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Bei diesem Festakt waren die Oberbürgermeister André Knapp aus Suhl und Christian Schuchardt aus Würzburg über weite Strecken nur gebannte Zuhörer bei einem außergewöhnlichen Zeitzeugenbericht. Insbesondere über die Tage, in denen die Freundschaft zwischen Suhl und Würzburg - in der BRD und der DDR offensichtlich aus ganz unterschiedlichen Motiven heraus - begründet wurde, erfuhr der vollbesetzte Ratssaal aus einer Quelle, die ursprünglich alles andere als für die Öffentlichkeit bestimmt war.
Der langjährige Leiter des Regionalstudios Mainfranken des Bayerischen Rundfunks Eberhard Schellenberger berichtete nicht nur aus seiner eigenen Erinnerung heraus, sondern er konnte sich auch auf „seine“ 400 Seiten starke Stasi-Akte stützen. Von 1984 bis zum Mauerfall hatte der Überwachungsapparat der DDR den Journalisten genau im Blick und unterstellte dem Mann mit dem Decknamen „Antenne“ mit den „imperialistischen Geheimkräften“ zu kooperieren. „Ich habe keine persönlichen Nachteile erlebt, ich sehe mich nicht als Opfer der Stasi, ich will mit der Auswertung meiner Akte vielmehr ein perfides System der Unfreiheit offenlegen“, erläuterte Schellenberger die Motivation, warum er seinen Ruhestand mit einem Buchprojekt startete und seit Erscheinen von „Deckname Antenne“ 2022 mehr als 70 Vorträge in Schulen, Rathäusern oder Bildungseinrichtungen auf beiden Seiten der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze absolviert hat.
Aus heutiger Sicht mutet vieles skurril an, was sich rund um Schellenbergers Besuche in der DDR abspielte. Von der geröntgten Ananas bei einer Grenzkontrolle bis hin zu offensichtlichen Überwachungsmaßnahmen, die womöglich auch einschüchtern sollten: „Wir waren in Suhl immer im gleichen Hotel, immer im dritten Stock untergebracht. Es gab Verfolgungsszenen, die an schlechte Agenten-Filme erinnerten“, schmunzelte Schellenberger und schob aber schnell die ernsten Konsequenzen hinterher, die beispielsweise Interviewpartnern in der DDR drohten, wenn ihnen doch mal im lockeren Gespräch etwas Systemkritik rausgerutscht war.
Der in Zeil am Main, nur 25 Kilometer von der Grenze zu Thüringen entfernt, geborene Schellenberger nahm mit auf eine emotionale Reise, die mehrfach am Grenzübergang Eußenhausen-Meiningen Station machte. Hier erlebte Schellenberger alles: von stundenlanger Schikane durch Grenzbeamte bis zu einem ausgelassenen Wiedervereinigungsfest mit über 10.000 Menschen im Freudentaumel.
„Wir dürfen nicht vergessen, welches Glück wir 1989 mit der friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung hatten“, mahnte Oberbürgermeister Knapp: „Und das Wort Glücksfall lässt uns natürlich gleichzeitig den großen Mut vergessen, der vor 1989 für jede Form des Protests notwendig war.“ Am Ende seines Vortrags erinnerte Schellenberger daran, dass sich auch 1989 an der deutsch-deutschen Grenze die Panzer angriffsbereit gegenüberstanden, dass es auch in den Bundeswehr-Kasernen Befehle und Pläne für verschiedenste Kriegsszenarien gab. Angesichts von 1000 Tagen Krieg in der Ukraine pflichtete Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei: „Es braucht Demut und Dankbarkeit, dafür dass es vor 35 Jahren anders kam. Dieser Abend soll inspirieren, für Freiheit und gegen ein Erstarken autoritärer Kräfte einzutreten.“
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