Aytürk

Aytürk

Avrupa Türkleri ile 2000 yılından beri beraberiz. Türk toplumunun gelişme sürecinden sürekli haberdar olmak için bizi takip edin...

 

Gestern Abend haben ihr viele zugeschaut und emotional Anteil genommen: Katharina Bruckner alias Corinna Harfouch als Frau vom Jugendamt, die für den kleinen Joe und seine Mutter die Weichen für eine bessere Zukunft stellt. Katharina Bruckner steht für viele in dieser Gesellschaft. Bundesweit sind mehr als 17.000 BezirkssozialarbeiterInnen im Allgemeinen Sozialdienst (ASD) der Jugendämter beschäftigt – allein 28 davon in der Stadt Würzburg

Häufig redet man in der Öffentlichkeit nur dann über ihren Beruf, wenn es schlecht läuft, wenn Kinder trotz Hilfen zu Schaden kommen. Damit gerät aus dem Blick, welch vielfältige und oft erfolgreiche Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Familien die MitarbeiterInnen des ASD leisten. Sie beraten Mütter, Väter und alle Personen mit Erziehungsfragen, sie organisieren alltagspraktische Hilfen und Entlastung für Familien, sie fördern Kinder in ihrer Entwicklung – oder sorgen im Zweifelsfall wie bei Joe zeitweilig auch für den notwendigen Schutz von Kindern. Das Spektrum an Problemen, auf die der ASD tagtäglich Antworten sucht, ist breit: ratlose Eltern, psychisch erkrankte Eltern oder Kinder, Familienkrisen, Schulprobleme, Gewalt, Alkohol- und Drogensucht.

„Wir wissen, dass Eltern in der Regel das Beste für ihre Kinder wollen. Nur manchmal ist der Alltag, die eigene Biografie so belastend, dass Erziehung alleine nicht gelingt. Häufig hilft es dann, jemanden an seiner Seite zu haben. Deshalb setzen wir auch bei Problemen alles in erster Linie daran, die Eltern in ihrer Erziehung zu stärken und zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Wir sind ihre Partner in Erziehungsfragen“, erläutert Gunther Kunze, der den Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Würzburg leitet, zu dem die Sozialen Dienste gehören.

 

Kinderschutz ist kein Kinderspiel

Der Allgemeine Sozialdienst der Jugendämter hat die Aufgabe, Eltern und ihre Kinder dort zu unterstützen, wo Hilfe notwendig ist. Dies erfolgt vor allem durch eine umfassende Beratung und unterstützende Hilfen bei der Erziehung, wie etwa in Form einer ambulanten Sozialpädagogischen Familienhilfe. Auf diese Hilfe sind zunehmend mehr Familien angewiesen: Rund 963.000 Hilfen zur Erziehung haben die Jugendämter 2020 bundesweit geleistet, 11% mehr als noch 2010. Auch in der Pandemie wurden diese tendenziell eher fortgeführt als beendet. Mehr als zwei von drei dieser Hilfen werden in der Familie erbracht. Allein in der Stadt Würzburg wurden im Jahr 2021 1.258 Familien, Kinder und Jugendliche durch Erziehungshilfen und Eingliederungshilfen erreicht.

Wann aber ist Unterstützung und Hilfe in der Familie noch aussichtsreich? Und wann ist der Punkt erreicht, wo Sicherheit und Schutz des Kindes eine zumindest vorübergehende Trennung von den Eltern erfordern? Und welche Risiken bringt die Trennung von den Eltern für den weiteren Lebensweg des Kindes?

Alle sind sich einig: Kinder und Jugendliche bedürfen des Schutzes durch die Gesellschaft. Doch welcher Weg im Einzelfall der richtige ist, diese Frage verlangt den SozialarbeiterInnen im Jugendamt in vielen Fällen schwierige Abwägungsprozesse ab. Kinderschutz ist eben kein Kinderspiel! „Wir versuchen, uns immer ein möglichst umfassendes Bild zu machen und mehrfach die Perspektive zu wechseln. Allein kann man eine solche Entscheidung oft gar nicht treffen, schließlich haben sie weitreichende Folgen für die Lebensläufe der Kinder. Die Beratung jedes einzelnen Falls mit den KollegInnen ist deshalb unverzichtbarer Bestandteil unserer täglichen Arbeit“, erläutert Gunther Kunze.

 

Und auch hier erhöhen steigende Fallzahlen die Belastungen für die Fachkräfte der Allgemeinen Sozialen Dienste: Im Jahre 2020 wurden seitens der Jugendämter bundesweit in fast 200.000 Fällen geprüft, ob ein Kind gefährdet ist und ob akute Maßnahmen zu seinem Schutz ergriffen werden müssen.

Was braucht der ASD, um diese schwierige Arbeit so erfolgreich schultern zu können wie Katharina Bruckner? Gunther Kunze hat darauf eine klare Antwort: „Wir brauchen genügend und gut qualifiziertes Personal, das durch Supervision, Beratung und Fortbildung in dieser schwierigen Aufgabe ausreichend unterstützt wird. Und wir brauchen Einrichtungen und BürgerInnen, für die das Jugendamt unverzichtbarer Partner im Kinderschutz sind und die Eltern ermutigen und bestärken, sich bei Fragen und Problemen auch hier beraten zu lassen. Denn das ist oft schon der erste Schritt zur Lösung.“

In ihrem zweiten Anhörungsschreiben zum eingereichten Förderantrag teilt die Regierung von Unterfranken dem Klinikum Main-Spessart die mögliche Fördersumme für den Neubau des Zentralklinikums in Lohr mit. Wenn der Kreistag der Förderung zustimmt, können die Arbeiten zeitnah beginnen.


Das Klinikum Main-Spessart, Eigenbetrieb des Landkreises Main-Spessart, hat eine besonders erfreuliche Nachricht erreicht. Die Regierung von Unterfranken teilte mit, dass das fachliche Prüfverfahren für den Bau des Zentralklinikums, das am Lohrer Sommerberg entstehen soll, abgeschlossen ist und bezifferte die mögliche Fördersumme der Baumaßnahme. Klinikreferent René Bostelaar hatte sich zuletzt bereits sehr zuversichtlich gezeigt und freut sich nun über die Mitteilung des förderfähigen Betrags durch die Regierung von Unterfranken: „Nach der Voranfrage 2020 haben wir in den vergangenen Monaten noch einmal an den richtigen Stellen nachgearbeitet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren hier mit ganz viel Engagement bei der Sache und haben einen tollen Job gemacht. Ihr Einsatz hat sich definitiv ausgezahlt, denn nun können wir hoffentlich schon bald mit dem Bau dieses Leuchtturmprojektes beginnen.“

Dem schließt sich auch Landrätin Sabine Sitter an, der das Bauprojekt sehr am Herzen liegt: „Das Schreiben der Regierung ist eine tolle Nachricht für das Klinikum Main- Spessart, aber auch für unseren Landkreis insgesamt. Jetzt muss der Kreistag noch mit einem Beschluss sein Einvernehmen zu den festgestellten förderfähigen Kosten erklären. Wenn das geschafft ist, können wir mit dem Bau des Zentralklinikums eine hochwertige medizinische Versorgung an unserem Standort für die kommenden Jahrzehnte sicherstellen.“

In einer außerordentlichen Kreistagssitzung am 16.09.2022 soll der Beschluss über das Einvernehmen zur Festbetragsförderung gefasst werden, um dann endgültig die fachliche Billigung von der Regierung von Unterfranken zu erhalten.

 

Chronologie des Neubau-Projektes

Nachdem im Dezember 2015 der Kreistag für den Neubau und damit für die Zentralisierung der stationären Versorgung der Bevölkerung im Landkreis Main- Spessart gestimmt hat, folgte nach Abstimmungsgesprächen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege im Dezember 2017 der Antrag auf Aufnahme des Neubau-Projektes in das Jahreskrankenhausbauprogramm. Im Juli 2018 erhielt das Klinikum Main-Spessart schließlich den Ministerialbeschluss zur Aufnahme in das Programm und die Mitteilung über förderfähige Gesamtkosten in Höhe von 99,28 Mio. € für den Klinikneubau. Ende des Jahres 2018 wurde der Generalplaner sander.hofrichter architekten GmbH mittels Kreistagsbeschluss mit dem Projekt beauftragt.

Das neue Zentralklinikum Main-Spessart soll am Sommerberg, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bezirkskrankenhaus mit einer Nutzfläche von rund 17.000 qm und 280 Betten entstehen. Im April 2020 wurde hierzu ein Erbbaurechtsvertrag zwischen Landkreis und Bezirkskrankenhaus (BKH) geschlossen, um die Bauarbeiten auf dem Gelände des BKH durchführen zu können. Im September des gleichen Jahres wurde auch der offizielle Bauantrag bei der Stadt Lohr und dem Landkreis Main-Spessart abgegeben. Nach weiteren Beschlussphasen im Kreistag des Landkreises wurde im April 2021 schließlich der Förderantrag zum Erhalt der fachlichen Billigung bei der Regierung von Unterfranken eingereicht. Mit einem Anhörungsschreiben im März 2022 erklärte die Regierung, dass mit Einreichung ergänzender Unterlagen eine deutlich höhere Förderung des Neubau-Projekts möglich sei. Daraufhin überarbeitete der Generalplaner sander.hofrichter architekten GmbH die Kostenberechnung für das Zentralklinikum, welche Ende Juni 2022 an die Regierung von Unterfranken übermittelt wurde. Mit dem zweiten Anhörungsschreiben der Regierung wurden förderfähige Gesamtkosten in Höhe von 108,992 Mio. € festgestellt. Bestätigt der Kreistag nun das

Prüfungsergebnis der Regierung von Unterfranken und beschließt die Vereinbarung des Festbetrages über die Förderung der Baumaßnahme, bedeutet das die fachliche Billigung und damit den Startschuss zum Baubeginn des Leuchtturmprojektes.

 

Bau der Erschließungsstraße soll Anfang 2023 starten

Die Zustimmung des Kreistags vorausgesetzt können Anfang des Jahres 2023 die ersten baulichen Maßnahmen ausgeführt werden. Dann wird zunächst die Erschließungsstraße für das neue Zentralklinikum gebaut. Der Start der Arbeiten für das Gebäude ist im Anschluss daran vorgesehen. Nach weiteren drei Jahren soll der Neubau 2026 bezugsfertig sein und ab dann für die Menschen in der Region zur Verfügung stehen. „Wir alle sind uns bewusst, dass noch sehr viel Arbeit vor uns liegt“, weiß Sven Kremer, Leiter Bau & Technik. „Mit Abschluss des fachlichen Prüfungsverfahrens über die mögliche Fördersumme sind wir jetzt aber einen großen Schritt gegangen. Wir werden uns nun daranmachen, zusammen mit dem Kreistag unsere Pläne umzusetzen, um den Bau weiter voranzutreiben.“

 

Über das Klinikum Main-Spessart

Das Klinikum Main-Spessart, ein Eigenbetrieb des Landkreises Main-Spessart, beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeitende an den Standorten Lohr am Main, Marktheidenfeld und Gemünden. Als leistungsstarkes Krankenhaus der Akut-, Grund- und Regelversorgung mit zentraler Notaufnahme und als akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Würzburg bietet es ein breites Spektrum moderner Hochleistungsmedizin auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Ein Bildungszentrum für Pflegeberufe, ein geriatrisches Zentrum sowie zwei Senioreneinrichtungen runden das wohnortnahe Angebot ab. Als Leuchtturmprojekt des Freistaates Bayern entsteht am Standort Lohr ein neues Zentralklinikum mit einer Nutzfläche von rund 17.000 Quadratmeter und 280 Betten. Für das Bauvorhaben wurde eine finanzielle Förderung in Höhe von 108,992 Mio. Euro in Aussicht gestellt.

 

 

Franz Wolf war über 50 Jahre lange ein sehr engagiertes Mitglied des Sportkegelvereins Würzburg und Umgebung e.V.. Er war Kassier, Schatzmeister, Geschäftsführer und Werbeleiter in einer Person. Er erledigte die Garten- und Handwerkerarbeiten und reinigte die Räume seines Vereins. „Was wäre der Sportkegelverein ohne Sie gewesen“, fragte Bürgermeisterin Judith Jörg – und überreichte Franz Wolf für seine unablässige Tätigkeit die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 

Im März 1972 wurde Franz Wolf zum Kassier und im April 1980 zum Schatzmeister des Vereins gewählt. Er übernahm die damit verbundenen Aufgaben mit großer Sorgfalt. Unter anderem führte er für den Verein die Kredit- und Zinsverhandlungen mit den Banken. Als Werbeleiter war er immer auf der Suche nach Sponsoren für den Sportkegelverein. Auf der Jahreshauptversammlung im Jahre 2006 wurde Wolf zum 1. Geschäftsführer mit Sondervollmacht gewählt, um durch Reduzierung der Ausgaben die Schulden weiter abzubauen und den Verein (u.a. durch Werbeeinnahmen) in ruhigeres Fahrwasser zu lenken. Dieses Amt begleitete er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2018. „Das Ziel war erreicht, als Ende 2017 der Erbpachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer, der BERW, gekündigt wurde und der Kegelbetrieb in der 1966 errichteten Kegelhalle endete“, so Jörg. „Mit mittlerweile 80 Jahren gaben Sie ihren Posten im SKV Würzburg auf und sorgten zuletzt dafür, dass die neue Vorstandschaft mit einer dicken schwarzen Null die Arbeit aufnehmen konnte. Erreicht wurde das Ziel aber nicht nur durch Ihre unermüdliche Arbeit im Verein, sondern auch durch eine hohe Geldsumme, die Sie zum größten Teil aus Ihrer Altersversorgung entnahmen und ohne die der SKV Würzburg sicher schon vor einiger Zeit aufgehört hätte zu existieren. Herr Wolf: Sie sind eine Person, die jahrzehntelang vorbildlich ehrenamtliches Engagement für den Sport gezeigt haben. Sie gehören zu den Menschen, die im Verborgenen ihre Zeit und Kraft für den Verein zur Verfügung stellten, ohne sich damit zu rühmen oder in den Mittelpunkt zu stellen. Zu der Auszeichnung, die Sie heute erhalten, gratuliere ich Ihnen herzlich. Im Namen der Stadt Würzburg und persönlich danke auch ich Ihnen für Ihr großartiges Engagement.“

 

 

 

Yemeksepeti, İstanbul’un Bebek semti açıklarında, deniz üzerindeki bir tekneye drone ile yemek teslimatı yaparak geleceğin alternatif teslimat modeli konusunda önemli bir aşama kaydetti.

Türkiye'nin ilk ve tek, dünyanın ise zorlu yarışlarından biri olan ve bu yıl 12'incisi düzenlenen TransAnatolia Rally Raid'de Hatay etabı tamamlandı.

Akdeniz Üniversitesi Rektörü Prof. Dr. Özlenen Özkan (sol 5), rektörlük senato salonunda düzenlediği basın toplantısında, üniversitelerinde kök hücre araştırmaları ve yapay organ üretimi çalışmalarına başlayacaklarını bildirdi. Basın toplantısına Rektör Yardımcıları Prof. Dr. Murat Turhan (sol 4), Prof. Dr. Ayşe Gülbin Arıcı (sağ 5), Prof. Dr. Cengiz Toker (sağ 4), Akdeniz Üniversitesi Hastanesi Başhekimi Prof. Dr. Yıldıray Çete (sol 3), Başhekim Yardımcıları Prof. Dr. Özge Turhan (sol 2), Prof. Dr. Nasuh Utku Doğan (solda), Doç. Dr. Aslı Bostancı Toptaş (sağ 3), Dr. Öğr. Üyesi Ali Ünal (sağ 2) ve basın mensupları katıldı.

BERLİN (AA) - Alman Hükümet Sözcüsü Steffen Hebestreit, Başbakan Olaf Scholz'un, ABD Başkanı Joe Biden, Fransa Cumhurbaşkanı Emmanuel Macron ve İngiltere Başbakanı Boris Johnson ile telefonda uluslararası konuları görüştüğünü bildirdi.

Hebestreit, yaptığı yazılı açıklamada, liderlerin, telefon görüşmesinde, Ukrayna'ya kendisini Rus saldırganlığına karşı savunmasında verilen desteğin devam etmesi konusunda hemfikir kaldığını aktardı.

Liderlerin, Ukrayna'daki Zaporijya Nükleer Santrali'ndeki durumu da görüştüğünü vurgulayan Hebestreit, devlet ve hükümet başkanlarının, santralin çevresinde askeri adımlardan kaçınılmasını ve Uluslararası Atom Enerjisi Ajansının hızlı şekilde nükleer santrali ziyaret etmesini talep ettiğini kaydetti.

Steffen Hebestreit, İran ile nükleer anlaşmaya ilişkin müzakereler ile İran'ın bölgedeki davranışları da dahil olmak üzere Orta Doğu'daki durumun ele alındığı bilgisini paylaştı.

Yaklaşık 6 aydır Rusya ile savaşta olan Ukrayna, 24 Ağustos'ta Bağımsızlık Günü'nün yıl dönümünü kutlamaya hazırlanıyor.


Kutlamalar öncesi savaşta Rus güçlerinden ele geçirilen ve kullanılmaz halde olan aralarında tank ve motorlu topçu sistemlerinin bulunduğu çok sayıda zırhlı, Kiev'in Kreşatik Caddesi'ne yerleştirildi. Binlerce Ukraynalı, ele geçirilen Rus zırhlılarını görebilmek için Kreşatik Caddesi'ne geldi. Ziyaretçilerden bazıları, trafiğe kapatılan caddedeki Rus zırhlılarının önünde fotoğraf çektirdi.

Çin'in başkenti Pekin'de, Türk ve Çinli sanatçıların, "Deniz İpek Yolu" temalı ortak resim sergisi sanatseverlerle buluştu. Türk sanatçı Ayşe Emel Gümüş ile Çinli Cang Dışıng'ın eserleri ile katkıda bulunduğu sergi, Pekin Yunus Emre Türk Kültür Merkezi'nde açıldı.

Altes Handwerkerhaus und Innere Pleich.

 

Es ist eines der ältesten Bürgerhäuser und eines der ganz wenigen in der Stadt Würzburg, die den Luftangriff vom 16. März 1945 fast unbeschadet überstanden haben: Zu verdanken hat dies das Handwerkerhaus in der Pleich, das mit drei weiteren Gebäuden in der Zeit des Übergangs vom späten Mittelalter in die Neuzeit inselartig angelegt wurde, nicht nur der Tatsache, dass ein Bomber am 16. März ausfiel, sondern auch seinen Ziegeln. Diese Ziegel stammen aus einer Modernisierungsphase im Barock. „Sie haben in der Brandnacht dafür gesorgt, dass dem Haus nichts passiert ist – und das sieht man auch heute noch an der schwarzen Farbe. Diese Ziegel sind ein wichtiges Zeitzeugnis“, erklärte Architekt Friedrich Staib bei der Ausstellungseröffnung der Geschichtswerkstatt im Verschönerungsverein. Thema der diesjährigen Ausstellung im Oberen Foyer des Rathauses sind das kleine Handwerkerhaus und die Innere Pleich.

„1510 erhielt der Erbauer des Hauses das Bürgerrecht, so dass er das Gebäude zur Ausübung seines Gewerbes errichten durfte“, berichtete Bürgermeister Martin Heilig, der die Ausstellung im Oberen Foyer des Rathauses eröffnete. Es handelte sich um eine Metzgerei „und somit war das Haus typisch für das Viertel, denn dort siedelte sich damals allerhand Gewerk an, wie Metzger, Gerber, Färber, alles Handwerk, das Wasser aus den Läufen von Kürnach und Pleichach benötigte.“ Die Hausbauweise war absolut modern. Es entstand 1521 in Fachwerkbauweise, mit einer reich ausgestatteten Wohnstube und Fenstererkern, viel Farbe innen und außen und einer sehr bunt gestalteten Fachwerkfassung. Das Handwerkerhaus, das bis in die 70er Jahre bewohnt war und dann erst einmal leer stand, wurde im Jahr 1993 vom Verschönerungsverein Würzburg gekauft, saniert und gerettet. Heute befindet sich dort die Geschäftsstelle des Verschönerungsvereins und das Lädele der Geschichtswerkstatt. Im zweiten Stock ist eine Mietwohnung und im Dachgeschoss ein kleines Hausmuseum mit Funden, die bei der Sanierung zutage kamen. Das Nachbarhaus in der Pleicherkirchgasse 14 trennt vom Handwerkerhaus nur eine Wand. Die Besonderheit dieses Anwesens: Noch heute ist das Mobiliar dieser Metzgerei vorhanden und mit diesem weiteren Ankauf im Jahr 2020 durch den Verschönerungsverein wurde auch einiges an Mobiliar erworben. „Wir erhalten hier ein Kleinod“, bekräftigte Matthias Rothkegel, Vorsitzender des Verschönerungsvereins. Er dankte ganz besonders den Mitgliedern der Geschichtswerkstatt, deren Arbeit „das vielleicht sichtbarste Zeichen des Vereins ist.“

Die Ausstellung widmet sich aber nicht nur dem Handwerkerhaus und seinem nächsten Nachbarn, denn durch die verschiedenen Gewerke siedelten sich immer mehr Familien in der Pleich an. Die Pleich bietet mehrere Tore, das Markuskloster, die Kirche St. Gertraud, die Gertraudgasse, die Bärengasse, die Gerberstraße, Hausmadonnen, den Kranenkai, das Gerichtsdienerhaus, in dem heute der städtische Fachbereich Kultur untergebracht ist, das Würtzburg-Palais und natürlich das Juliusspital und die Kliniken und Institute der Universität wie die Alte Augenklinik. Genauso reichhaltig wie die Pleich sind Bild- und Infomaterial, die in der Ausstellung und im neuen Heft der Geschichtswerkstatt zu sehen sind. Das Heft ist im Lädele in der Pleicherkirchgasse 16 zu erwerben, www.verschoenerungsverein-wuerzburg.de/geschichtswerkstatt.

„Die Geschichtswerkstatt konzipiert und realisiert nun schon seit vielen Jahren Ausstellungen und Veröffentlichungen“, fasste der Bürgermeister zusammen. „Sie digitalisiert Fotobestände und verhilft Altbeständen zur neuen Struktur. Sie ist Ausdruck eines sehr partizipativen, bürgerschaftlichen Engagements, denn alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich und stets mit voller, ideeller Einsatzkraft. Ganz herzlichen Dank dafür! Es ist schön, dass Sie nicht nur die Würzburger Geschichte für sich selbst aufarbeiten, sondern dass sie sie anderen vermitteln und dies sehr direkt, lebensnah und niederschwellig im Zugang.“

 

Text und Foto: Claudia Lother