Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Frauen sind Krisenmanagerinnen – auch in der Pandemie

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Frauen sind Krisenmanagerinnen – auch in der Pandemie Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Frauen sind Krisenmanagerinnen – auch in der Pandemie

Am Anfang der Pandemie hat man einen Anstieg der häuslichen Gewalt befürchtet. Hat sich das bewahrheitet?

Unsere Erfahrung von über 40 Jahren Frauenhausarbeit bewegt uns zu glauben, dass die Pandemie - sprich einschränkende Maßnahmen, Kurzarbeit, Quarantäne, Jobverlust usw. - zu einem Anstieg der häuslichen Gewalt führt. Eine Untersuchung der TU München in Zusammenarbeit mit RWI von 2020 gibt uns Recht. Frauen sind stark von den Auswirkungen der Pandemie betroffen: Isolation, Quarantäne, Kurzarbeit, Jobverlust erhöhen das Risiko für Frauen und Kinder Opfer von häuslicher Gewalt zu werden.

Wir machen uns große Sorgen, dass die betroffenen nicht im Hilfesystem ankommen (dieser Anstieg nicht in der erwarteten Intensität im Hilfesystem ankommt.) Auch im Frauenhaus blieb der Anstieg der Anfragen bisher aus. Das treibt uns um. 

Was vermuten Sie, was die Gründe dafür sind, dass Frauen, die von Gewalt betroffen sind, nicht vom vorhandenen Hilfesystem Gebrauch machen?

Die Gründe sind tief verwurzelt in unseren immer noch traditionellen gesellschaftlichen Strukturen. Frauen sind Krisenmanagerinnen, zuständig für das Wohl der Familie. Die Pandemie schafft neue Abhängigkeiten und die Ängste, die der Gedanke an Trennung und Flucht hervorrufen, werden durch die gesellschaftliche Krise verstärkt: Wenn ich aus der Beziehung rausgehe – Von was lebe ich? Kriege ich eine Wohnung? Was passiert mit den Kindern? Mit diesen Überlegungen bleiben viele Frauen alleine und gleichzeitig sollen sie doch die Familie in Krisenzeiten zusammenhalten. Die Corona Pandemie befördert das, was es Frauen auch in „normalen Zeiten“ so schwer macht, den gewalttätigen Partner zu verlassen. Mehr denn je stecken sie in traditionellen Rollen fest, in denen Gewalt versteckt und tabuisiert wird.

 

 

Was kann das Hilfenetzwerk tun, um an diesem Zustand etwas zu ändern?

Wir haben in der Pandemie unser Beratungsangebot erweitert, vor allem um niedrigschwellige Angebote, wie die Online Beratung. In den letzten Jahren haben wir unsere Hilfsangebote weiter ausdifferenziert, um möglichst viele Gruppen gewaltbetroffener Frauen zu erreichen und wir freuen uns auch, dass es seit Februar mehr Plätze im Frauenhaus gibt. Das war dringend notwendig. Aber das löst das Problem nicht an der Wurzel. Es braucht eine gesellschaftliche Veränderung, die Frauen ein unabhängiges und von starren Rollenfestlegungen losgelöstes Leben ermöglicht. Zudem müssen wir zu einem gesellschaftlichen Klima kommen, das es Frauen ermöglicht, ohne Scham, ohne Angst und ohne Schuldgefühle, sich von einem gewaltausübenden Partner zu trennen. Dazu gehört auch, dass Frauen bessere Chancen auf eine Wohnung, auf eine gut bezahlte Arbeit nach einer Trennung haben und sie nicht mehr von den Männern bedroht werden. Dann wagen sicherlich viel mehr Frauen den Schritt, ihre Gewalt öffentlich zu machen und das Hilfesystems in Anspruch zu nehmen. Wir müssen da ansetzen, wo die Gewalt entsteht. Da haben wir als Gesellschaft noch einen langen Weg dahin.

 

Bilder: AWO Unterfranken

Aytürk

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