Presseerklärung zum deutsch-türkischen Akademiker-Workshop 30.06.2022

Deutscher Beitrag zur modernen Türkei wird in München geehrt

 

In der bayerischen Hauptstadt wird am 30. Juni 2022 der Beitrag aus NS-Deutschland geflohener Akademiker und Intellektueller beim Aufbau der modernen und jungen türkischen Republik bei einem Workshop geehrt. Akademiker aus beiden Ländern geben einen Einblick in eine Ära, die noch nicht hinreichend erforscht ist. Neben Akademikern aus Deutschland und der Türkei werden auch Nachfahren wichtiger Persönlichkeiten teilnehmen.

 

Wie man heute weiß, reichen die deutsch-türkischen Beziehungen mehr als drei Jahrhunderte in der Geschichte zurück und diese waren immer schon geprägt von einer ganz eigenen Dynamik und Intensität. In den außergewöhnlichen und ereignisreichen Jahren des vergangenen Jahrhunderts kamen zahlreiche deutsche Akademiker, Intellektuelle, Künstler oder Denker in die kurze Zeit vorher neu gegründete Türkei. Die Beiträge und Gewinne dieser Menschen zur jungen Republik zu würdigen und künftigen Generationen weiterzureichen ist ein Dienst an der Welt der Wissenschaft und den gegenwärtigen guten Beziehungen zwischen beiden Nationen. Gerade für die jüngeren Generationen ist die Kenntnis, Würdigung und Pflege dieser gemeinsamen Erinnerungskultur von großer Bedeutung.

 

Der Gründer der modernen Türkei, Kemal Atatürk sagte einmal: „Die Wissenschaft gehört der ganzen Menschheit; und die Wissenschaftler sollen der gesamten Menschheit dienen.“ In diesem Sinne entschied sich die weniger Jahre zuvor aus den Ruinen einer Monarchie hervorgegangene junge Demokratie dazu, in Deutschland verfolgte und Repressalien ausgesetzte Menschen vor ab den 1930er Jahren in die Türkei einzuladen. Sie sollten sich ihrer Forschung, Arbeit oder Kunst weiterhin in der Türkei widmen – eine Win-Win-Situation.

 

So prägten Namen wie Ernst Reuter, Ernst Hirsch, Clemens Holzmeister, Rudolf Belling und Philipp Schwartz maßgeblich das Land und hinterließen Spuren in zahlreichen Lebensreichen, die größtenteils heute noch sichtbar sind.

 

Mit zwei wissenschaftlichen Panelen – zuerst in Deutschland und dann in der Türkei – soll diesen Pionieren gedankt und deren Lebenswerke gewürdigt werden. In der Türkei sollen die Schüler dieser deutschen Akademiker, Forscher und Künstler zu Wort kommen, während in Deutschland die Kinder und Enkel dieser herausragenden Persönlichkeiten sprechen.

 

Die unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministers für Inneres, Sport und Integration, Dr. Joachim Herrmann, organisierte Veranstaltung soll neben einem wichtigen Beitrag zu den deutsch-türkischen Beziehungen vor allem ein Signal für Dialog und Integration in unserem Land setzen. Denn, so die Veranstalter, mit solchen Veranstaltungen kann man heutigen Generationen zeugen, wie tief verwurzelt, facettenreich und verflochten die bilateralen Beziehungen sind und welche Schlüsse man für ein friedliches und synergisches Miteinander für unsere Gegenwart ziehen kann.

 

Der Workshop wird von der Türkischen Historischen Gesellschaft in der Türkei und dem Institut für Integrations-, Kultur- und Geschichtsstudien IKG gemeinsam initiiert. Nähere Informationen gibt gerne Dr. Latif Celik unter 0172 / 618 51 02

 

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

 

Last modified on Montag, 27 Juni 2022 11:38
Aytürk

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