Gemeinsam für Europa

Generalkonsulin Corinne Pereira referiert über 60 Jahre deutsch-französische Zusammenarbeit. Foto: Christian Weiß Generalkonsulin Corinne Pereira referiert über 60 Jahre deutsch-französische Zusammenarbeit. Foto: Christian Weiß

Vor 60 Jahren wurde der „Vertrag über die deutsch-französische
Zusammenarbeit“ – besser bekannt als Élysée-Vertrag – unterschrieben.
Und vor 50 Jahren wurde der Stadt Würzburg der Europapreis verliehen,
als Anerkennung der städtepartnerschaftlichen Aktivitäten und als
Auszeichnung für die Förderung des Europäischen Einigungsgedankens. Denn
bereits ein Jahr vor Unterzeichnung des Élysée-Vertrages unterzeichnete
Würzburg seine Partnerschaftsurkunde mit der französischen Stadt Caen.

Aus Anlass der beiden Jubiläen stellen die Union Bayern-Bretagne, die
deutsch-Französische Gesellschaft zusammen mit dem Partnerschaftsbüro
der Stadt Würzburg „Würzburg international“ die Facetten der
deutsch-französischen Beziehungen in einer gemeinsamen Vortragsreihe
dar.

„Die Freundschaft und Partnerschaft mit Frankreich auf praktisch allen
Ebenen ist für uns heute eine Selbstverständlichkeit“, betont Würzburgs
Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei der Eröffnungsveranstaltung.
Dies war nicht immer so. Mit dem Élysée-Vertrag ging eine Jahrhunderte
alte Feindschaft zwischen den beiden Ländern zu Ende. „Um wie viel
besser könnte unsere Welt sein, wenn es noch mehr Nationen, Volksgruppen
oder auch Religionsgemeinschaften gelänge, vermeintliche
Erbfeindschaften so rational beizulegen und so andauernd in
gegenseitigen Respekt und Wertschätzung oder sogar wahre Freundschaft
umzuwandeln“, betont Schuchardt.

Zum Auftakt der Vortragsreihe referierte Generalkonsulin Corinne
Pereira über „60 Jahre deutsch-französische Zusammenarbeit im Dienste
Europas“. Zu Beginn ihrer Ausführungen zum Élysée-Vertrag, der als
Symbol für die deutsch-französische Versöhnung gilt, hob sie die
dynamische Partnerschaft zwischen den Städten Würzburg und Caen hervor,
die bereits vor dem Élysée-Vertrag geschlossen wurde. Diese
Partnerschaft zeigt auf, dass vor allem auf regionaler und städtischer
Ebene viel für die grenzüberschreitende Freundschaft und Zusammenarbeit
getan werden kann und wird. Getragen würde dieses vielfältige Engagement
durch die Bemühungen der Städte, die dabei auf die Unterstützung der
Zivilgesellschaft, Bürgerinitiativen und Vereine zählen können.

Mit Blick in die Zukunft zeigte sich die Konsulin optimistisch
angesichts der Hindernisse, die der deutsch-französische Motor
überwinden muss: Im Bereich der Europa- und Außenpolitik, der
Energie- und Industriepolitik, vor allem beim Ausbau von erneuerbaren
Energien und dem „Made in Europe“, und im Bereich der gemeinsamen
Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, die ein wichtiger Bestandteil der
EU-Verteidigungspolitik ist. Der „Kompass“ dieser Partnerschaft wurde
unter der deutschen Ratspräsidentschaft erarbeitet und unter der
französischen Ratspräsidentschaft verabschiedet, gemeinschaftliche
Bemühungen spiegeln sich in geplanten Übungen der Deutsch-Französischen
Brigade an der EU-Außengrenze und der beiden Marinen im Indo-Pazifik
wieder, so Pereira.

Der Aspekt der Städtepartnerschaften wird auch heute noch in Würzburg
hochgehalten. Aktuell pflegt die Stadt 15 internationale Partner- und
Freundschaftsstädte, von denen sich alleine zehn in Europa befinden.

Last modified on Mittwoch, 19 April 2023 22:31
Aytürk

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