber man muss auch sagen: Das Handwerk ist etwas für Praktiker, und so kann auch eine Berufsorientierung eigentlich in Gänze nur durch praktische Elemente erfolgreich sein. Und das ist uns seit bald zwei Jahren nicht gegeben“, erklärt der Hauptgeschäftsführer.
Einstieg ins Handwerk weiterhin offen
Für junge Menschen, die noch eine Ausbildungsstelle suchen, steht der Einstieg ins Handwerk auch weiterhin offen, denn der Start einer Ausbildung im Handwerk ist über das ganze Jahr hinweg möglich. In der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer für Unterfranken finden sich aktuell noch rund 1.100 freie Lehrstellen über alle Berufe hinweg. „Die hohe Zahl an offenen Lehrstellen zeigt eindringlich die Ausbildungsbereitschaft unserer Betriebe, ist aber auch signifikantes Zeichen dafür, dass zu wenig junge Menschen den Weg ins Handwerk finden“, erklärt Ludwig Paul, und appelliert an potenzielle Auszubildende: „Schaut genau hin, was das Handwerk zu bieten hat. Es ist eine Menge. Packt die Zukunftschancen, die es bietet! Und nehmt Kontakt zu unseren Ausbildungsprofis auf.“
Das Beratungs- und Vermittlungsangebot der Handwerkskammer für Unterfranken kann persönlich vor Ort, per Hotline und WhatsApp über folgende Nummern genutzt werden:
WhatsApp: 0151 721 844 56 oder
Telefonhotline: 0931 30908-33 33
Freie Lehrstellen finden interessierte Jugendliche in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer für Unterfranken (www.hwk-ufr.de/Lehrstellenboerse) oder über die kostenlose App Lehrstellenradar.
Fazit
Insgesamt präsentiert sich in diesem Jahr der Ausbildungsmarkt im unterfränkischen Handwerk als stabil, auch wenn nach wie vor sehr viele Lehrstellen unbesetzt bleiben. Und für die Zukunft weiß der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken, Ludwig Paul: „Wir werden nicht nachlassen, für die berufliche Bildung insgesamt und für die Ausbildung im Handwerk zu kämpfen. Deutschland braucht dringend gut ausgebildete Facharbeiter, ohne die beispielsweise die Klimawende nicht zu stemmen ist. Und diese Nachfrage bedeutet für junge Menschen beste Karriereperspektiven im Handwerk.“
Bildunterschrift:
Auch nach dem offiziellen Start des Ausbildungsjahres können junge Menschen noch ihren Weg ins Handwerk finden.
Foto: ArGe Medien im ZVEH
Grafik:
Entwicklung der neuen Lehrverträge zum Stichtag 31.8. im Zeitraum 2015 bis 2021