Zu der Verabschiedung des novellierten Infektionsschutzgesetzes am Freitag erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):
„Das Handwerk braucht – wie das ganze Land – einen konsequenten und verlässlichen Fahrplan aus der Corona-Krise heraus. Der dreistufige Öffnungsplan vom 16. Februar hat unseren Betrieben den Weg hierzu vorgezeichnet und ihnen damit Planbarkeit verschafft. Es ist gut, dass mit der Verabschiedung des novellierten Infektionsschutzgesetzes an diesem Weg festgehalten wird, umso mehr, als unsere Betriebe in den vergangenen zwei Jahren immer wieder unter Beweis gestellt haben, dass sie verantwortungsvoll mit der Situation umgehen und für den Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten und ihrer Kundinnen und Kunden Sorge tragen.
Trotz teils großer Herausforderungen, etwa bei der 3G-Regel am Arbeitsplatz, haben unsere Betriebe Mittel und Wege gefunden, um für ihre Kundinnen und Kunden da zu sein und dabei den Gesundheitsschutz zu gewährleisten. Die meisten Betriebe haben – teilweise gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften – umfassende Hygienekonzepte entwickelt, die sich in den verschiedenen Stadien der Pandemie absolut bewährt haben. Handwerksbetriebe waren und sind keine Hot-Spots! Sie verdienen daher Vertrauen.
Die derzeit steigenden Infektionszahlen treiben uns gleichwohl mit Sorge um und machen einmal mehr deutlich, dass in den kommenden Wochen jede und jeder aufgerufen bleibt, sich verantwortungsvoll zu verhalten und eigenverantwortlich der Pandemieentwicklung Rechnung zu tragen.
Umso wichtiger ist es, jetzt Kurs zu halten und kein neues Regel-WirrWarr in den Bundesländern zu schaffen! Besonders für die Handhabung der länderspezifischen Hot-Spot-Regelungen muss es transparente und nachvollziehbare Kriterien geben. Unsere Betriebe brauchen und erwarten hier Klarheit und Verlässlichkeit!
Damit wir diese Pandemie irgendwann wirklich hinter uns lassen können, müssen wir endlich die nach wie vor großen Impflücken schließen. Der Impfkampagne scheint die Luft ausgegangen zu sein. Es lässt uns sehr sorgenvoll auf den Herbst und Winter blicken, dass sich noch immer so viele einer Impfung entziehen. Beim Impfen muss daher dringend wieder an Tempo und Umfang zugelegt werden.
Auch wenn die Impfquote im Handwerk überdurchschnittlich hoch ist, kann ich meinen dringenden Appell an alle noch ungeimpften Handwerkerinnen und Handwerker nur wiederholen: Lassen Sie sich impfen und boostern! Schützen Sie mit Ihrer Impfung sich selbst, aber auch Ihre Kolleginnen und Kollegen! Denn Ihr persönlicher Gesundheitsschutz wirkt zugleich als Schutz für die Beschäftigten Ihres Betriebes: Impfschutz ist aktiver Arbeitsplatz- und Betriebe-Schutz. Ohne Impfen und Boostern drohen alle Lockerungen ins Leere zu laufen.“