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Auch in diesem Jahr beginnen landesweit rund 250 junge Menschen zum 1. September ihre Ausbildung bei der AOK Bayern, 8 von ihnen bei der AOK in Würzburg. Darüber hinaus beginnt ein neuer Mitarbeiter ein Duales Studium bei der Gesundheitskasse.
Fundierte fachliche Qualifikation
„Die angehenden Sozialversicherungsfachangestellten erwerben vor Ort umfangreiches Fachwissen über alle Bereiche der Kranken- und Pflegeversicherung und lernen nach und nach alle ausbildungsrelevanten Abteilungen kennen“, so Alexander Pröbstle, Direktor der AOK in Würzburg. Die fachlich fundierte Ausbildung sieht er als Garantie für kompetenten und kundenorientierten Beratungsservice bei allen Anliegen der Versicherten und Arbeitgeber in Würzburg. Die AOK-Direktion bildet zurzeit insgesamt 26 künftige Sozialversicherungsfachangestellte, davon vier Duale Studenten aus, in ganz Bayern sind es mehr als 670.
Zunehmende Digitalisierung
Durch die Kombination von digitalen und analogen Unterrichtsbestandteilen, steht aus Sicht des AOK-Direktors einer erfolgreichen Ausbildung auch zu Coronazeiten nichts im Wege.
Das Bewerbungsverfahren läuft bei der AOK Bayern ebenfalls teilweise online ab, das heißt Bewerberinnen und Bewerber reichen ihre Unterlagen digital ein. Wer sich für eine Karriere bei der AOK Bayern interessiert, findet Informationen über die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten oder über das Duale Studium „Management in der Gesundheitswirtschaft (Bachelor of Science) unter www.aok.de/ag/uni/ .
Foto: „AOK-Azubis 2021_3“
Foto: Hans-Joachim Scheller, AOK
Bildtext:
Seit 1. September bei der AOK-Direktion Würzburg in Ausbildung: (v. li.) AOK-Ausbildungsleiter Christian Berger (nur auf Foto Nr. 3), Julia Erhart (Würzburg), Sinja Roos (Eisingen), Laura Rothenbucher (Hettstadt), Natali Grabusic (Marktheidenfeld), Tizian Hartinger (Wernfeld), Lena Czeschka (Schwarzach), Lisa Heimrath (Albertshausen), Lena Schwab (Marktheidenfeld) und AOK-Direktor Alexander Pröbstle. Auf dem Foto fehlt Euron Salihi (Ochsenfurt).
Kooperation mit der Initiative „VerA in der Pflege“
Intensive Begleitung durch die Ausbildungszeit
„Issa hätte die Prüfung auch ohne mich geschafft“, ist Michael Fries sicher. „Ich habe ihn lediglich beim Lernen unterstützt und ihm so das nötige Selbstvertrauen gegeben.“ Fries weiß, wovon er spricht. Mit dem Pflegeberuf und all seinen Hürden kennt er sich bestens aus. Der gelernte Pflegefachmann und langjährige Lehrer für Pflegeberufe ist im vergangenen Jahr nach vielen Jahren am Klinikum Nürnberg und an der Berufsfachschule für Pflege in der Heimerichstraße in den Ruhestand gegangen. Seit Kurzem zählt er zu den sogenannten Ausbildungsbegleitern, die sich für die Initiative „VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“ engagieren. Einer der Schwerpunkte der Initiative ist die Begleitung von Auszubildenden in den Pflege- und Gesundheitsberufen.
Zuhören, bestärken und kleine Probleme aus der Welt schaffen
VerA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das Prinzip ist einfach: Azubis, die Hilfe benötigen, bekommen über VerA einen lebens- und berufserfahrenen Tandem-Partner im Ruhestand an die Seite. „Wir verstehen uns nicht als Nachhilfelehrer“, erklärt Fries. „Es geht häufig um Dinge wie Zuhören, Bestärken oder auch darum, kleine Probleme aus der Welt zu schaffen.“ Die Art und Dauer der Begleitung legt jedes Tandem individuell fest, der Begleiter erhält für seinen Einsatz monatlich eine Aufwandsentschädigung.
Bild: Ausbildungsbegleiter Michael Fries, Tanja Ritter (2. v. 2.) und Ute Dexl (2. v. r.) vom Centrum für Pflegeberufe, Pflegefachhelfer Issa Bangura (3. v. l.) und VerA-Regionalkoordinator Konrad Braun (r.)
Foto: Giulia Iannicelli / Klinikum Nürnberg
Weitere Begleiterinnen und Begleiter gesucht
Das Projekt wurde 2008 vom Senior Experten Service (SES) aus Bonn gegründet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert VerA im Rahmen der Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“ (Initiative Bildungsketten). Das Ziel: die Abbruchquote unter Azubis in Deutschland senken; branchenübergreifend. „Aktuell steigen rund 25 Prozent der jungen Menschen aus ihrem Lehrberuf aus“, sagt Konrad Braun, VerA-Regionalkoordinator für die Metropolregion Nürnberg. „Auch in der Pflege gibt es diese Tendenz. Daran wollen wir etwas ändern und sind mit VerA auf einem guten Weg.“ So besteht in Nürnberg seit 2019 eine enge Kooperation mit dem Arbeitskreis "Familie und Pflegeberuf" der Stadt Nürnberg. Die Nachfrage ist groß. Waren es 2019 noch neun Begleitungen, hat sich die Zahl im darauffolgenden Jahr verdreifacht, und für das laufende Jahr verzeichnet Konrad Braun jetzt schon 24 Begleitungen. „Wer sich bei VerA in der Pflege als Begleiter oder Begleiterin engagieren möchte, ist herzlich willkommen“, so Braun weiter. „Wir sind ständig auf der Suche nach Verstärkung.“
Kooperation mit dem Arbeitskreis "Familie und Pflegeberuf"
Am Centrum für Pflegeberufe weiß man das Angebot von VerA in der Pflege zu schätzen. „VerA ist für uns sehr hilfreich“, erklärt Ute Dexl, die als Sozialpädagogin den Auszubildenden ebenfalls beratend zur Seite steht. „Ein erfahrener Partner an der Seite hilft vielen jungen Menschen, Stolpersteine zu überwinden und mit Motivation durch die Ausbildung zu gehen.
Issa Bangura kann das bestätigen. Er würde gerne selbst einmal Ausbildungsbegleiter werden. Dafür muss er allerdings noch ein bisschen warten. Denn: Für diesen Job muss man sich bereits im Ruhestand befinden.
Autorin/Autor: Unternehmenskommunikation Klinikum Nürnberg
Titel Bild: Ein starkes Doppel: Issa Bangura (l.) mit seinem Ausbildungsbegleiter Michael Fries.
Foto: Giulia Iannicelli / KLinikum Nürnberg
Gewaltopfer stehen erst einmal unter Schock. Der Gang zur Polizei unmittelbar nach einem sexuellen Übergriff fällt vielen nicht leicht; vor allem dann nicht, wenn der Täter aus dem eigenen Umfeld stammt. Dabei wäre es wichtig, Verletzungen so schnell wie möglich zu dokumentieren und Spuren unmittelbar nach der Tat zu sichern. Im Klinikum Nürnberg haben Opfer einer sexuellen Gewalttat ab sofort die Möglichkeit, Spuren eines Übergriffs vertraulich sichern zu lassen. Diese werden im Klinikum Nürnberg aufbewahrt, sodass auch zu einem späteren Termin noch Anzeige erstattet werden kann. Das Klinikum Nürnberg geht damit in Vorleistung, denn die Finanzierung ist noch nicht klar geregelt.
Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Auch die angezeigten Fälle von Kindesmissbrauch und Misshandlung Schutzbefohlener nehmen deutlich zu. Männer erleiden ebenso sexualisierte Gewalt.
Scham und Angst erschweren Gang zur Polizei
Bei allen Delikten ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, weil es Opfern oft schwerfällt, sich zu offenbaren. Scham und Angst vor der Lawine, die mit einer Anzeige losgetreten wird, erschweren den Gang zur Polizei. Für Gewaltopfer, die (noch) nicht zur Polizei gehen wollen, um Anzeige zu erstatten, will das Klinikum Nürnberg ab sofort eine niedrigschwellige Anlaufstelle sein: Hier können Opfer von sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung oder sexueller Nötigung entsprechende Verletzungen und Spuren, die bei der Tat hinterlassen wurden, vertraulich sichern und aufbewahren lassen.
Die vertrauliche Spurensicherung ermöglicht es Betroffenen, in Ruhe zu überlegen, ob und wann sie zur Polizei gehen wollen. Die Basis dafür ist eine bundesweit geltende gesetzliche Regelung, wonach Opfer einer sexuellen Gewalttat oder einer Misshandlung – gleich welchen Alters oder Geschlechts – das Recht auf eine vertrauliche Spurensicherung haben.
Das Klinikum Nürnberg will Opfer sexueller Gewalt uneingeschränkt in medizinischer und forensischer Hinsicht unterstützen: „Ich bin froh, dass wir jetzt damit beginnen“, sagt Roswitha Weidenhammer, die Gleichstellungsbeauftragte des Klinikums Nürnberg. Sie hat sich früh für die vertrauliche Spurensicherung starkgemacht und vertritt das Klinikum Nürnberg in einem entsprechenden Arbeitskreis der Stadt. Ähnlich äußert sich auch Gabriele Penzkofer-Röhrl, Mitglied des Verwaltungsrats des Klinikums Nürnberg und ehemalige Geschäftsführerin des Nürnberger Frauenhauses. Sie hat sich ebenfalls für die vertrauliche Spurensicherung eingesetzt: „Dieses Angebot ist wichtig. Denn manche Frauen schrecken davor zurück, sofort zur Polizei zu gehen, weil der Täter aus dem direkten Umfeld stammt oder weil sie Angst haben, dass ihnen nicht geglaubt wird.
Mehrere Anlaufstellen am Klinikum Nürnberg
Mit der Sicherung von Spuren ist das Klinikum Nürnberg prinzipiell vertraut. Hier wurden auch bislang schon Spuren gesichert, doch nur dann, wenn Gewaltopfer in Begleitung der Polizei gekommen sind. Das ändert sich nun. Wer einem sexuellen Übergriff zum Opfer gefallen ist, kann alleine oder mit einer Begleitperson direkt in die Notaufnahmen an den Standorten Nord und Süd des Klinikums oder in die gynäkologische oder urologische Ambulanz am Klinikum Nürnberg Nord kommen. Für Kinder und Jugendliche und deren Eltern beziehungsweise Vertreter ist die Kinderklinik am Klinikum Nürnberg Süd die richtige Anlaufstelle.
Auf Wunsch des Opfers kann auch der psychosoziale Kriseninterventionsdienst hinzugezogen werden. Bei Bedarf können auch Dolmetscher zum Einsatz kommen.
Nach einer Frist werden die Spuren vernichtet
Sichergestellte Spuren wie Hautpartikel, Haare oder Sperma werden fachgerecht asserviert. Fotos von Verletzungen – diese werden nur mit Einverständnis angefertigt – werden ebenfalls an einem sicheren Ort aufbewahrt. Alle Beweisstücke werden nur nach dem Eingang einer richterlichen Anordnung über die Beschlagnahme der Untersuchungsproben direkt an die Ermittlungsbehörden übergeben.
Die Spuren werden bei Erwachsenen maximal zwei Jahre lang verwahrt. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren werden die Spuren maximal fünf Jahre lang aufbewahrt. Innerhalb dieses Zeitraums können sich Opfer überlegen, ob sie bei der Polizei doch noch Anzeige erstatten wollen. Nach Ablauf der Frist werden die Beweisstücke automatisch ordnungsgemäß vernichtet.
Die Krankenkassen tragen die Kosten für die vertrauliche Spurensicherung, so will es der Gesetzgeber. Die Abrechnung erfolgt anonym, die Identität des Opfers wird gegenüber den Krankenkassen nicht preisgegeben. Der genaue Abrechnungsmodus mit den Krankenkassen (gesetzlich und privat) steht aber noch nicht fest. „Doch das Klinikum Nürnberg fühlt sich den Opfern von sexueller Gewalt verpflichtet und wird unabhängig davon die vertrauliche Spurensicherung gewährleisten“, sagt Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. Für die Opfer ist die vertrauliche Spurensicherung in jedem Fall kostenfrei; unabhängig davon, ob und wie diese versichert sind.
Das Klinikum Nürnbergist eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Deutschland und bietet das gesamte Leistungsspektrum der Maximalversorgung an. Mit 2.233 Betten an zwei Standorten (Klinikum Nord und Klinikum Süd) und 7.000 Beschäftigten versorgt es knapp 100.000 stationäre und 170.000 ambulante Patienten im Jahr. Zum Klinikverbund gehören zwei weitere Krankenhäuser im Landkreis Nürnberger Land.
Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Nürnbergwurde 2014 gegründet und ist zweiter Standort der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg. In Nürnberg werden jährlich 50 Medizinstudierende ausgebildet. Das Curriculum orientiert sich eng an der Ausbildung der amerikanischen Mayo-Medical School. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität kooperiert zudem mit weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland.