Auszeichnung für Nürnberger Forscherteam

Auszeichnung für Nürnberger Forscherteam Auszeichnung für Nürnberger Forscherteam

Auszeic Spitzenforschung am Uni-Medizin-Campus Nürnberg: dem Kreuzband-Ersatz auf der Spur

Das Kreuzband als Stabilisator im Knie muss einiges aushalten: beim Sport, aber auch im Alltag. Nicht nur Profi-Sportlerinnen und -sportler hadern lange mit einem Kreuzbandriss. Ein Forscherteam der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg (PMU) ist seit 2018 dem Kreuzband-Ersatz der Zu- kunft auf der Spur. Die von der NÜRNBERGER Versicherung geförderte For- schungsarbeit ist so vielversprechend, dass die Publikation der Ergebnisse von der Anatomischen Gesellschaft als „Paper of the Month May 2021“ aus- gezeichnet wurde.

Spitzenforschung verständlich und begreifbar machen – dafür vergibt die Ana- tomische Gesellschaft mit Sitz in Erlangen Monat für Monat den Preis „Paper of the Month“. Seit dem vergangenen Jahr zählt auch die Abteilung für Anato- mie der PMU Nürnberg zu den Preisträgern. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, weil sie uns in unserer intensiven Arbeit bestätigt“, so Prof. Dr. Gundula Schulze-Tanzil, Leiterin des Instituts. „Ohne die Unterstützung derNÜRNBERGER Versicherung wäre dies nicht möglich gewesen.“

 

Zellen trainieren und das optimale Kreuzband entwickeln

Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen, allen voran Dr. Clemens Gö- gele, forscht Prof. Schulze-Tanzil am sogenannten Tissue Engineering. Dabei werden Verfahren entwickelt, mit denen Gewebestrukturen außerhalb eines lebenden Organismus hergestellt werden – Material, das irgendwann zum Bei- spiel auch als Kreuzband-Ersatz eingesetzt werden und bei schweren Verlet- zungen helfen könnte. „Wir testen darüber hinaus, wie sich mechanische Reize auf die Bänderzellen auswirken“, erklärt Schulze-Tanzil weiter. „Unser Ziel ist es, die Zellen so zu trainieren, dass wir das optimale Kreuzband entwickeln können.“

 

Die Behandlung von Sportverletzungen langfristig verbessern

Das Forschungsprojekt an der PMU Nürnberg ist bereits 2018 angelaufen. Da- mals hat die NÜRNBERGER Versicherung mit einer Unterstützung in Höhe von 10.000 Euro den Startschuss für das Projekt ermöglicht. „Wir sehen uns als Ge- sundheitspartner für die Menschen in Nürnberg und der Region“, fasst Chris- tian Barton, Mitglied des Vorstands der NÜRNBERGER Versicherung, das Enga- gement für die Kreuzband-Forschung zusammen. „Das Thema Bewegung liegt uns dabei sehr am Herzen. Deshalb tragen wir gern dazu bei, die Behandlung von langwierigen und kostenintensiven Sportverletzungen wie Kreuzbandris- sen dauerhaft zu verbessern.“

 

Enge Verzahnung von Forschung, Patientenversorgung und Lehre

Seit dem Start des Projekts hat sich viel getan im Labor von Prof. Schulze-Tan- zil. Denn die bislang gewonnenen Ergebnisse helfen auch dabei, die Bedeutung funktionsunterstützender Trainings im Heilungsprozess von Sehnen und Bän- dern besser zu verstehen. „Wir bereiten in unserer Arbeitsgruppe Anschluss- projekte zur Verbesserung der Stimulation von künstlichen Gewebestrukturen vor. Außerdem werden wir uns intensiv damit befassen, welchen Einfluss Be- gleiterkrankungen auf die Zellen bei mechanischem Training haben“, so Prof. Schulze-Tanzil. „Ich bedanke mich für die Unterstützung der NÜRNBERGER Versicherung sowie bei meinem Team – allen voran bei Dr. Gögele, Dr. Silke Schwarz und bei Privatdozent Dr. Bern Hoffmann vom Forschungszentrum Jü- lich. Sie haben uns bei dem Projekt sehr geholfen.“

Die erfolgreiche Bewerbung um den Publikations-Preis der Anatomischen Ge- sellschaft war letztlich die logische Konsequenz der vielversprechenden For- schungsergebnisse. Für Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstand Medizin und Strate- gie und Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg, ist die Auszeichnung zugleich ein Beleg für den erfolgreichen Weg der PMU Nürnberg: „Spitzenfor- schung findet an unserem Uni-Medizin-Campus nicht hinter verschlossenen Türen statt. Wir möchten sie auch nicht nur verständlich und begreifbar ma- chen, sondern stets bedarfsorientiert am Wohle der Patientinnen und Patien- ten ausrichten. Dafür sind wir auf großzügige Förderer wie die NÜRNBERGER Versicherung angewiesen.“

Bild: Prof. Dr. Gundula Schulze-Tanzil und Dr. Clemens Gögele (2. v. r.) von der PMU Nürnberg wurden für ihre Forschung am Kreuzbandersatz der Zukunft ausgezeichnet. Mit im Bild (v. l.) Vize-Rektor Prof. Dr. Theodor Fischlein, Chris- tian Barton, Mitglied des Vorstands der NÜRNBERGER Versicherung, und Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg.

Foto: Giulia Iannicelli/ Klinikum Nürnberg

 

Das Klinikum Nürnberg ist eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Deutschland und bietet das gesamte Leistungsspektrum der Maximalversorgung an. Mit 2.233 Betten an zwei Standorten (Klinikum Nord und Klinikum Süd) und 7.000 Beschäftigten versorgt es knapp 100.000 stationäre und 170.000 am- bulante Patienten im Jahr. Zum Klinikverbund gehören zwei weitere Krankenhäuser im Landkreis Nürnber- ger Land.

Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Nürnberg wurde 2014 gegründet und ist zweiter Stand- ort der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg. In Nürnberg werden jährlich 50 Medizinstu- dierende ausgebildet. Das Curriculum orientiert sich eng an der Ausbildung der amerikanischen Mayo- Medical School. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität kooperiert zudem mit weiteren wissen- schaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland.

Aytürk

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